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FAC nach Sieg über SKN: Nächstes Ziel Aufstieg?

Gelingt den Floridsdorfern in der 2. Liga das Unvorstellbare?

FAC nach Sieg über SKN: Nächstes Ziel Aufstieg? Foto: © GEPA

Wird die kommende Bundesliga-Saison mit drei Wiener Vereinen über die Bühne gehen?

Was noch vor wenigen Wochen völlig verrückt geklungen hätte, wird immer realistischer: Der Floridsdorfer AC hat vergangene Woche um eine Bundesliga-Lizenz angesucht und steht in der 2. Liga nach einem 1:0-Sieg über den SKN St. Pölten (Spielbericht>>>) zehn Spieltage vor Schluss nur mehr vier Zähler hinter Spitzenreiter Austria Lustenau.

"Es ist alles noch ein bisschen ungewohnt für den FAC und auch für die Funktionäre. Aber wir haben einfach sehr gut gearbeitet im Sommer, mit Ruhe das Trainerteam bestellt und sind dann mit einem konkreten Plan in die Saison gegangen, den wir Woche für Woche auf den Platz bringen", kann FAC-Sportdirektor Lukas Fischer den tollen Lauf seines Teams im Interview mit dem "ORF" selbst noch nicht ganz fassen.

FAC-Mannschaft hat sich Bundesliga-Ansuchen "einfach verdient"

Um die Bundesliga-Lizenz habe man vor allem deshalb angesucht, "weil es sich die Mannschaft einfach verdient hat. Eine Mannschaft, die so performt, hat es sich verdient, eine Möglichkeit zu bekommen, höher zu spielen", erklärt Fischer.

Über eine mögliche Heimstätte habe man zuletzt mit der Stadt Wien verhandelt (Stichwort Ernst Happel Stadion), schlussendlich konnte man sich allerdings mit der Admira auf eine gemeinsame Nutzung der BSFZ-Arena einigen, sollte der FAC-Aufstieg tatsächlich Realität werden.

Der Lauf des FAC ist auch deshalb so sensationell, weil wirklich niemand damit gerechnet hat. Im Sommer verließ den Verein mit Marco Sahanek der große Star, dieser ist seither die Mannschaft. Zudem hat das im vergangenen April installierte Trainer-Duo Mitja Mörec und Aleksandar Gitsov im Sommer an den richtigen taktischen Schrauben gedreht.

"Im gesamten Verein arbeitet jeder Tag und Nacht, damit der Erfolg da ist. Das Trainertream verbringt Stunde um Stunde im Büro, damit so wenig wie möglich dem Zufall überlassen ist. Die Mannschaft spürt das und gibt es uns zurück", zieht Fischer den Hut vor dem slowenisch-bulgarischen Zweiergespann an der FAC-Seitenlinie.

Thema Aufstieg? "Haben wir noch nicht gehabt!"

Und so erlebt der bulgarische Part dieses Erfolgsduos den Floridsdorfer Lauf: "Wir haben zu Saisonbeginn gesagt, wir schauen von Spiel zu Spiel. Tatsache ist, dass uns zu Saisonbeginn keiner am Zettel gehabt hat. Jetzt gibt es noch zehn Spiele bis Saisonende. Wir werden schauen, das Maximum herauszuholen. Auf welchem Tabellenplatz wir am Schluss stehen, wird sich von selbst ergeben."

Das Wort Aufstieg bringt Gitsov noch nicht über die Lippen, allerdings könnte ein mögliches Bundesliga-Abenteuer in der kommenden Saison bald auch innerhalb der Mannschaft Thema werden: "Wir haben das Thema noch nicht gehabt. Das erste Ziel waren 40 Punkte, das ist beim FAC seit dem Aufstieg so. Das haben wir heute erreicht. Am Montag setzen wir uns zusammen und schauen, was das nächste Ziel ist."

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

SKN-Coach Helm: "Bin mir sicher, dass wir wieder durchstarten werden"

Der SKN St. Pölten hat die Zielsetzung direkter Wiederaufstieg indes längst begraben müssen.

Nach einem völligen Fehlstart in Liga Zwa konnten die "Wölfe" mit zuletzt sieben Meisterschaftsspielen ohne Niederlage in Folge zwar mit einer starken Form glänzen. Gegen den FAC setzte es nun aber wieder einen Dämpfer.

"Wir haben uns viel zu einfach ein Tor eingefangen. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir nicht in Rückstand geraten dürfen, weil es dann schwierig wird gegen den kompakten Block des FAC. Nach dem 0:1 haben wir in der ersten Halbzeit lange gebraucht, um wieder in die Spur zu kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir kontinuierlich Druck aufgebaut und haben frische Kräfte gebracht, aber schlussendlich hat es nicht gereicht", analysiert SKN-Coach Stephan Helm die Pleite gegen den FAC nüchtern.

Der 38-Jährige glaubt jedoch nicht, dass die Heimniederlage "etwas Negatives mit der Mannschaft macht. Die Jungs haben einen super Spirit, sie haben sich rausgekämpft aus einer schwierigen Situation zu Saisonbeginn. Wir müssen jetzt dranbleiben und über 90 Minuten konkreter und gefährlicher im letzten Drittel werden. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass die Mannschaft nächste Woche schon wieder durchstarten wird."

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