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Herbst 2017: Gewinner und Verlierer RB Salzburg

Wer konnte im Herbst aufzeigen, wer blieb vieles schuldig?

Herbst 2017: Gewinner und Verlierer RB Salzburg

Der FC Red Bull Salzburg überwintert mit einem Punkt Rückstand auf Sturm Graz.

Der Herbstmeister hat im Vergleich zur Vorsaison drei Punkte mehr auf dem Konto und wird auch im Frühjahr Europa League sowie im Cup spielen.

Zwar das Finish mit vier Unentschieden in Folge (drei Mal wurde kein Tor erzielt) mäßig, doch insgesamt zeigt sich Salzburg mit dem Herbst sehr zufrieden.

Unter Neo-Trainer Marco Rose hat der Titelverteidiger überhaupt nur ein Spiel verloren, am Ende ging nach bewerbsübergreifend 35 Partien offenkundig auch die (mentale) Kraft aus.

Mit Sturm hat sich ein echter Titelmitfavorit herauskristallisiert, der allerdings mit einem neuen Trainer ins Frühjahr geht und die Leistungen aus dem Herbst erst bestätigen muss.

Salzburg war in den vergangenen Saisonen im Frühjahr stets stärker, die Konkurrenz wird wohl hoffen, dass im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Real Sociedad nicht gleich Schluss ist und die Salzburger noch ein wenig länger mit dem internationalen Geschäft beschäftigt sind.

Der Serienmeister geht aber dennoch als großer Titelfavorit ins Jahr 2018, nicht nur wegen der Qualität des Kaders. Denn der Herbst hat gezeigt, dass die Mannschaft mit ihrem engagierten Trainer-Team nur schwer zu besiegen ist und weiter hungrig auf Titel ist.

Die fünfte Meisterschaft in Folge würde übrigens österreichischen Oberhaus-Rekord bedeuten.

DAUERBRENNER:

Spieler Position Spielminuten Einsätze Startelf
Stefan Lainer Verteidigung 1673 20 18
Duje Caleta-Car Verteidigung 1620 18 18
Valon Berisha Mittelfeld 1577 18 18
Munas Dabbur Angriff 1534 18 17
Andreas Ulmer Verteidigung 1394 16 16

GEWINNER:

MUNAS DABBUR

Im zweiten Anlauf ist der teuerste Einkauf der Red-Bull-Ära - der Israeli kam 2016 für kolportierte sechs Millionen Euro von Grasshoppers - endlich angekommen. Bei Oscar spürte der 25-Jährige nicht das Vertrauen, bei dessen Nachfolger Marco Rose umso mehr. Dieses zahlte der Angreifer mit zwölf Toren und drei Assists zurück. In der Torschützenliste bedeutet das gemeinsam mit Christoph Knasmüllner Platz 1. Das Gastspiel im Frühjahr in der Schweiz hat Dabbur offenkundig auch gut getan, dem leidenschaftlichen FIFA-Kicker macht es in Salzburg nun sichtlich mehr Spaß als zu Beginn.

DUJE CALETA-CAR

Der Kroate hat in 20 Spielen 2017/18 schon mehr Einsatzminuten auf dem Buckel als in der gesamten vergangenen Saison. Die Abgänge von Dayot Upamecano (vor einem Jahr) und Andre Wisdom (im Sommer) haben mit Sicherheit geholfen, doch der 21-Jährige überzeugte in dieser Herbstsaison auch mit konstant guten Leistungen. Der kroatische U21-Verteidiger hat bereits 110 Einsätze für Red Bull zu Buche stehen, sein Vertrag wurde zuletzt bis 2021 verlängert - sollte Caleta-Car seine Leistungen im Frühjahr bestätigen, könnte im Sommer die Salzburger Kasse klingeln.

HANNES WOLF

Hier könnte auch Amadou Haidara stehen, beide haben eine ähnliche Entwicklung in diesem Jahr genommen. Zusammen gewannen sie im April sensationell die UEFA Youth League und wurden im Sommer endgültig zu Red Bull Salzburg hinaufgezogen. Wolf, im Finish von einer Sprunggelenksverletzung gebremst, drückte vor allem zu Beginn der Saison als Zehner dem Salzburger Offensivspiel seinen Stempel auf und gehört mit sieben Punkten auch zu den Top-Scorern. Leistungsschwankungen sind dem 18-Jährigen zu verzeihen, im Vordergrund steht die positive Entwicklung des Steirers.

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TOPSCORER:

Spieler Position Tore Assists Scorerpunkte
Munas Dabbur Angriff 12 3 15
Andreas Ulmer Verteidigung 2 7 9
Valon Berisha Mittelfeld 2 6 8
Takumi Minamino Angriff 4 3 7
Hannes Wolf Mittelfeld 4 3 7

VERLIERER:

STEFAN STANGL

Während sich Munas Dabbur in seinem zweiten Jahr zu einem Schlüsselspieler entwickelt hat, ist der Linksverteidiger nicht vom Fleck gekommen. Zwar sorgte eine Muskelverletzung für eine wochenlange Pause, doch nach seiner Rückkehr spielte der Steirer einmal mehr keine Rolle. Am starken Andreas Ulmer gibt es sowieso kein Vorbeikommen. Wie schon Oscar hält aber offenbar auch Marco Rose keine großen Stücke auf den 26-Jährigen. In eineinhalb Jahren kam Stangl auf 13 Einsätze - auch wenn ein Red-Bull-Vertrag bis 2020 finanziell zufrieden stellt, macht aus sportlichen Gründen ein Wechsel Sinn.

CHRISTOPH LEITGEB

Die Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2018 hätten sich beide Parteien auch schenken können. So schön die Tatsache ist, dass der längstdienende "Bulle" nach langer Leidenszeit wieder fit ist: Wenn der 32-Jährige nicht spielt, bringt das keinem etwas. Nur einmal stand der Steirer im Bundesliga-Herbst 90 Minuten auf dem Platz, ansonsten hat Leitgeb ein Abo für die Bank oder die Tribüne - einige Kurzeinsätze ausgenommen. Nachdem im Frühjahr keine große Veränderung zu erwarten ist, scheint die Ära im kommenden Sommer nach elf Jahren zu Ende zu gehen.

DAVID ATANGA

David Atanga hat sich seine Rückkehr nach Salzburg sicherlich auch anders vorgestellt. Im Frühjahr war der Linksfuß einer der Schlüsselspieler beim SV Mattersburg, mit dem der Ghanaer letztlich souverän den Klassenerhalt sicher stellte. Im Sommer brach sich Atanga den Mittelfuß und kam in weiterer Folge auf eine Bundesliga-Minute. Spielpraxis holte sich der offensive Mittelfeldspieler dann beim FC Liefering - ein klarer Rückschritt für den 20-Jährigen. Möglicherweise hilft ihm ein weiteres Leihgeschäft auf die Sprünge, in seinem Alter ist der Zug bei Salzburg freilich längst nicht abgefahren.

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