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Sommer-Check 2016/17: RB Salzburg

Der Meister will neuerlich Geschichte schreiben. Die LAOLA1-Saisonvorschau:

Sommer-Check 2016/17: RB Salzburg

Hat schon jemals ein österreichisches Team vier Mal in Folge die Meisterschaft für sich entschieden?

Ja, die Wiener Austria in den Jahren 1978 bis 1981. Red Bull Salzburg schickt sich an, diesen Rekord einzustellen und damit einmal mehr Geschichte zu schreiben.

Der Trainer blieb und der Kader ist trotz Abgangs des besten Spielers der Vorsaison stärker als vor einem Jahr: Salzburg ist wieder Top-Favorit auf den Titel.

Hier die LAOLA1-Vorschau für den Titelverteidiger.

ZUGÄNGE ABGÄNGE
Stefan Stangl (Rapid) Ante Roguljic (leihweise zu Admira)
Wanderson (Getafe) Dimitri Oberlin (leihweise zu Altach)
Fredrik Gulbrandsen (FK Molde) Marco Djuricin (leihweise zu Ferencvaros)
Marc Rzatkowski (FC St. Pauli) David Atanga (leihweise zu Heidenheim)
Munas Dabbur (Grasshoppers) Naby Keita (RB Leipzig)
Martin Hinteregger (zurück von Gladbach) Benno Schmitz (RB Leipzig)
Ante Roguljic (zurück von Hajduk Split) Hany Mukhtar (zurück zu Benfica)
Omer Damari (zurück zu RB Leipzig)
Yasin Pehlivan (Ziel unbekannt)

Mit Naby Keita hat ein Schlüsselspieler Salzburg verlassen, dafür konnte man einige Verpflichtungen mit Signalwirkung erzielen.

Allen voran wurde mit Munas Dabbur der Schweizer Torschützenkönig engagiert. Dazu kamen Marc Rzatkowski aus der zweiten deutschen Bundesliga und mit Stefan Stangl der beste Linksverteidiger der abgelaufenen Saison von Erzrivale Rapid.

Mit Wanderson wechselte ein gewünschter Flügelspieler an die Salzach, mit Fredrik Gulbrandsen wurde ein etwas anderer, weil agressiver Stürmer-Typ dazugeholt. Martin Hinteregger kehrte nach Leihe aus Mönchengladbach und einer EURO-Teilnahme zurück in die Heimat.

Großer Kader

Auf der anderen Seite trennte sich der Meister wie erwartet von den enttäuschenden Yasin Pehlivan, Omer Damari und Hany Mukhtar. Benno Schmitz wechselte wie Keita nach Leipzig. Junge Spieler (u.a. Atanga, Oberlin) wurden indes verliehen, damit Trainer Oscar Garcia auch ordentlich arbeiten kann.

Rechnet man wirklich alle Spieler mit ein, verfügt der Katalane immer noch über einen Kader von 30 Spielern. Doch da sind nicht nur drei Torhüter inkludiert, sondern auch Perspektivspieler wie Xaver Schlager oder Masaya Okugawa, die weiter beim FC Liefering Spielpraxis sammeln werden.

Hinzu kommen (Dauer-)Patienten wie Reinhold Yabo, Asger Sörensen oder aktuell Paulo Miranda. Klar ist: Salzburg verfügt über den besten Kader der Liga. Jeder Position ist umkämpft, der Konkurrenzkampf groß wie selten zuvor.

4-4-2 in der Bundesliga?

Und das wird der Trainer ausspielen. Indem er in den (wohl) drei Bewerben alle Spieler zum Zug kommen und verschiedene Systeme spielen lassen wird. Garcia steht auf das 4-3-3, doch in der Bundesliga könnte ein 4-4-2 praktikabler sein.

Die meisten Gegner werden sich hinten einigeln, man muss fast zwingend über die Seiten kommen und hat zumindest einen Flügelspieler dafür geholt: Wanderson - der Brasilianer mit belgischem Pass wartet noch auf die Freigabe. Munas Dabbur dürfte sich indes in einem 4-4-2 auch wohler fühlen, wie die ersten Partien vermuten lassen. In jedem Fall ist es eine interessante Ausgangsposition für Spieler wie Trainer:


Die LAOLA1-Dreierkette über RB Salzburg:


WUNSCHELF & KADERBEWERTUNG:

TOR: 

Alexander Walke hat seinen Nummer-1-Status zurecht in die neue Saison mitgenommen. Cican Stankovic durfte zumindest schon im Cup ran. Vielleicht kommt es zu einer Aufgabenverteilung während der Saison. Airton ist gewiss die Nummer drei.

LAOLA1-Bewertung: Walke und Stankovic haben beide Nummer-eins-Potenzial in dieser Liga, keine Frage, aber hier kämpfen sie um einen Platz. Kein anderer Klub in Österreich hat ein besseres Duo am Start - doch beiden fehlt es (noch) an der absoluten Souveränität. Sie haben zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt den Ruf, Spiele entscheiden zu können.

  

ABWEHR:

Konkurrenzkampf pur: Links matchen sich Andreas Ulmer und Stefan Stangl, rechts Christian Schwegler und Stefan Lainer. Zentral hat Oscar Garcia "drei klasse Innenverteidiger" mit Martin Hinteregger, Paulo Miranda und Duje Caleta-Car. Dayot Upamecano und Asger Sörensen sind wiederum die Backups. Auch Bernardo kann zur Not noch Innenverteidiger spielen.

LAOLA1-Bewertung: Salzburg ist hier nicht nur einfach doppelt besetzt, sondern auch für österreichische Verhältnisse top besetzt. Selbst Ausfälle wie aktuell jener von Paulo Miranda fallen zumindest für die Bundesliga nicht ins Gewicht. Upamecano ist zwar erst 17, hat aber schon vergangene Saison gezeigt, dass man ihn in dieser Liga bedenkenlos bringen kann.

 

MITTELFELD: 

Hoher Konkurrenzkampf auch im Mittelfeld: Im defensiveren Bereich bieten sich etwa Marc Rzatkowski und Bernardo an, wobei aktuell Letzterer die Nase vorne hat. Diadie Samassekou darf in dieser Saison ebenfalls schon ran. Rzatkowski kann auch offensiver spielen, doch das gilt natürlich ebenso für Konrad Laimer, der sich mehr und mehr festsetzt, Christoph Leitgeb und Reinhold Yabo, die am Weg zurück sind, der noch junge Xaver Schlager oder auch Valon Berisha, der im zentralen Mittelfeld eigentlich besser aufgehoben ist als links außen. Dort mangelt es an Alternativen. Vielleicht wird Masaya Okugawa irgendwann hier eine, sein Landsmann Takumi Minamino ist schon eine. Der kann aber auch rechts spielen, wie Valentino Lazaro und Neuzugang Wanderson. Auch Yordy Reyna wäre eine Möglichkeit, die hat sich aber noch nie wirklich ausgezahlt.

LAOLA1-Bewertung: Das Mittelfeld ist gut besetzt, muss aber erst noch Überzeugungsarbeit leisten. Rzatkowski etwa wurde als bester defensiver Mittelfeldspieler der 2. deutschen Liga ausgezeichnet - man darf gespannt sein und muss abwarten, ob er der österreichischen Bundesliga seinen Stempel aufdrücken kann. Apropos: Das sollte das Ziel von Valentino Lazaro sein, der mit Neuzugang Wanderson Druck verspürt. Oscar Garcia hätte gerne noch einen Flügelspieler gehabt, muss aber nun mit diesem Kader vorlieb nehmen. Berisha hat somit links weiterhin die besten Karten.

 

ANGRIFF: 

Jonatan Soriano und Munas Dabbur sind gesetzt. Fredrik Gulbrandsen, ein aggressiverer Stürmer-Typ, Yordy Reyna und Hee Chan Hwang, zwei schnelle Angreifer, sowie Strafraum-Stürmer Smail Prevljak bieten Garcia verschiedene Möglichkeiten, sei es vom Personal oder auch vom System.

LAOLA1-Bewertung: Soriano und Dabbur - der österreichische Abo-Torschützenkönig und der regierende aus der Schweiz. Alleine dieses Duo hat sich zehn Bälle verdient.

 

TRAINER: 

Oscar Garcia kam im Winter und führte Salzburg zu Meisterschaft und Cupsieg. Der Spanier hatte die Mannschaft schnell im Griff, verhalf ihr zur defensiven Stabilität und entwickelte auch auf diese Weise das Team weiter. Wie seine Vorgänger wird der Katalane aber auch daran gemessen, wie er sein Team auf der internationalen Bühne führt. Da beginnt nun erst die heiße Phase. Bislang ist seine Bilanz freilich überaus positiv: 17 von 22 Partien unter ihm wurden gewonnen, das macht einen Punkteschnitt von 2,50. Wenn er diesen bis Saisonende hält, gibt es wohl eine Statue...

LAOLA1-Bewertung: Das Vertrauen in Oscar Garcia ist zurecht groß. Weil der Katalane kein Blender ist, sondern Fußball arbeitet. Er weiß mit den Spielern umzugehen, beweist taktische Flexibilität und man hat bei ihm das Gefühl, Spieler und Mannschaft entwickeln sich. Das wird man vor allem nach seiner ersten vollen Saison noch besser bewerten können. Deswegen bleibt noch Luft nach oben, aber Garcia hat absolut das Zeug für zehn Bälle.

MANAGER-SCHNÄPPCHEN:

Konrad Laimer ist für den Auftakt vielleicht fraglich, wird aber definitiv auf seine Einsätze kommen. Oscar Garcia schätzt die Qualitäten des 19-Jährigen, die der Spanier beim Salzburger immer mehr hervorbringt. 9,90 Millionen sind ein gutes Investment.

 

SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION:

Altmann Prantl Wechtl Karper Kastler Terler Nemetz Faber
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg SK Rapid Salzburg
2. SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid Salzburg SK Rapid
3. Austria Austria Austria Austria Austria Austria Admira Austria
4. Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz WAC Austria WAC
5. WAC Altach Admira Admira Admira Admira WAC Admira
6. SV Ried WAC WAC St. Pölten WAC Sturm Graz Sturm Graz Altach
7. Admira Admira Altach WAC SV Ried St. Pölten Altach Sturm Graz
8. St. Pölten SV Ried St. Pölten Altach Altach Altach St. Pölten SV Ried
9. Altach St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten
10. Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg

FAZIT:

Der beste Salzburg-Spieler der vergangenen Saison ist weg, und dennoch ist der Meister stärker. Auch weil die zu große Abhängigkeit von Keita und Soriano der Vergangenheit angehört. Garcia findet einen Kader mit hohem Konkurrenzkampf vor. Er kann viel variieren und das sollte bei drei Bewerben - zumindest die Europa-League-Gruppenphase sollte drin sein - von Nutzem sein. Rapid ist der härteste Konkurrent und hat mit einem neuen Stadion Rückenwind, doch Salzburg hat wieder eine überaus schlagkräftige Truppe beisammen, deren Spieler - und mitunter deswegen holte man sechs Titel in drei Jahren - weiter heiß auf Teller und Pokale sind. Auf sportlicher Ebene, das betrifft vor allem auch die Arbeit von Sportchef Christoph Freund sowie GM Jochen Sauer, hat man 2016 bislang nicht viel falsch gemacht, ansonsten hat sich der Verein (Kommunikation!) völlig unnötig eine Meisterstern-Debatte aufgemacht, die sich mit neuen Klappsesseln und Salzburg-Schriftzug nicht so schnell vergessen machen lässt. Die Debatte sollte aber auf die Arbeit des Trainers, dessen Bekenntnis und Vertragsverlängerung wichtige Zeichen waren, und der Spieler keinen Einfluss haben. Der Meister hat auf jeder Postion die meiste Qualität zu bieten, hat einen überaus fähigen Trainer, der die Liga schon besser kennt als jener des schärfsten Konkurrenten, und bringt die notwendige Mentalität mit - deswegen geht Salzburg als Top-Favorit in die Saison.

 

Bernhard Kastler

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