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Struber: "Wir sind nicht einfach zu kopieren"

Trainer Gerhard Struber über "neue" Job-Aufteilung und Mali-Connection:

Struber: Foto: © GEPA

Vergangene Saison war Gerhard Struber als Teamchef des FC Liefering tätig.

Seit dieser Spielzeit heißt seine offizielle Bezeichnung nun Cheftrainer. Janusz Gora bleibt indes im Team und ist wie Fabio Ingolitsch Assistent.

Der Auftrag für das Trainer-Team bleibt aber auch in der neuen 2. Liga gleich: junge Spieler weiterbringen.

Warum für Struber, der aktuell Teilnehmer des UEFA-Pro-Diplom-Kurses ist, aber auch Resultate wichtig sind, wie es um Romano Schmid und Dominik Szoboszlai steht, sowie wie er auf die Mali-Connection blickt, erklärt der Salzburger im LAOLA1-Interview.

FC Liefering vs. SK Vorwärts Steyr - Freitag, 19:10 Uhr LIVE bei LAOLA1.tv (HIER >>>)

LAOLA1: Sie sind seit dem Sommer Teilnehmer am UEFA Pro-Diplom-Kurs und werden nun statt als Teamchef als Cheftrainer des FC Liefering geführt. Ihr "Vorgänger" Janusz Gora wird Ihnen künftig als Co-Trainer assistieren. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Gerhard Struber: Ich bin jetzt Cheftrainer, das ist korrekt. Wir haben uns letztes Jahr geeinigt, Janusz Gora und ich, das gemeinsam zu machen und dieses Thema anzugehen. Jetzt hat sich der Verein gemeinsam mit Gora und mir entschieden, dass ich die Hauptverantwortung übernehme und Gora als Co-Trainer agiert. Das ist aus der heutigen Sicht eine gute Lösung, da nun für die Jungs - und das ist eigentlich das Wichtigste - klar ist, wer die Hauptverantwortung hat. Denn wir wollen auch in dieser neuen 2. Liga gut agieren und unsere Jungs entwickeln.

LAOLA1: Was ändert sich nun in der Organisation und Zusammenarbeit mit Janusz Gora?

Struber: Es bleibt sehr ähnlich, weil wir generell in der letzten Saison einen richtig guten Austausch gehabt haben. Nicht nur Gora und ich, das betrifft auch Fabio Ingolitsch (Co-Trainer, Anm.) und Stefan Oesen (Video-Analyst, Anm.). Wir haben gemeinsam über unsere Jungs tagtäglich diskutiert und auch gemeinsam Entscheidungen getroffen. Das ist wichtig, wenn man für den FC Liefering arbeitet, dass man nicht alleine groß die Entscheidungen trifft, sondern in der Gemeinsamkeit. Das zeichnet uns auch aus. Das hat letztes Jahr die Entwicklung unsere Jungs gezeigt, dass diese gemeinsame Führungsarbeit, die wir geleistet haben, am Ende der Schlüssel zum Erfolg war, so dass viele Spieler diesen nächsten Schritt machen konnten. Und heuer wird sich nicht viel daran ändern. Wir werden weiter sehr eng miteinander arbeiten, wir verstehen uns richtig gut und werden uns gut ergänzen. Das ist das einzige Ziel.

LAOLA1: Der FC Liefering hat vergangene Saison mit Endrang 5 die schlechteste Platzierung seit dem Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse eingefahren. Inwieweit ist das kein Problem, wenn man sieht, dass es oben für die jungen Spieler trotzdem gut weiter geht? Sind Ergebnisse weiterhin nicht so wichtig?

Struber: Wir wollen am Ende unseren Jungs den nächsten Schritt ermöglichen – wo immer der auch hinführt. Am besten in die Bundesliga, oder noch besser zu unserem Kooperations-Partner, zum FC Red Bull Salzburg. Das ist unser erklärtes Ziel. Aber es ist auch ganz klar, dass wir auch für gute Ergebnisse stehen wollen. Wir wollen viele Spiele so gestalten, dass wir als Sieger vom Platz gehen, das ist schon auch unser Ziel. Wir wollen am Ende Winner-Typen heranziehen, dem ordnen wir sehr viel unter.

LAOLA1: Was hat in der vergangenen Saison nicht so geklappt?

Struber: Ich finde, die Ergebnisse waren richtig gut, auch wenn es am Ende der fünfte Platz wurde. Man darf nicht vergessen, es gab letztes Jahr erstmalig die Situation, dass vier Mannschaften bis zum Ende um den Aufstieg gespielt haben. Das heißt, es war generell ein ganz anderer Wettbewerb bis zum Schluss in dieser Liga. Auf der anderen Seite ist es das Entscheidende, unsere Jungs individuell so zu fördern, dass sie bereit sind, bei unserem Kooperations-Partner auch diese Verantwortung zu übernehmen und vom ersten Moment Leistung zu bringen. Da ist es mir am Ende des Tages nicht so wichtig, ob wir Zweiter, Dritter, Vierter oder eben Fünfter werden. Sondern entscheidend ist – uns das ist mein Auftrag, daran lassen wir uns messen – wie viele Spieler wir durchbringen.

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LAOLA1: Welche Spieler werden in der kommenden Saison als Kooperationsspieler geführt?

Struber: Es gibt wieder viele Jungs, die in dieser Kooperation stehen. Wir haben wieder viele spannende Spieler dabei, die, wenn wir ähnlich arbeiten wie letztes Jahr und die Spieler wieder so zielstrebig drauf sind, auch wieder diesen nächsten Schritt machen können. Wir bekommen jetzt teilweise schon Anfragen von Vereinen, die sehr hohes Interesse an unseren Jungs haben. Es gilt einfach, sie für unseren Kooperationspartner vorzubereiten. Dort sind die Ziele sehr, sehr hoch, unser Kooperationspartner hat ein unglaublich interessantes Jahr hinter sich. Wir müssen stetig dran sein, um den Abstand nicht größer werden zu lassen und schauen, dass unsere Jungs dranbleiben und dann auch mit dieser Qualität, die momentan beim FC Red Bull Salzburg herrscht, mithalten zu können.

LAOLA1: Bei Salzburg sind viele Schlüsselspieler geblieben, eigentlich müsste ja der Platz für die nächsten geschaffen werden. Sind Spieler wie Romano Schmid oder Dominik Szoboszlai aktuell eher Kandidaten für den FC Liefering oder für Red Bull Salzburg?

Struber: Die Entscheidung liegt bei Marco Rose und Christoph Freund, wie dann mit diesen Spielern umgegangen wird. Ich weiß nur, dass beide eine richtig gute Vorbereitung gehabt haben und auf sich aufmerksam gemacht haben. Es gilt nun einfach zu schauen, wie sie diesen nächsten Schritt schaffen können und auf Spielzeit kommen können. Das ist kein leichter Weg, weil in diesem Team der Wettbewerb richtig hoch ist. Ich kenne beide gut und traue ihnen absolut zu, in dieser Mannschaft Fuß zu fassen. Dafür braucht es aber auch die notwendige Geduld. In dieser Phase sind wir als FC Liefering gerne da, um diese Jungs weiterhin zu begleiten und mit Spielzeit zu versorgen.

LAOLA1: Wie bewerten Sie die neue 2. Liga als Mischung aus Profi- und Amateur-Teams?

Struber: Wir sehen sie als neue Chance. Anders will ich das gar nicht groß bewerten. Es geht viel mehr darum, das Beste aus dieser neuen Konstellation zu machen. Ich finde die Mischung gar nicht so schlecht. Auf der einen Seite kommen junge Teams auf uns zu, das hatten wir in der Vergangenheit nicht. Auf der anderen Seite kommen Teams, die Erfahrung und Robustheit mitbringen, die uns in den letzten Jahren speziell körperlich nach vorne gebracht haben. Es ist eine gute, interessante Mischung, die uns helfen wird. Und ich bin davon überzeugt, dass unsere Entwicklung auch in dieser Liga so weiter gehen wird.

LAOLA1: Neu dabei ist der FC Juniors OÖ (Kooperations-Verein des LASK, Anm.). Fühlen Sie sich kopiert?

Struber: Ich habe weniger den FC Juniors OÖ im Blick, viel mehr den FC Liefering. Ich weiß nicht, wie sie arbeiten, wie sie an die Sache herangehen, das wird man dann sehen. Wir haben unseren Stil, wie wir unsere Spieler entwickeln wollen, wir haben unsere Systematik, wie wir Spieler zu uns holen. Von daher denke ich, dass es nicht einfach ist, uns zu kopieren – aber wir freuen uns darüber.

LAOLA1: Talente aus Mali wie Diadie Samassekou, Amadou Haidara bei der Kampfmannschaft, oder Mohamed Camara, Sekou und Mamby Koita bei Liefering oder erst kürzlich Ousmane Diakite haben in den letzten Jahren den Weg nach Salzburg gefunden. Können Sie einen Einblick in die "Mali-Connection" geben?

Struber: Dass wir ein Netzwerk nach Mali haben, sieht man, weil wir immer wieder viele hochinteressante Spieler herholen. Wir haben richtig gute Kontakte in diese Richtung. Zudem gelingt uns, und auf das können wir stolz sein, dass wir diese Jungs super integrieren und schnell in unsere Philosophie eintauchen lassen. Wir schauen, mit welcher DNA Spieler ausgestattet sind und wie stimmig diese mit unserer Spielidee ist. Wir haben einfach eine richtig gute Spieler-Suche, haben kaum Spieler dabei, bei denen wir am Ende nicht die Entwicklung schaffen, die wir uns vorstellen. Dazu kommen immer wieder gute Spieler aus unserer eigenen Akademie, die, was unsere Spielphilosophie angeht, schon einen Schritt weiter sind und die ausländischen Spieler so gut mitnehmen können. In Summe gelingt es uns einfach, diese jungen Spieler schnell zu entwickeln und sie interessant zu machen - für den FC Salzburg und am Ende auch für viele ausländische Vereine.

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