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"Ich bin noch nicht so weit für das Ausland"

Österreich statt Ausland. FAK statt RBS. Warum sich Venuto bewusst für Wien entschied.

Seit etwas mehr als einem Monat ist Lukas Venuto ein Austrianer.

Am 8. Jänner unterzeichnete der Brasilianer einen Vertrag über dreieinhalb Jahre und übersiedelte für kolportierte 500.000 Euro vom Grödiger Untersberg an den Wiener Verteilerkreis.

„Es läuft alles super. Die Jungs, der Trainer, die Fans, alle haben mich toll aufgenommen. Ich bin sehr glücklich hier“, berichtet der 21-Jährige bei LAOLA1 über seine ersten Wochen im violetten Dress.

Die Integrationsphase ist dank seiner offenen und herzlichen Art rasch über die Bühne gegangen. Vor seinem allerersten Training musste der nur 1,60m große und 60 Kilo leichte Offensivspieler als Einstand singen – vor der versammelten Mannschaft.

„Wir haben ihm erzählt, dass das unsere übliche Aufnahmeprüfung sei. Ist es aber nicht, er hat die Aufgabe jedenfalls bravourös gemeistert“, erinnert sich Trainer Thorsten Fink schmunzelnd zurück.

Sofort Stammspieler

Auch sportlich hat sich Venuto schnell zurecht gefunden und den Platz in der Startformation des zu Young Boys Bern abgewanderten Philipp Zulechner am Flügel eingenommen.

Zum Frühjahrs-Auftakt gegen Grödig (1:0) absolvierte die Neuverpflichtung 90 Minuten, beim 1:0-Cuperfolg gegen den LASK lieferte er den Assist und wurde in der 78. Minute ausgewechselt.

Dass bei einem Verein wie der Wiener Austria alles größer ist und teilweise hektischer abläuft, als im ruhigen Grödig, stört ihn keinesfalls.

„Ich mag Druck und ich mag, wenn viele Augen auf dich schauen. Das ist positiv – ist ein weiterer Anreiz. Und Wien ist natürlich eine ganz andere Welt. Es herrscht mehr Druck, aber das ist normal. Ich habe mich aber auch in Grödig sehr wohl gefühlt, hatte eine super Zeit. Doch jetzt wollte ich den nächsten Schritt in meiner Karriere setzen.“

Und dies bewusst bei den Veilchen.

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„Ich bin noch nicht so weit für das Ausland“

Trotz des Interesses von Red Bull Salzburg hat sich der Südamerikaner für die Wiener entschieden. Die Frage nach dem Warum, beantwortet er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Ich habe einfach die Entscheidung getroffen, für die Austria spielen zu wollen.“

Selbst Werben aus dem Ausland, etwa von Legia Warschau, konnte seine Meinung nicht ändern. „Ich bin noch nicht so weit für das Ausland, muss noch einiges lernen. Dafür ist die Austria perfekt. Das ist ein sehr guter Klub mit tollen Leuten. Bis jetzt kann ich nur sagen, dass meine Entscheidung absolut richtig war“, bekräftigt der siebenfache Saisontorschütze.

Richtig war auch sein Entschluss, mit 19 Jahren nach Europa zu kommen. Bereits als kleines Kind träumte der in Governador Valadares geborene Kicker von einer Karriere als Profifußballer. Als sich diese Möglichkeit Anfang 2014 mit einem Engagement in Leipzig bot, musste er nicht lange überlegen.

"Ich bin in ein fremdes Land gekommen und konnte die Sprache nicht. Dazu das kalte Wetter. In Brasilien ist es immer warm, doch als ich in Leipzig ankam, hatten wir Minus fünf, Minus zehn Grad"

Venuto über seinen Europa-Start

Schwieriger Europa-Start

Doch ganz alleine, weit weg von der Heimat, dazu eine andere Mentalität - Venuto gibt zu, dass der Beginn seines Aufenthalts in Europa eine schwere Zeit für ihn war.

„Ich bin in ein fremdes Land gekommen und konnte die Sprache nicht. Dazu das kalte Wetter. In Brasilien ist es immer warm, doch als ich in Leipzig ankam, hatten wir Minus fünf, Minus zehn Grad. Das war etwas ganz anderes. Es war aber auch eine tolle Erfahrung. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Mittelweile stört mich das kalte Wetter überhaupt nicht mehr.“

Trotz der Anlaufschwierigkeiten möchte der Ex-Grödiger das halbe Jahr in der U19 der Sachsen nicht missen.

„Leipzig war wichtig, da ich bei der U19 war, gab es nicht so viel Druck. Ich hatte Zeit, um die Sprache zu lernen.“

Über Liefering („Das war auch wichtig. Ich konnte in Österreichs zweithöchster Liga Fuß fassen. Das ist besser, als in der Regionalliga zu spielen“) landete der antrittsschnelle Akteur in Grödig und schlussendlich bei der Austria.

„Ich mag große Spiele“

Die Umstellung auf das ballbesitz-orientierte Spiel in Wien, anstelle des eher auf Konter ausgelegte Konzept der Grödiger, fällt ihm nicht schwer.

„Nein, überhaupt nicht. Bei Red Bull – egal ob in Leipzig oder Liefering - hatten wir auch immer viel Ballbesitz. Ich finde mich auch mit dieser Ausrichtung zurecht. Die Spielweise der Austria ist kein Problem. Und es ist immer gut, wenn man vielseitig ist.“

Seinem dritten Spiel im Austria-Trikot fiebert der bei Red Bull Brasil ausgebildete Fußballer sehnlichst entgegen – schließlich steigt am Sonntag das 316. Wiener Derby gegen Rapid Wien.

„Das ist ein großes Spiel. Ich mag große Spiele. Das ist seit meiner Jugend so. Je mehr am Spiel steht, desto größer ist meine Vorfreude. Ich bin gespannt auf mein erstes Derby.“

Und abschließend wünscht sich Venuto natürlich einen violetten Heimerfolg. „Ein Sieg wäre natürlich super, aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Es wird schwer werden, denn Rapid ist eine gute Mannschaft. Wir werden Vollgas geben.“

 

Martin Wechtl

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