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Sie wollen ihre Saison noch retten

Wer im letzten Bundesliga-Viertel noch aufzeigen will:

Sie wollen ihre Saison noch retten

Das letzte Bundesliga-Viertel steht vor der Tür.

Während die Meister-Entscheidung zugunsten Red Bull Salzburg wohl gefallen ist, geht es in den letzten neun Runden der Bundesliga-Saison um Europacup-Plätze und vor allem die spannende Frage: Wer hält am Ende die Klasse und wer steigt ab?

Doch auch einige Spieler haben noch einiges vor, haben sie ihr Potenzial in den ersten drei Dritteln noch nicht vollends ausschöpfen können.

LAOLA1 nennt zwei Spieler pro Klub, die ihre Saison noch retten wollen.

RED BULL SALZBURG

Marc Rzatkowski

Der Deutsche würde nur allzu gerne seine Saison retten, doch dafür müsste der Mittelfeldspieler auch spielen. Wer dachte, Stefan Stangl hat keine Chance unter Trainer Oscar, wurde im Frühjahr eines besseren belehrt. Während der Linksverteidiger zumindest im Cup ran durfte (und die Chance nicht nützte), schmorte der Mittelfeldspieler auch hier auf der Tribüne. In der Bundesliga spielte Rzatkowski 2017 keine einzige Minute. Auch im Herbst hatte der 27-Jährige anfangs wenig Spielzeit, durfte dann aber öfters ran und gehörte jener Startelf an, die in Nizza (2:0) das beste Saisonspiel der Salzburger ablieferte. Der Erfolg gibt Oscar in jedem Fall Recht. Aber vielleicht darf Rzatkowski ran, wenn Salzburg in wenigen Wochen Meister ist.

Christoph Leitgeb

Darauf hofft wohl auch Christoph Leitgeb. Für den längstdienenen Salzburger geht es allerdings um etwas ganz Anderes. Nicht einfach nur um diese Saison, sondern um die Karriere und die Zukunft beim Meister. Das letzte Viertel wird zeigen, ob seine leidigen Knieprobleme der Vergangenheit angehören und das Weiterspielen zulassen oder ob er einen Schlussstrich unter seine Karriere setzen muss. Im Cup stand der 31-Jährige seit September (Mannsdorf, Cup, Anm.) erstmals wieder in der Startelf und spielte 59 Minuten. Sein Vertrag läuft aus, beide Parteien haben sich darauf verständigt, die Entwicklung in den nächsten Wochen abzuwarten. Dem ehemaligen Nationalspieler ist zu wünschen, dass er noch einmal sportlich angreifen kann. In Salzburg, wo ihn Oscar sehr schätzt, oder vielleicht noch einmal bei seinem Heimatklub Sturm?


SCR ALTACH

Martin Harrer

Irgendwie will es auch unter Martin Scherb nicht so recht klappen. Zugegeben, die Konkurrenz in der funktionierenden Altacher Offensive macht es ihm auch nach dem Abgang von Dimitri Oberlin nicht gerade leicht und der zwischenzeitliche Ausfall wegen einer Rippenprellung war auch keine Hilfe, aber für den 24-Jährigen ist die bisherige Saison dennoch als Rückschritt zu werten. Mehr als die Joker-Rolle ist bisher nicht drinnen. Tendenziell wäre es jedoch hilfreich, in dieser Rolle in den nächsten Runden noch das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen.

Bernhard Janeczek

Ändert sich bis Ende Mai nicht schlagartig etwas, wird die Spielzeit 2016/17 keine, an die Janeczek gerne zurückdenken wird. Sein Engagement in Rumänien bei Dinamo Bukarest ging völlig in die Hose. Da kam das Angebot eines Vereins aus der Bundesliga-Spitzengruppe gerade recht, doch auch in Altach heißt es für den 25-Jährigen vorerst, sich hintenanzustellen. Das ist angesichts der bisherigen Leistungen der Defensive auch nachvollziehbar. Einmal durfte Janeczek trotzdem schon über 90 Minuten ran - mehr wäre für ihn wünschenswert, um seine Saison doch noch zu retten.

SK STURM GRAZ

Philipp Zulechner

Im vergangenen Sommer brach der Stürmer seine Zelte in Freiburg ab, um in Graz neu durchzustarten. Mit dem Transfer wollte sich Sturm absichern, sollte im Winter einer der gesetzten Angreifer den Verein verlassen. Das ist mit Bright Edomwonyi passiert, doch auch im Frühjahr wartet der 26-Jährige, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat, auf seine Chance. Im System von Franco Foda ist Deni Alar gesetzt, als Joker kommt derzeit eher Seifedin Chabbi infrage. Zulechner hat noch bis 2018 Vertrag, die Blackies müssen sich aber früher oder später die Frage stellen, was sie mit dem ehemaligen Grödig- und Austria-Stürmer eigentlich vorhaben.

Marvin Potzmann

Vergangene Saison war Marvin Potzmann als Abwehr-Allrounder, der sowohl links als auch rechts in der Viererkette spielen kann, noch regelmäßig gefragt. Auf 22 Einsätze und zwei Assists kam der 23-Jährige. In der aktuellen Spielzeit sieht es ganz anders aus. Auf beiden Außenbahnen gibt es kein Vorbeikommen an den stark spielenden Charalampos Lykogiannis bzw. Fabian Koch. Möglicherweise ist Plan B die Lösung für Potzmann. Aufgrund des personellen Engpasses lief er in der Schlussphase gegen den WAC (4:0) als zentraler Mittelfeldspieler auf - und wusste die Verantwortlichen zu überzeugen. Die Chancen auf ein Ziehen der Option scheinen bei ihm durchaus gegeben. "Ich halte Marvin für einen wertvollen Spieler, der universell einsetzbar ist", meinte Sportchef Kreissl zuletzt.

AUSTRIA WIEN

Kevin Friesenbichler

Es gibt nur einen Platz an vorderster Front im System der Wiener. Und im Kampf darum, kommt der 22-Jährige einfach nicht an Larry Kayode vorbei. Im Herbst durfte der Stürmer aufgrund des Rotationsprinzips in der Bundesliga noch zehn Mal von Beginn an ran, im Frühjahr kein einziges Mal mehr. Im Cup gegen die Admira erhielt er die Chance, doch wie schon in den beiden bis dahin letzten Pflichtspielen davor, in denen "Friese" in der Startelf stand, kassierten die Veilchen eine Niederlage. Neun Tore in 35 Pflichtspielen stehen zu Buche, eine ausbaufähige Quote. Der Steirer muss Werbung in eigener Sache machen, denn im Sommer läuft der Leihvertrag mit Benfica wieder aus.

Marko Kvasina

Marko Kvasina und Thorsten Fink - das ist keine Liebesbeziehung. Der 20-Jährige findet unter dem deutschen Coach einfach nicht in die Spur und spielt maximal eine untergeordnete Rolle. Läppische 437 Pflichtspielminuten lang durfte sich der Offensiv-Allrounder in dieser Saison bei den Profis beweisen. Ein Tor hat er erzielt, zwei vorbereitet. Für den U21-Teamspieler ist es wohl Zeit, sich im Sommer (ablösefrei) eine neue Herausforderung zu suchen. Da wäre es natürlich von Vorteil, sich für andere Klubs empfehlen zu können...

FC FLYERALARM ADMIRA

Srdjan Spiridonovic

"Speedy" konnte in dieser Saison bislang nicht an die starken Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Waren es 2015/16 noch zehn Scorerpunkte (sechs Tore, vier Assists) in 25 Spielen, so hält der 23-Jährige aktuell bei je einem Treffer und einer Vorlage in nur zehn Spielen. Grund zur Hoffnung: Neo-Trainer Damir Buric setzt auf den Flügelflitzer. So könnte Spiridonovic im letzten Saisonviertel noch einmal aufzeigen.

Toni Vastic

Bei Vastic sieht es da schon schlechter aus. Nur zwei Mal stand der Angreifer in dieser Saison in der Startelf, dazu kommen acht Kurzeinsätze. In die Scorerwertung konnte sich der Sohn von Ivica Vastic nicht eintragen. An Shootingstar Christoph Monschein kommt der ehemalige Bayern-Nachwuchskicker nicht vorbei, in der Hackordnung ist er zudem auch noch hinter Lukas Grozurek und wohl auch Juwel Patrick Schmidt gefallen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, die Zeichen stehen auf Abschied. Es sei denn, Vastic überrascht in den letzten Spielen doch noch positiv.

WOLFSBERGER AC

Mihret Topcagic

Das große Comeback ist bislang eine Leidensgeschichte. Immer wieder kämpft Mihret Topcagic mit verschiedenen Problemen (Rücken, Adduktoren) und kommt daher beim WAC überhaupt nicht in Fahrt. Fakt ist: Zwei Tore in 17 Einsätzen sind für einen Stürmer seiner Qualität eine äußerst bescheidene Ausbeute. Dazu ist die Konkurrenz - insgesamt stehen sechs Mittelstürmer im Kader der Kärntner - groß. Der Kontrakt des gebürtigen Bosniers läuft noch bis 2018, eine Empfehlung für zukünftige Aufgaben im Trikot der Wölfe sieht anders aus.

Daniel Drescher

Die dritte Saison beim WAC ist die bislang enttäuchendste für Daniel Drescher. Zwischendurch hatte es seit seinem Wechsel von der Admira ins Lavanttal immer wieder den Anschein, als könnte sich der 27-Jährige als Innenverteidiger durchsetzen. In der aktuellen Spielzeit ist Drescher, auch aufgrund von verletzungsbedingten Problemen, nicht einmal mehr ein gefragter Ersatzsspieler. 15 Mal fristete er in dieser Saison sein Dasein 90 Minuten auf der Ersatzbank. Dabei schien die Position neben Nemanja Rnic im Abwehrzenturm durchaus umkämpt. Im Frühjahr hat dann aber doch Michael Sollbauer wieder das Vertrauen von Heimo Pfeifenberger geschenkt bekommen.


SK RAPID WIEN

Philipp Malicsek

Als "Supertalent" wurde Philipp Malicsek gehandelt, als er sich vergangenen Sommer seinen Traum von Rapid erfüllte. Bei der Admira hatte sich der Teenager bereits einen Namen gemacht, ein Wechsel zu einer Top-Adresse schien der logische nächste Schritt zu sein. Sein Pech: Weder Ex-Trainer Mike Büskens noch dessen Nachfolger Damir Canadi bauen so wirklich auf ihn. Mehr als vier Kurzeinsätze im Herbst-Finish waren in der Liga für ihn bisher nicht drinnen - sportliche Krise hin, Verletzungspech her. In den letzten Wochen kämpfte sich der 19-Jährige zurück in den Spieltags-Kader. Das Ziel im letzten Saison-Viertel müssen weitere Einsatzminuten sein, um im Hinblick auf die kommende Saison aufzeigen zu können.

Matej Jelic

Mehr als fünf Tore hat in dieser Bundesliga-Saison noch kein Rapidler zustande gebracht - ein reichlich beschämender Wert. Jelic konnte noch gar keines beisteuern. Das liegt zu einem guten Teil daran, dass der Kroate zumeist verletzt war. Inzwischen ist er wieder fit und aufgerufen, in den verbleibenden neun Runden zu beweisen, warum er im Sommer 2015 mit großen Hoffnungen als Nachfolger von Robert Beric verpflichtet wurde. Schon in seiner ersten Saison vermochte der Stürmer nicht wirklich zu überzeugen. Schön langsam wird es für den 26-Jährigen Zeit, zu liefern, um nicht endgültig als Flop abgestempelt zu werden. So schwer täte es ihm seine Konkurrenz angesichts ihrer Torausbeute nicht machen.

SKN ST. PÖLTEN

Christopher Drazan

Der Neustart des Ex-Rapidlers in St. Pölten verläuft bislang schleppend. Im Herbst fiel Drazan aufgrund eines Knochenödems aus, doch auch im Frühjahr kann er nur schwer Fuß fassen. Vor den Duellen gegen Rapid, die er beide krankheitsbedingt verpasste, kam er immerhin auf zwei Einsätze in der Startelf. Noch ist aber Überzeugungsarbeit bei Trainer Jochen Fallmann notwendig, um sich einen dauerhaften Platz in der ersten Elf zu erspielen.

Manuel Hartl

Im Winter standen die Zeichen bereits auf Abschied. Blau Weiß Linz machte sich Hoffnungen auf ein Comeback des offensiven Mittelfeldspielers in der Stahlstadt. Doch daraus wurde nichts. Hartl, in der Aufstiegssaison der St. Pöltener mit elf Toren und sieben Assists überragender Mann, blieb in der niederösterreichischen Landeshauptstadt und ist im Frühjahr darum bemüht, Eigenwerbung zu betreiben. Mit dem Goldtor beim Last-Minute-Sieg gegen Sturm ist das gelungen, gegen Rapid (Stangenschuss in Minute 87) hätte er seine Joker-Qualitäten fast ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Mit dem Reservisten-Dasein wird er aber kaum eine Freude haben. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.

SV MATTERSBURG

Patrick Bürger

Im Dezember durfte Bürger seine Teamkollegen zeitweise sogar als Kapitän aufs Feld führen, im Frühjahr muss er ihnen meistens von der Ersatzbank aus zu sehen wie sie den Rasen betreten. Zwei Fragen hat sich Neo-Coach Gerald Baumgartner im Winter gestellt: Ein oder zwei Stürmer? Bürger oder Maierhofer? Beide Fragen wurden zu ungunsten des 29-Jährigen beantwortet. Harte Zeiten für einen, der es gewohnt ist, regelmäßig zu spielen und zu treffen, wenn er fit ist. Der Doppelpack gegen Ried könnte schon der erste Schritt in die richtige Richtung gewesen sein.

Markus Pink

Nach den Troubles bei der Klagenfurter Austria hat Pink 2011/12 zwischenzeitlich als Autoverkäufer gearbeitet, um sich finanziell über Wasser zu halten. Bei der Vienna und in Mattersburg ging es anschließend aber wieder steil bergauf. In dieser Saison hat die Erfolgskurve aber einen Knick abbekommen. Vom Stammspieler zum Ergänzungsspieler, der im Herbst zwischenzeitlich sogar in der Landesliga bei den Amateuren ran musste. Ein Stürmer, der nicht trifft (nur 1 Tor in 14 Partien) ist eben nicht sonderlich gefragt. Zuletzt erhielt der 26-Jährige wieder Chancen als Joker. Er muss sie nutzen, um seine Saison noch zu retten.

SV RIED

Ronny Marcos

Wer kann sich noch an das erste Spiel in der neuen Bundesliga-Saison erinnern? Ried wurde von Rapid mit 0:5 abgewatscht und Ronny Marcos erlebte eine rabenschwarze Bundesliga-Premiere. Gegen jenes Rapid, das nun Platz sieben inne hat. Doch es scheint, als könnte sich der Linksverteidiger im Saison-Finish noch rehabilitieren. Denn seit dem zweiten Spiel unter Lassaad Chabbi ist Marcos gesetzt und spielte alle drei Partien durch, während Dennis Chessa weichen musste. Im letzten Saisonviertel kann Marcos noch einmal zeigen, dass er nicht umsonst ins Innviertel geholt wurde.

Dieter Elsneg

Der 27-Jährige verbuchte vor einer Saison noch 15 Scorer-Punkte in der Bundesliga, in dieser Spielzeit will es einfach nicht laufen (siehe auch den Elfmeter in St. Pölten). Nach drei Vierteln hält Elsneg bei einem Tor und einem Assist, also lediglich zwei Scorerpunkten. Dabei stand der Steirer bis auf zwei Partien immer am Feld. Sollte Elsneg im letzten Viertel sein Potenzial noch einmal ausschöpfen können, würde er nicht nur Ried im Abstiegskampf massiv helfen, sondern auch sich selbst. Denn sein Vertrag im Innviertel läuft im Sommer aus.

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