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Rapid-Sportchef Barisic: "Kriwak nicht wie Kara"

Der Rapid-Sportchef hält gegenüber LAOLA1 trotzdem große Stücke auf ihn.

Rapid-Sportchef Barisic: Foto: © GEPA

Vor dem Abflug ins Trainingslager ins türkische Belek am Samstag hat es der SK Rapid noch einmal so richtig krachen lassen.

Am Donnerstag erfolgte die unverhoffte Rückkehr von Yusuf Demir an seine alte Wirkungsstätte, am Freitag wurde auch der Transfer von Rene Kriwak vom Wiener Sport-Club nach Hütteldorf offiziell vermeldet, obwohl dieser nicht mehr überraschend kam. Denn der Regionalligst hatte diesen versehentlich schon auf Twitter ausgeplaudert.

"Klar sind wir böse", scherzt Barisic. "Es geht schon um professionelles Handeln, um ein gewisses Miteinander. Aber Fehler können passieren, sollten nicht zu häufig passieren oder man sollte nicht einen Fehler zweimal machen. Aber es ist halt so, es ist passiert."

LAOLA1 nützte diesen Anlass, um bei Sportchef Zoran Barisic nachzufragen, welche Pläne die Hütteldorfer nun nach der offiziellen Verkündung bei Kriwak verfolgen. Der 22-Jährige soll vorerst bei Rapid II aufgebaut werden, so startete auch Ercan Kara seine Zeit bei den Grün-Weißen.

"Ich möchte jetzt nicht Kriwak mit Kara vergleichen, das ist ein anderer Spielertyp. Es ist ein Projekt, er ist ein interessanter Spieler, den ich auch schon sehr lange kenne und beobachte. Er hat ein gewisses Potenzial. Wie er es dann umsetzt und auf den Platz bringt, wird man dann sehen", erklärt der sportliche Leiter und erklärt die weitere Vorgehensweise:

"Er wird jetzt einmal bei Rapid II aufgebaut. Es gilt für ihn wie für unsere anderen Youngster - wenn sie sich gut präsentieren, werden sie die Chance bekommen, in der Kampfmannschaft anzutreten." Kara war ein Paradebeispiel dafür, wie man sich binnen kürzester Zeit von den Amateuren zum Goalgetter der Profis mausern kann und auch zur richtigen Zeit - als ein Stürmer-Notpass herrschte - am richtigen Ort war.

"Sehr viel Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft ist"

Barisic ortet bei Kriwak aber andere Stärken und bringt diese auf den Punkt. "Er ist ein großer Stürmer, der sich immer wieder sehr gut in Positionen bringt, mit dem man sehr gut kombinieren kann, er hat einen guten Schritt und einen sehr guten Abschluss."

Bei allem Lob bremst Barisic aber auch: "Es ist aber noch sehr viel Potenzial vorhanden, das noch nicht ausgeschöpft ist. Wir werden auch Kriwak nicht unter Druck setzen, sondern wir werden ihm die nötige Zeit geben, um sich bei uns bestmöglich weiterzuentwickeln."

Mit elf Toren in 13 Saisonspielen in der Regionalliga für den WSC hat Kriwak Werbung in eigener Sache gemacht. Auch wenn dieser mit 22 Jahren nicht mehr der Jüngste ist, hat er auch schon in der Saison davor bei FC Marchfeld-Donauauen seinen Torriecher unter Beweis gestellt.

In der Admira-Akademie wurde er gut ausgebildet, über Stripfing und Marchfeld landete er beim Sport-Club und nun bei seinem Lieblingsklub, wie dieser bestätigte: "Ich bin von klein auf Rapid-Fan gewesen und daher fühlt es sich besonders gut an, jetzt hier zu sein. Es ist eine riesige Ehre, nun ein Teil dieses Vereins zu sein."

Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl verliert seinen besten Torschützen nach nur einem halben Jahr, gönnt Kriwak aber den Aufstieg von der Regionalliga vorerst in die 2. Liga und womöglich bald in die Bundesliga. "Ich traue Rene auch bei Rapid viel zu. Wenn er sich so weiterentwickelt wie im letzten halben Jahr bei uns, allerdings auf einem höheren Niveau, dann kann er einen ähnlichen Weg wie zum Beispiel Ercan Kara einschlagen. Aufgrund ihrer Positionsfähigkeiten haben die beiden ja einige Gemeinsamkeiten", bewertet der WSC-Coach die Situation ein wenig anders als Barisic.

Es ist aber auch nicht überraschend, dass dieser bei seinem Neuzugang erst einmal auf die Bremse steigt.

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