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Feldhofer: "Hätte Greiml noch besser gemacht"

Der Abgang von Leo Greiml zu Schalke trifft Rapid! So reagiert der Trainer:

Feldhofer: Foto: © GEPA

Der SK Rapid hat am Sonntag (ab 14:30 Uhr im LIVE-Ticker) die Chance, Sturm Graz durch einen Sieg im direkten Duell näherzurücken und wieder Platz 2 anzugreifen.

Die Vorbereitungen laufen nach dem Mentalitätssieg gegen den WAC zwar optimistisch, trotzdem trübt noch die Corona-Situation die Planungen, auch wenn der eine oder andere wieder eine Option sein könnte.

Noch mehr trübte die Stimmung unter der Woche die Bekanntgabe des Abgangs von Leo Greiml zu Schalke 04. Mit dem ÖFB-U21-Teamverteidiger verlieren die Grün-Weißen eine der größten Zukunftshoffnungen doch etwas unerwartet. Obwohl es schon davor Angebote gab, deutete aufgrund des Kreuzbandrisses viel auf einen Verbleib über den Sommer hinaus hin.

Kommt Greimls Wechsel zu früh?

Nun ist alles anders. Sportchef Zoran Barisic reagierte in einem ersten Statement enttäuscht, dass Greiml nach nur 57 Pflichtspiel-Einsätzen für Rapid Reißaus nimmt, auch wenn mit Schalke eine Top-Adresse wartet.

"Ich bedauere das sehr, da ich einerseits überzeugt bin, dass es für Leos Entwicklung wichtig gewesen wäre, wenn er zumindest die kommende Saison noch für uns spielt und da wir andererseits das schon vor seiner Verletzung vorgelegte sehr gute Angebot für eine Vertragsverlängerung in den letzten Monaten noch zwei weitere Male attraktiver für ihn gestaltet haben. Daher gehe ich davon aus, dass die Entscheidung nicht nur sportliche Gründe hatte, aber so ist wohl unser Fußballgeschäft", meinte der 51-jährige Wiener.

Trainer Ferdinand Feldhofer stand bei einem Pressetermin am Freitag Rede und Antwort und meinte auf LAOLA1-Nachfrage, ob er den Wechsel für verfrüht erachte: "Ich denke, ich hätte ihn schon noch besser machen können. Davon war ich überzeugt, ich sehe sein Potenzial. Aber da gehören zwei Parteien dazu, um gemeinsam arbeiten zu wollen."

"Ich finde es extrem schade als Trainer"

Gerade im Hinblick auf den Umbruch im Sommer fällt somit ein weiterer Leistungsträger weg, mit dem die Wiener gerne noch das eine oder andere Jahr geplant hätten. Frei nach seinem positiven Naturell will Feldhofer dem Abschied des Youngsters nicht zu viel Bedeutung beimessen.

Greimls Entscheidung für Schalke, unabhängig von der zukünftigen Herausforderung in der deutschen Bundesliga oder 2. Liga, würde die Kadersituation nicht erschweren. "Jetzt wissen wir definitiv, wo wir reagieren müssen im Sommer. Wir waren auf das Szenario auch schon teilweise vorbereitet, weil es sich einfach schon länger in den Gesprächen abgezeichnet hat, dass er vielleicht doch nicht bleibt."

Durch die lange Verletzungspause seit Oktober kam Feldhofer nie in den Genuss, mit Greiml zu arbeiten: "Ich finde es extrem schade als Trainer. Ich habe mich mit ihm auch schon vor meiner Zeit bei Rapid befasst. Als er noch nicht so viel Spielminuten hatte, hätte ich ihn schon gerne zu mir geholt. Jetzt ist es so, dass er sich entschieden hat, Rapid zu verlassen."

"Wir werden eine andere Lösung finden"

Feldhofer ist aber nicht der Typ, der den Kopf in den Sand steckt oder seine Zukunftsplanungen auf einem Spieler aufhängt.

"Meine Grundeinstellung kennt man eh schon: Wir nehmen es so hin und werden eine andere Lösung finden", blickt der Chefbetreuer positiv nach vorne und sieht sich durch den eingeschlagenen Weg mit immer mehr jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs bestätigt.

Da der rekonvaleszente Greiml nicht mehr für Rapid auflaufen wird, da er ab Sommer bei den Königsblauen an seinem Comeback arbeitet, verabschiedet sich Feldhofer schon jetzt einmal. "Ich denke, er hat sich das gut überlegt und wünsche ihm alles Gute."

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