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Nach Saison-Finish: So geht's bei Rapid nun weiter

Urlaub, Trainingsstart, Europacup-Termine - das kommt auf Rapid noch zu:

Nach Saison-Finish: So geht's bei Rapid nun weiter Foto: © GEPA

Groß war die Erleichterung über den letzten Schlusspfiff in dieser Saison!

Eine lange, kräfteraubende Spielzeit ging für den SK Rapid mit der Fixierung des letzten Europacup-Startplatzes in den Playoffs gegen WSG Tirol zu Ende, verspätet darf endlich der Urlaub angetreten werden - aber bei weitem nicht von allen.

Für Sportdirektor Zoran Barisic beginnt erst jetzt die heiße Transferphase, in der es darum geht, einen Riesenumbruch zu bewerkstelligen. Einige Deals sind bereits eingetütet, bei ein paar fehlt nur mehr die offizielle Vermeldung, bei anderen muss noch nachgeschärft oder nach Alternativen gesucht werden.

Lange wird sich auch Trainer Ferdinand Feldhofer nicht frei nehmen. Nach genau einer Woche kehrt er kommenden Montag, sogar mit Pfingstmontag am Feiertag, an seinen Arbeitsplatz zurück, um die kommende Saison vorzubereiten und in Absprache mit Barisic richtungsweisende Entscheidungen zu treffen.

Gestaffelter Trainingsstart mit Ausnahmen

Durch die unfreiwillig verlängerte Saison ist es nicht möglich, Spieler nach nur wenigen Tagen schon wieder auf den Trainingsplatz bitten. Zudem stellt Rapid viele Nationalspieler, die im Juni im Großeinsatz sind.

Deshalb haben sich die Hütteldorfer einen gestaffelten Trainingsstart überlegt. "Wir werden sogar in zwei bis drei Gruppen starten", verriet Feldhofer bei seinem wohl letzten offiziellen Auftritt bis zum Rückrundenstart.

Schon Mitte Juni geht es für den ersten Teil am 14. Juni wieder weiter, dieser Gruppe sollen die neuen Spieler und die Rekonvaleszenten angehören. Am 20. Juni soll dann der Großkader die Vorbereitung aufnehmen. Am 25. Juni geht es ins Trainingslager.

Beim einen oder anderen Spieler wäre es jedoch möglich, dass er vom Verein noch einen längeren Urlaub genehmigt bekommt. Marco Grüll steht etwa für das A-Team auf Abruf, wenn seine verletzungsbedingte Auswechslung gegen die Tiroler keine Folgen hat.

U19-EM- und U21-Spieler im Einsatz

Niklas Hedl, Emanuel Aiwu, Jonas Auer, Martin Moormann, Moritz Oswald und Bernhard Zimmermann sind von Werner Gregoritsch ins U21-Nationalteam für den Showdown gegen Finnland nominiert worden.

Noch spannender und intensiver wird es für Österreichs U19-Auswahl, die nach einem Trainingslehrgang in Windischgarsten vom 6. bis 10. Juni bei der EURO 2022 am 19. Juni zum Auftakt auf England trifft.

Je länger das Team im Bewerb bleibt, desto später werden die Spieler zu Rapid zurückkehren. Mit Pascal Fallmann, Leopold Querfeld, Yusuf Demir und Benjamin Kanuric stellen die Grün-Weißen auch hier zahlreiche Spieler, die großteils zuletzt bei den Profis aushelfen mussten.

Europacup-Start für Rapid schon vor Bundesliga-Beginn

Damit bleibt durchaus unklar, wer dann wirklich schon wieder bereitsteht. Denn viel Zeit bleibt Rapid nicht. Der Einstieg in die 2. Qualifikations-Runde für die UEFA Conference League erfolgt bereits am 21. Juli, also gerade einmal ein Monat nach dem Vorbereitungsstart für den Großkader.

Und noch dazu vor dem Bundesliga-Start am darauffolgenden Wochenende mit lediglich einem ÖFB-Cup-Spiel in den Beinen - eine neue Situation für die Hütteldorfer. Dazu kommt, dass zwar ein zeitlicher Fahrplan bereits feststeht, nicht jedoch, wer aller daran teilnimmt.

Der Wunsch des Trainers, zum Saisonstart 95 Prozent des Kaders bereits parat zu haben, "geht sich sicher nicht aus", weiß Feldhofer selbst. "Stück für Stück werden wir alle zusammen haben. Wichtig wäre, dass wir den Kern am 20. Juni am Start haben und was aufbauen können."

"Zuversichtlich und relaxt" beim Kader-Umbruch

Allerdings bestätigt der Steirer auch sein vollstes Vertrauen in Sportchef Zoran Barisic, dass dieser einen großen, ausgeglichenen Kader auf die Beine stellt, den Rapid für die im besten Fall neun englischen Wochen bis zur Länderspielpause im September und danach brauchen wird.

"Ich bin sehr zuversichtlich und relaxt, dass das zustandekommen wird", träumt Feldhofer von einer Mannschaftszusammenstellung, mit der Rapid angreifen und schönen Fußball praktizieren kann.

Aaron Opoku vom HSV soll für die Außenbahn kommen, Ferdy Druijf fix von Alkmaar verpflichtet werden und die Rückholaktion von Guido Burgstaller bleibt ein großer Wunsch. Darüber hinaus gibt es noch Handlungsbedarf auf der rechten Außenverteidiger-Position nach dem Abgang von Filip Stojkovic und im defensiven Mittelfeld.

Patrick Greil (Austria Klagenfurt), Roman Kerschbaum (Admira) und Nicolas Kühn (FC Bayern) stehen bereits als Neuzugänge fest. Leo Greiml, Kelvin Arase, Srdjan Grahovac und Philipp Schobesberger sind schon fix weg, bei Robert Ljubicic fehlt nur noch die Bestätigung seines Wechsels zu Dinamo Zagreb. Bei anderen umworbenen Spielern wie Grüll oder Aiwu kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausgeschlossen werden.

"Nur so können wir unsere Ziele erreichen"

Es bleibt somit kein Stein auf dem anderen und der Terminplan ist dicht gedrängt. Zudem wurde zuletzt mit den "Verweigerern" Stojkovic und Srdjan Grahovac viel Staub aufgewirbelt und Negativ-Schlagzeilen geschrieben.

"Jetzt geht es darum, den großen Kaderumbruch möglichst schnell zu schaffen. Nur so können wir unsere Ziele in der Liga und die Gruppenphase in der Conference League erreichen", blickt Feldhofer trotzdem positiv in die Zukunft.

Nach einem "sehr intensiven" ersten halben Jahr auf der Trainerbank der Grün-Weißen wird es für den Chefcoach mit Sicherheit nicht ruhiger, im Gegenteil. Im Umfeld herrscht große Unruhe nach den immer weiter nach unten orientierten Zielen und dem enttäuschenden fünften Endrang.

Jetzt heißt es im Kurzurlaub, die Köpfe wieder freizukriegen und neu durchzustarten, um in der kommenden Saison nicht neuerlich ein Deja-vu-Erlebnis zu erfahren.

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