Endstand
1:3
0:1, 1:2
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"Nicht bundesligatauglich!" - Frust macht sich in Ried breit

Ried lieferte eine katastrophale erste Halbzeit gegen Hartberg ab, die Enttäuschung darüber sitzt tief. Die Steirer setzen sich dank des Sieges etwas ab.

Foto: © GEPA

Aufbruchstimmung in Ried! Nach dem verlorenen Kellerduell gegen TSV Hartberg (Spielbericht: TSV Hartberg entscheidet Kellerduell in Ried für sich >>>) schrillen im Innviertel die Alarmglocken.

Die Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, war inakzeptabel und das sorgte sowohl bei Fans als auch beim sportlichen Leiter für reichlich Unmut. Die Fans verabschiedeten die Spieler mit einem gellenden Pfeifkonzert, auch "Vorstand-raus-Rufe" waren zu hören - keine guten Voraussetzungen im Kampf gegen den Abstieg.

Ried-Kapitän Markus Lackner bezeichnete die Performance seines Teams speziell in der ersten Halbzeit gegenüber "Sky" als "inferior", womit er nicht ganz alleine dieser Meinung ist. "Da hat er zumindest mal nicht Unrecht, die war definitiv ganz schlecht", stimmte Trainer Maximilian Senft mit der Aussage seines Captains überein. Auch der sportliche Leiter Thomas Reifeltshammer war alles andere als begeistert von der Leistung und geht noch einen Schritt weiter. "Das war nicht bundesligatauglich", lautet das vernichtende Urteil des 34-Jährigen.

Reifeltshammer steht weiterhin zu Senft

Dabei gingen die "Wikinger" mit viel Rückenwind in das Kellerduell, wo man im Cup-Halbfinale gegen Rapid trotz Ausscheidens eine ordentliche Leistung abgab. Viel davon war im Ligaspiel gegen Hartberg nicht zu sehen. "Man ärgert sich extrem, weil ich natürlich weiß, was die Mannschaft drauf hat", meinte Coach Senft.

Genauo ähnlich sieht es Reifeltshammer, für den einfach die Körpersprache der Spieler im wichtigen Spiel gegen den Abstieg nicht gestimmt hat. "Ein Spiel zuhause gegen einen unmittelbaren Konkurrenten, dann muss man alleine in der Körpersprache anders auftreten, das Gefühl habe ich bei sehr vielen Spielern nicht gehabt", so die Worte des ehemaligen 316-fachen Ried-Akteurs.

Die Fans der SV Ried fordern den Rauswurf des Vorstands, eine klare Meinung dazu hatte Reifeltshammer. Er war nicht gut auf die "Vorstand-raus-Rufe" anzusprechen, das machte er vor dem "Sky"-Mikrofon deutlich. "Der Vorstand hat auch nicht gespielt. Es waren die Spieler am Feld", sagte der 34-Jährige ernüchternd und zeigte erneut die Finger auf die Spieler: "Die müssen die nächsten Wochen ein ganz anderes Bild zeigen, bei den Spielern geht es um Verträge. Heute hat sich keiner empfohlen, dass er irgendwo für unseren Verein sich in die Auslage gespielt hat."

Von Seiten der Anhänger gab es hingegen keinen Aufruf, Maximilian Senft zu feuern. Auch der sportliche Leiter stärkt dem Ried-Trainer seinen Rücken. "Zu 100 Prozent bin ich von Maximilian Senft überzeugt", so Reifeltshammer, der nun den Blick Richtung WSG Tirol wirft. Ebenfalls in Gedanken an die kommende Woche ist Cheftrainer Maximilian Senft, der ein anderes Bild von seiner Mannschaft sehen will. "Es gibt acht Endspiele, wir werden mit voller Power in die nächste Trainingswoche reingehen", lautet die Marschroute des 33-Jährigen.

Hartberg verpasst Vorentscheidung in Halbzeit eins

Auch der TSV Hartberg hat acht Endspiele vor der Brust. Anders als in Ried ist die Ausgangslage und Stimmung beim Klub aus der Oststeiermark positiv. Im direkten Duell hat Hartberg mit drei Siegen aus drei Spielen auch den Vorteil auf seiner Seite, der Polster auf das Schlusslicht beträgt drei Punkte. Die Leistung hat im Kellerduell gestimmt, speziell in der ersten Halbzeit, wo die Elf von Markus Schopp alles klar machen hätte können.

Donis Avdijaj brachte die Steirer in Front, konnte aber genauso wie Ruben Providence nicht den Deckel mit weiteren Toren drauf machen, die Chancen dazu waren da. "Vor dem Tor könnten wir noch effizienter sein. Ich hatte zwei gute Dinger, die ich hätte verwerten können", beklagte Torschütze Avdijaj. Dem zustimmen konnte auch sein Trainer Markus Schopp. "Wir hätten es in der ersten Halbzeit schon für sich entscheiden müssen", lautete die Analyse des 49-jährigen Grazers.

Trotzdem brillierte Avdijaj und strahlte gemeinsam mit Providence reichlich Gefahr in der gegnerischen Hälfte aus. Der Kosovare, der nach einer Verletzungspause wieder zu alter Form finden möchte, habe an sich "nie gezweifelt" und avancierte zum Matchwinner im wichtigen Duell in Ried.

Avdijaj über frühe Auswechslung: "Irrelevant, wer früher oder später raus muss"

Dennoch war bereits in der 55. Minute für ihn Schluss, Schopp nahm den Torschützen zum 1:0 runter. Sichtlich war der 26-Jährige über die Auswechslung gefrustet.

Im Anschluss der Partie erklärte er die Aktion wie folgt: "Ich wollte noch ein Tor schießen und weitermachen. Ich glaube, kein Spieler ist glücklich, wenn er raus muss." Obwohl Avdijaj frühzeitig runter musste, stellte er die Mannschaft in den Vorschein. "Im Dienste der Mannschaft wollten wir drei Punkte mitnehmen, dabei ist es irrelevant, wer früher oder später raus muss. Wir können glücklich über den Sieg sein", sagte ein am Ende doch zufriedener Donis Avdijaj.

Schopp hatte ebenso ein Wort zur Auswechslung von Avdijaj zu sagen. Dabei betonte der 49-Jährige, dass der Kosovare im Team "eine wichtige Rolle spielt" und es gut findet, wie sein Schützling auf den Tausch reagierte. "Das ist gut so, dass ein Spieler sich Gedanken macht, warum oder weshalb er ausgetauscht wird", sagte Schopp. Zumal kam der 26-Jährige aus einer Verletzungspause zurück, was auch ein Grund für die frühe Auswechslung gewesen ist. An der Leistung kann es nicht gelegen haben, wie der Trainer es bestätigte. "Mit seiner Leistung bis zur Auswechslung kann man zufrieden sein", lobte Markus Schopp den Mittelfeldmann. 

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