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Braunöder: "Man ist wieder stolz, Austrianer zu sein"

Erstmals ausverkauftes Haus gegen Sturm! Kapitäns-Ehre bei ÖFB-U21 beflügelt Matthias Braunöder so wie die Aufbruchstimmung bei der Wiener Austria.

Braunöder: Foto: © GEPA

Über Matthias Braunöder spricht das ganze Land.

Der 20-jährige Mittelfeld-Stratege hat sich nicht nur als Goldgriff der Wiener Austria entpuppt, der mit seinem Verbleib in Wien-Favoriten die Hoffnungen für eine positive Entwicklung in dieser Saison wachsen lässt.

Auch im neu formierten ÖFB-U21-Team unter Werner Gregoritsch ist der Burgenländer eine fixe Größe, die vorangeht. Deshalb wurde er auch ausgewählt, Österreichs Nachwuchskicker als Kapitän anzuführen. Die Frage ist nur wie lange, denn mit seinen Leistungen wird er definitiv schon bald bei Ralf Rangnicks A-Team anklopfen.

Stolz macht Braunöder die Schleife aber auf jeden Fall. "Anders spielt man dadurch nicht. Aber es ist auf jeden Fall etwas Besonderes und eine gewisse Ehre, wenn man als Kapitän für die U21 auflaufen darf. Es ist schön, eine gewisse Verantwortung, aber die nehme ich gerne auf mich", gesteht der Blondschopf im Gespräch mit LAOLA1.

"Bei der Austria rennt es ganz gut"

Generell läuft es für den Rechtsfuß derzeit richtig gut. Mit der rot-weiß-roten Auswahl startete man mit zwei Siegen in eine neue Ära, die Austria hat sich nach allen Negativschlagzeilen der vergangenen Spielzeit wieder erfangen und weiß zumindest sportlich zu überraschen.

Und Braunöder selbst spielt auf allen Ebenen eine mitentscheidende Rolle. Deshalb kann er das aktuell vorherrschende gute Gefühl nur zu gerne mit der Öffentlichkeit teilen.

"Bei der Austria rennt es ganz gut, wir sind jetzt wirklich gut reingekommen. Vor allem die letzten zwei, drei Partien waren wirklich sehr gut. Aber ja, da heißt es jetzt anzuknüpfen. Wir haben jetzt ein sehr dichtes und hartes Programm und viele gute Gegner. Da wird es auch wichtig sein, dass wir auch in der Conference League anfangen zu punkten."

Zurück liegen jeweils ein 3:0 in Hartberg und gegen Ried in der Bundesliga, aber auch ein 1:4 gegen Lech Posen. Die kommenden Wochen haben es sich in sich: Sturm Graz (2.10./h), Villarreal (6.10./a), Wiener Derby bei Rapid (9.10./a), Villarreal (13.10./h), Salzburg (16.10./h), Wiener Sportclub im ÖFB-Cup (20.10./a), LASK (23.10./h) und Lech Posen (27.10./h).

Erstmals Bundesliga-Spiel in ausgebauter Generali-Arena ausverkauft

Den Anfang des intensiven Oktobers macht am Sonntag das Heimspiel gegen Sturm Graz - in der ausverkauften Generali Arena. Das ist deshalb so erwähnenswert, weil es das erste ausverkaufte Bundesliga-Spiel seit dem Stadion-Ausbau ist, das vor 17.656 Zuschauern über die Bühne gehen wird.

Nicht einmal bei Wiener Derbys gegen Erzrivale Rapid wurde das Kontingent trotz Sicherheitszonen vollends ausgereizt. Erst im August war die Hütte erstmals international voll: Gegen Fenerbahce durften 15.000 Fans ins ausverkaufte Stadion.

Das Interesse gegen Sturm kann sich somit sehen lassen, auch wenn Mitglieder-Aktionen und reisefreudige Auswärts-Fans das Ergebnis durchaus beeinflussten. "Es ist auf jeden Fall etwas Spezielles, noch dazu, dass es schon eineinhalb Wochen vorher ausverkauft war", freut sich Braunöder auf das Ambiente.

Die finanzielle Krise hat Spuren hinterlassen. Die Aufbauarbeit mit einem neuen Trainern, vielen neuen Spielern und das Verkraften von Abgängen hat die Anhänger auf eine Probe gestellt, doch generell rückten alle im Verein dadurch näher zusammen.

Austria? "Auf allen Etagen herrscht Aufbruchstimmung"

Dass das Stadion nun gegen den Vizemeister ausverkauft ist, sieht Braunöder durchaus als Ergebnis der vergangenen Wochen und Monaten, in denen die Austria viel dafür investiert hat, wieder positive Schlagzeilen zu schreiben.

"Ich glaube, das spricht einfach für unseren Weg, wie sich die Austria gerade positioniert und welchen Weg sie geht. Ich glaube, man ist wieder stolz, dass man Austrianer ist."

Matthias Braunöder

"Ich glaube, das spricht einfach für unseren Weg, wie sich die Austria gerade positioniert und welchen Weg sie geht. Ich glaube, man ist wieder stolz, dass man Austrianer ist", lässt diese Aussage den seit 2011 beim FAK spielenden Rohdiamanten strahlen.

Die violette Aufbruchstimmung sei überall zu spüren, erst kürzlich vermeldeten die Veilchen einen neuen Mitglieder-Rekord. "Auf jeden Fall! Auf allen Etagen herrscht Aufbruchstimmung. Da sind Leute am Werk, die etwas weiterbringen wollen und Gas geben, egal, ob das jetzt in der oberen Etage ist, in der Mannschaft, im Trainerteam oder bei den Fans", gibt Braunöder Einblicke.

Einblicke, die auch den Stolz des Ur-Austrianers ausdrücken, der erst am einfach seiner prognostizierten großen Zukunft steht. "Da entwickelt sich einfach was, oder es hat sich schon was entwickelt. Die Welle müssen wir mitnehmen."

U21: "Vor allem spielerisch haben wir auf jeden Fall noch Potenzial"

Auch bei der ÖFB-U21-Auswahl will Braunöder weiterhin die Welle reiten. Der Anfang war vielversprechend. Nach dem 5:1-Kantersieg gegen Mazedonien setzte sich die Gregoritsch-Truppe mit 2:0 gegen Wales durch.

"Wir können auf jeden Fall zufrieden sein, aber natürlich war das noch nicht überragend. Es war ein sehr hartes Spiel mit sehr vielen Zweikämpfen. Vor allem spielerisch haben wir auf jeden Fall noch Potenzial, da müssen und werden wir uns auch verbessern. Aber es ist natürlich immer schwer, wenn man neu zusammengewürfelt ist und mit neuen Spielern spielt, die man noch nicht kennt oder mit denen man noch nicht zusammengespielt hat", so der rot-weiß-rote Kapitän.

Obwohl er europäisch und in der Bundesliga gefordert ist, wird ihm das Duell mit den Altersgenossen aus Wales aber in Erinnerung bleiben. "Ich habe selten ein Spiel gehabt, in dem so viele harte Zweikämpfe waren. Das war schon oft an der Grenze, aber wir haben ganz gut dagegengehalten."

Braunöder-Assist auf Rapidler: "Da gibt es keine Rivalitäten"

Von der Team-Chemie her könnte Großes entstehen, da bedient man auch schon mal einen Rapidler, wie gegen Wales Bernhard Zimmermann. "Ausnahmsweise ist es ganz okay! Dafür hat der Austrianer den Assist gekriegt, dann passt das." Anfeindungen wären fehl am Platz. "Da ist gar nichts. Er ist ein Mitspieler, vielleicht gibt es das eine oder andere Mal einen Spaß, aber da gibt es keine Rivalitäten."

Sein Fazit nach dem ersten U21-Lehrgang der neuen Generation: "Viel Potenzial da, aber auch noch viel Potenzial zur Verbesserung." Selbiges gilt wohl auch für seine Austria.

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