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SVM im Winter-Check: In der Ruhe liegt die Kraft

Mattersburg blickt einem entspannten Frühjahr entgegen. Nur der Coach warnt.

SVM im Winter-Check: In der Ruhe liegt die Kraft Foto: © GEPA

Der SV Mattersburg kam in dieser Saison spät in die Gänge.

Als beste Frühjahrsmannschaft mit höheren Erwartungen in die neue Meisterschaft gestartet, betrug das Punktekonto nach dem ersten Viertel läppische sechs Zähler.

Doch die Burgenländer blieben ruhig und fanden vor allem gegen Ende des Herbstes zurück in die Spur.

Dank 14 Zählern Vorsprung auf Schlusslicht SKN St. Pölten blieb der Truppe von Trainer Gerald Baumgartner das Wort "Abstiegskampf" in der Winterpause erspart.

Zugänge Abgänge
Keine Keine

Das Vertrauen in die eigene Stärke spiegeln auch die Transferaktivitäten wider. Bis dato gab es weder Neuzugänge, noch Abgänge.

Die Burgenländer basteln aber auf Hochtouren an einer Verpflichtung von Stürmer Giuliano Milici. Der 17-Jährige, der seit einiger Zeit beim SVM mittrainiert, überzeugte den Chefcoach: „Der Bursche hat was. Ich hoffe, er kommt zu uns“, erklärte der Salzburger in der „Krone“.

Noch steht einem Engagement aber die Einigung mit Milicis Klub Chievo Verona gegenüber.

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Ebenfalls ein wenig ungewiss ist die Richtung, in die es in dieser Saison gehen soll/wird. Als Tabellen-Achter befindet sich der SVM im Niemandsland der Tabelle.

Zu sicher darf man sich laut Baumgartner aber dennoch nicht fühlen: "Wir müssen uns auch im Frühjahr in jedem Spiel beweisen. Es sind noch viele Runden zu spielen, und wir haben ja selbst gezeigt, wie viel man im Frühjahr aufholen kann."

Zum Auftakt wartet auf die Burgenländer gleich eine echter Gradmesser: Tabellenführer Sturm gastiert – so wie vor einem Jahr zum Frühjahrsstart – im Pappelstadion. Damals siegten die Mattersburger mit 1:0.

Ein gutes Omen?


VIDEO: Ist der Maierhofer-Faktor beim SVM verpufft?

LAOLA1 hat die Wunschelf und Kaderbewertung des SV Mattersburg:

TOR:

Markus Kuster ist nun schon seit ein paar Jahren die unangefochtene Nummer eins beim SVM. Im März 2017 wurde der bald 24-Jährige auch erstmals ins ÖFB-Team einberufen. Doch seither scheint seine Entwicklung ein wenig ins Stocken geraten zu sein. Nicht falsch verstehen: Der Burgenländer ist ein guter Tormann, doch es wird langsam Zeit für den nächsten Karriere-Schritt. Sein Ersatzmann heißt seit vergangenem Sommer Tino Casali. Der 22-Jährige kennt die Rolle eines Reservisten und findet sich damit ab. Markus Böcskör rundet das Tormann-Trio ab.

ABWEHR:

Die Viererkette hat sich im Laufe des Herbsts gefunden – bedingt auch durch diverse Ausfälle. Unumstrittener Abwehrchef ist Urgestein Nedeljko Malic. Der 29-Jährige, der heuer schon beachtliche drei Tore erzielen konnte und seit 2006 für den SVM seine Knochen hinhält, bildet gemeinsam mit Cesar Ortiz das Innenverteidiger-Duo. Der Spanier löste Thorsten Mahrer in den letzten Runden ab. Auch links kam es zu einem Wechsel, Michael Lercher ersetzte Lukas Rath. Auf dieser Position scheint das Rennen um einen Platz in der Startelf im Frühjahr aber offen zu sein. Die Position des rechten Verteidigers übt hingegen weiterhin Alois Höller aus. Florian Hart, der mit hartnäckigen Adduktoren-Problemen seit Mitte September ausgefallen ist, tastete sich zwar in der Vorbereitung wieder heran, erlitt im Trainingslager aber einen erneuten Rückschlag. Summa summarum verfügt der SVM (mittlerweile) über eine bundesligataugliche Verteidigung, die sich im letzten Jahr auch sichtlich gesteigert hat.

MITTELFELD:

Die Geschichte des Herbstes schrieb Manuel Seidl. Der 29-Jährige, dessen Karriere in den letzten Jahren von Knieproblemen gezeichnet war, hat sich zurückgekämpft und dürfte auch im Frühjahr gesetzt sein. Gemeinsam mit Jano – der personifizierten Schaltzentrale – soll der Mittelfeldmann das Spiel leiten und lenken. Michael Perlak soll für die zündenden Offensiv-Aktionen sorgen. Am rechten Flügel scheint sich Masaya Okugawa endgültig in die Mannschaft gespielt zu haben. Links machte Mittelstürmer Markus Pink zuletzt so eine gute Figur, dass er auch mehr als eine Option auf dieser Position ist. Am absteigenden Ast befindet sich daher wohl Andreas Gruber, der aber auch am rechten Flügel eingesetzt werden kann. Mit Philipp Erhardt, Rene Renner oder Florian Sittsam stehen Baumgartner genug Alternativen zur Verfügung. Unterm Strich besitzt der SVM ein solides Mittelfeld, das an einem guten Tag jedem Gegner Probleme bereiten kann.

STURM:

Stefan Maierhofer hatte in der vergangenen Saison mit seiner positiven Einstellung und motivierenden Art großen Anteil am sensationellen Frühjahr. Mit vier Toren führt der "Major" auch heuer die vereinsinterne Torschützenliste an - allerdings wird der 35-Jährige wohl nur mehr als Joker zum Zug kommen. Das kristallisierte sich zuletzt heraus. Beim SVM setzt man auf einen schellen Mann an vorderster Front und daher auf Smail Prevljak. Markus Pink hat ebenfalls als Mittelstürmer einen ordentlichen Eindruck hinterlassen – und einen Patrick Bürger sollte man auch niemals abschreiben. Qualität und Quantität passen hier vollkommen.

TRAINER:

Gerald Baumgartner ist endgültig in der Bundesliga angekommen. Nach seinem verpatzten Austria-Engagement (Saison 2014/15) liest sich seine Bilanz beim SVM nach einem Jahr durchaus positiv. Der 53-Jährige hat aus einem verunsicherten Abstiegskandidaten eine solide Mannschaft mit einer erkennbaren Spielphilosophie geformt. Sein Punkteschnitt im Burgenland beträgt 1,51. Und wer weiß: Leistet Baumgartner im Verbund mit Co Kurt Russ weiterhin so gute Arbeit, wird er vielleicht irgendwann wieder für einen Großklub interessant.

LAOLA1-PROGNOSE: 14 Punkte Vorsprung ans Tabellenende, zehn Zähler Rückstand auf Platz vier. Das heißt? Der SVM kann eigentlich befreit aufspielen. Mit dem Abstieg werden die Burgenländer nichts zu tun haben, genauso wenig aber auch mit den oberen Tabellenplätzen. Ein ähnlich fulminantes Frühjahr wie vor 12 Monaten ist eher auszuschließen, wobei die Tendenz in den letzten Runden vor der Winterpause steil nach oben gezeigt hat. Spannend wird es auch, wie es mit dem Kader weitergeht. Im Sommer enden nämlich bei einigen Schlüsselspielern die Verträge – unter anderem bei Kuster, Ortiz, Perlak, Seidl, Pink und Maierhofer.

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