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"Mein Anspruch ist es, Stammspieler zu werden"

Kevin Friesenbichler setzte in Trnava Zeichen und will mehr. Im Vordergrund steht aber das Team.

Kevin Friesenbichler war so etwas wie der heimliche Matchwinner von Trnava.

Dank des Kopfball-Tors des Steirers in der 88. Minute egalisierte die Austria das 0:1 aus dem Heimspiel und setzte sich schlussendlich mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen Spartak durch. Bei der Entscheidung vom Punkt versenkte der 22-Jährige den fünften Strafstoß der Veilchen eiskalt - flach in die Mitte.

"Es ist wunderschön, dass wir weitergekommen sind und ich meinen Teil dazu beigetragen habe", freute sich der Stürmer.

Was ging ihm am Weg zum Elfer durch den Kopf?

Bei LAOLA1 schildert der U21-Teamspieler, was ihm am langen Weg zum Strafstoß durch den Kopf gegangen ist und warum er sich für den gewagten Schuss entschied:

"Viel habe ich mir nicht gedacht. Ich habe beobachtet, dass sich der Tormann bei den vier Schützen zuvor immer früh bewegt hat und nie stehen geblieben ist – deshalb hat’s für mich nur die Lösung gegeben, in die Mitte zu schießen."

Als Matchwinner oder gar violetter Held will sich Friesenbichler aber nicht bezeichnen. "Man kann nur als Mannschaft gewinnen. Ich denke, wir haben eine solide Leistung geboten. Wir haben jetzt nichts Großartiges gezeigt, hatten aber den größeren Willen. Das zeichnet uns als Team aus."

Persönliche Erleichterung

Sein Treffer kurz vor Ende der regulären Spielzeit sei dennoch eine große Erleichterung gewesen. "Ich hätte schon in den letzten zwei Spielen treffen können, ja müssen. Heute ist es umso schöner, weil wir dadurch aufgestiegen sind."

Für den Blondschopf war es bereits das siebente Tor als Einwechselspieler seitdem er bei den Violetten tätig ist.

In der abgelaufenen Saison traf er in der Meisterschaft als Joker gegen Rapid, Salzburg, Admira, Mattersburg (2) und Sturm. Dem gegenüber stehen fünf Treffer als Startelf-Spieler, alle im ÖFB-Cup (2x gegen Wels, 2x gegen Altach, 1x gegen LASK).


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"Mein Anspruch ist es, Stammspieler zu werden"

Dass er bei der Austria derzeit nicht an Larry Kayode vorbei kommt, sei zu akzeptieren, zufrieden gibt er sich mit der Edeljoker-Rolle aber nicht.

"Mein Anspruch ist es, Stammspieler zu werden. Das werde ich auch weiterhin probieren. Ich werde mich nicht mit der Joker-Rolle zufriedengeben. Aber es gibt von mir keine kritischen Worte. Wenn mich der Coach als Joker aufstellt, werde ich das akzeptieren", stellt sich die Benfica-Leihgabe ganz in die Dienst der Mannschaft.

Schließlich ist er einfach nur unheimlich glücklich, wieder in Wien zu sein. Dies war nicht immer gewiss.

Keine leichten drei Wochen im Juli

Nach dem Ende seiner Leihe am 1. Juli musste Friesenbichler nach Lissabon zu Benfica, wo er noch bis Sommer 2018 unter Vertrag steht, zurückkehren.

Erst nach langen und zähen Verhandlungen konnte die Austria am 22. Juli ein erneutes Leihgeschäft ausverhandeln.

"Leicht war diese Zeit nicht. Für mich hat es aber keine andere Lösung gegeben, als zur Austria zurückzukehren. Ich bin gut und tief im Team verwurzelt. Und bin unheimlich froh, wieder hier zu sein", so der Nachwuchs-Teamspieler abschließend.

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