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Salzburg profitiert vom Wiener Unvermögen

RB Salzburg steuert unter kräftiger Mithilfe von Rapid und Austria auf den Titel zu:

Salzburg profitiert vom Wiener Unvermögen

Vorentscheidung im Titelkampf: Red Bull Salzburg ist durch den 1:0-Sieg gegen die Admira endgültig davon gezogen.

Die „Bullen“ bauten ihren Vorsprung auf Verfolger Rapid auf sechs Zähler aus, die Austria hat auf Rang drei bereits elf Punkte Rückstand.

„Wir dürfen uns in den letzten sechs Spielen nicht aus der Ruhe bringen lassen“, warnte Salzburgs Goldtorschütze Jonatan Soriano, die erfolgreiche Titelverteidigung rückt aber in großen Schritt näher.

Während die „Bullen“ seit Mitte Februar unbesiegt sind und durch zahlreiche Erfolgserlebnisse eine immer breitere Brust bekommen, scheitern die Wiener Konkurrenten am eigenen Unvermögen. Noch vor wenigen Wochen deutete sich ein packender Titel-Dreikampf an, lagen Salzburg und Rapid gleichauf nur zwei Zähler vor der Austria.

Stand nach Runde 22
Platz 1 Red Bull Salzburg 40 Punkte 46:25 Tore (+21)
Platz 2 SK Rapid Wien 40 Punkte 46:28 Tore (+18)
Platz 3 FK Austria Wien 38 Punkte 35:32 Tore (+3)

Red Bull Salzburg enteilt der Konkurrenz 

Inzwischen kann von einem echten Titel-Fight keine Rede mehr sein. Oscar Garcia lässt keinen Hurra-Fußball spielen, wie es etwa unter Roger Schmidt teilweise der Fall war. Dafür ist seine Mannschaft mental deutlich stabiler als die Wiener Konkurrenz. Ob grün-weiß oder violett: Die Patzer in den letzten Wochen häuften sich, das Punktekonto hingegen wurde kaum befüllt.

Bezeichnend, dass Rapid gegen den Wolfsberger AC eine 2:0-Führung in den letzten Spielminuten noch aus der Hand gab und mit nur einem Zähler die Rückreise aus dem Lavanttal antreten musste. „Die Mannschaft hat den Sieg hergeschenkt“, war Trainer Zoran Barisic fassungslos. „Wir hatten Chancen in Hülle und Fülle, deshalb bin ich furchtbar enttäuscht.“

Der 45-Jährige wusste, dass seine Truppe die Chance, RBS unter Druck zu setzen, „leichtfertig vergeben“ hatte und hielt fest: „Es war eine Kunst, dass wir nicht gewonnen haben.“ Im Umkehrschluss ist es aber eben auch eine Kunst, Spiele für sich zu entscheiden, ohne großen Glanz zu versprühen, wie Salzburg es zelebriert.

Stand nach Runde 30
Platz 1 Red Bull Salzburg 58 Punkte 60:29 Tore (+31)
Platz 2 SK Rapid Wien 52 Punkte 57:38 Tore (+19)
Platz 3 FK Austria Wien 47 Punkte 45:44 Tore (+1)

Austria: Mit Spielwitz, ohne Punkte 

Die Parallelen zwischen den beiden Wiener Top-Klubs sind frappierend, denn auch die Austria verschenkte gegen Schlusslicht SV Grödig Punkte. Trotz drückender Überlegenheit über 60 Minuten schlichen die Violetten als 0:2-Verlierer vom Platz. „Es ist unerklärlich für mich“, konnte Marco Meilinger kaum glauben, was auf dem Platz geschehen war.

Trainer Thorsten Fink brachte Zufriedenheit angesichts der spielerischen Leistung seiner Mannen zum Ausdruck. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, außer, dass wir die Chancen nicht genutzt haben.“ Die Veilchen zeigten „Leidenschaft und Spielwitz“, für den Deutschen war es „eine sehr gute Leistung. Ich wüsste jetzt nicht, was wir besser machen könnten. Ein Tor machen halt.“

Rapid und Austria schwächeln

Eine Ergebnis-Krise lässt sich in beiden Lagern nicht länger leugnen, wenngleich das K-Wort für Rapid und die Austria ein Tabu-Thema darstellt. Dennoch: Die Hütteldorfer blicken auf fünf sieglose Spiele zurück und damit die längste Unserie unter Barisic (seit 2013 im Amt), bei den Favoritnern sind es vier Begegnungen, wobei zuletzt dreimal in Folge nicht einmal ein Treffer gelang.

Am kommenden Wochenende (Sontag, 16:30 Uhr) kommt es im Wiener Derby zum direkten Aufeinandertreffen im Ernst-Happel-Stadion. Die beiden Kontrahenten werden alles in die Waagschale werfen, um endlich wieder einen Dreier bejubeln zu dürfen. Als lachender Dritter könnte einmal mehr Red Bull Salzburg hervorgehen.

Mit einem Heimsieg am Samstag gegen Ried (16 Uhr) würden die „Bullen“ dem Titel einen bedeutenden Schritt näher kommen – dem Unvermögen der Konkurrenz sei Dank.

Christoph Nister



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