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Die Thomas Müllers der 2. Liga

Diese Spieler waren in der bisherigen Saison der Admiral 2. Liga als Stammspieler bei ihren Vereinen gesetzt.

Die Thomas Müllers der 2. Liga Foto: © getty

"Müller spielt immer" – so definierte Louis van Gaal vor Jahren den unumstrittenen Stammspieler-Status von Thomas Müller bei den Bayern.

Wer sind aber die Müllers der 2. Liga?

Ein Blick auf die Spieler, die ohne Sperren oder Verletzungen bei Anpfiff immer auf dem Platz standen:

SKN St. Pölten (23 eingesetzte Spieler)

Franz Stolz hatte das Einser-Leiberl sicher. Von den Innenverteidigern war Souleymane Kone als Linksfuß bis zu seiner Verletzung immer dabei, während seine Nebenleute öfters wechselten. Als Sechser hatte Karim Conte seinen Stammplatz ziemlich sicher. Am meisten dem Müller-Profil entsprechend: Julian Keiblinger, auf dessen Flankenläufe Coach Stephan Helm nie verzichten wollte.

Blau Weiss Linz (22)

Die Achse von Coach Gerald Scheiblehner war eine große. Vor Goalie Nicolas Schmid fand sich von den vier Innenverteidigern Manuel Maranda immer in der Startformation wieder, Lukas Tursch fast immer. Davor die Doppel-Sechs mit Michael Brandner und Tobias Koch, auf den Außenbahnen waren Fabian Windhager und Simon Pirkl gesetzt. Matthias Seidl war wohl DER Müller der Liga, spielte für einen Offensivmann auch sehr oft durch. Neben ihm hatte auch Paul Mensah einen Stein im Brett bei Scheiblehner. Interessant: Der Wechsel von Ronivaldo auf Fally Mayulu fand in Runde elf ruckartig statt – weder davor noch danach gab es zwischen den beiden ein Wechselspiel in der Startformation.

SV Horn (21)

Unter Rolf Landerl und seiner steten Rotation war ein Bankplatz fast ein Adelsprädikat – die Horner lebten den Herbst über von ihren Einwechslungen. Das beruhigte sich unter seinem Nachfolger Philipp Riederer etwas. Aber auch trainerübergreifend war Fabian Ehmann im Tor ebenso gesetzt wie die beiden Bauers Sebastian und Jürgen sowie auch Alexander Joppich vor ihm in der Viererkette. Ohne Kapitän Andree Neumayer auf der Sechs ging gar nichts. Im offensiveren Bereich eroberte sich der aus der Ostliga gekommene Benjamin Mulahalilovic ebenso einen Stammplatz wie Albin Gashi auf links.

GAK (25)

GAK (25)
Michi Liendl ist einer der Dauerläufer beim GAK
Foto: © GEPA

Wenn Goalie Jakob Meierhofer fit war, stand er auch im Kasten. In der Innenverteidigung spielten sich der nachverpflichtete Milos Jovicic und Paul Koller fest, Letzterer musste nach der Genesung der eigentlichen Stammbesetzung Lukas Graf und Marco Gantschnig aber auch mal nach links rücken. Drei der vier Mittelfeldplätze waren an Markus Rusek, Marco Perchtold und Michi Liendl vergeben - Liendl auf der Bank wäre ein Anblick wie der Papst in kurzen Hosen. Vorne erodierte der eigentliche Stammplatz von David Peham doch ab und an.

FAC (20)

Das Trainerduo Mörec/Gitsov kam im Herbst mit der geringsten Spielanzahl der Liga aus. Die beiden hielten Goalie Simon Spari auch nach seinen Patzern gegen Amstetten die Stange, er spielte die Saison durch. Vor ihm waren Mirnes Becirovic (vielseitig verwendbar) und Christian Bubalovic – egal in welcher Grundordnung – gesetzt, eigentlich auch Neuzugang Benjamin Wallquist als einziger Linksfuß, an denen es im Kader ziemlich fehlt. Markus Meier und seine defensive Vielseitigkeit garantierten auch einen Stammplatz, was auch fast wortwörtlich für Alexsander Mankowski galt. Leomend Krasniqi setzte sich bald als Sechser fest. Von den Offensivkräften kann nur Paolino Bertaccini der Müller-Status verliehen werden.

Vienna (25)

Die Saison der Vienna zerfiel in zwei Teile: Erst wechselte Coach Alex Zellhofer so gut wie gar nicht, übernahm das Ostliga-Team mit zwei Zugängen. Nachdem Sportdirektor Markus Katzer ihm vier Nachverpflichtungen präsentierte, ließ Zellhofer noch etwa ein Monat verstreichen, ehe er die Rotationsmaschine anwarf, die dann auch nicht mehr stoppte. Im Tor war Routinier Andi Lukse gesetzt, nach seiner üblichen Verletzung zum Ende einer Halbserie kann man mittlerweile die Uhr stellen. Mit Noah Steiner, Thomas Kreuzhuber und Cedomir Bumbic waren drei Glieder der (anfänglichen) Viererkette vorgegeben, der auch lange gesetzte Stephan Auer war nach der Umstellung auf eine Dreier-Abwehr nicht mehr ganz so gefragt. Sommer-Neuzugang Marco Sulzner hatte als Sechser ein Fixleiberl, Bernhard Luxbacher lange ebenfalls, ehe er auf andere Positionen gestellt wurde. Zu den Stammspielern bis zu den Umstellungen gehörten auch Karim Abazovic und Itamar Noy, der aber nach und nach an Effektivität verlor.

SKU Amstetten (25)

Elias Scherf war im Kasten gesetzt. Vor ihm hatten Kapitän Sebastian Dirnberger, Marco Stark und Can Kurt Müller-Status, Lukas Deinhofer als rechtes Glied der Viererkette mit leichten Abstrichen. Im Mittelfeld liefen Peter Tschernegg und Sebastian Leimhofer immer auf. Von den Offensivkräften war bis zum Ende des Herbsts am ehesten noch Thomas Mayer gesetzt.

SV Lafnitz (24)

In der Cup-Woche Ende August warf Coach Philipp Semlic die Rotationsmaschine mit Vehemenz an, davor und danach war seine Grundachse aber sichtbar. Goalie Andreas Zingl, Philipp Wohlmuth und Stefan Umjenovic stellten Fixpunkte im Defensivbereich dar, Manuel Pfeifer auf links auch bald. Nach der Verletzung von Sechser Philipp Siegl rutschte Gerald Nutz nach hinten. Im Offensivbereich waren die inversen Außenspieler Christian Lichtenberger und Jurica Poldrugac (immer stärker und stärker) gesetzt.

Admira (28)

Admira-Kapitän Stephan Zwierschitz
Foto: © GEPA

Roberto Pätzold ließ bis zu seiner Entlassung durchaus eine Achse erkennen, auch wenn (nicht nur) diese oft durch Verletzungen dezimiert wurde. Kapitän Stephan Zwierschitz und Leonardo Lukacevic waren – wenn fit – in der Viererkette gesetzt. Aus dem Überangebot an Sechsern setzten sich Wilhelm Vorsager und Martin Rasner (außen sollte er kein Thema mehr sein) durch. Raphael Galle spielte immer, wenn auch auf verschiedenen (Außen)positionen. Angelo Gattermayer war so gut wie gesetzt, Patrick Schmidt und vor allem Martin Krienzer im Zweier-Angriff eigentlich auch. Letzterer hatte trotz einer überschaubaren Trefferquote immer das Vertrauen von Pätzold, Rolf Landerl entzog es ihm jedoch bei seinem Trainerdebüt.

FC Dornbirn (24)

Unter Coach Thomas Janeschitz waren viele Plätze in der Stammformation vergeben: Vor Goalie Justin Ospelt bildeten Favali, Cavafe und William ein internationales Quartett in der Defensive, zu dem auch bald Raul Marte als Linksverteidiger dazukam. Leo Mätzler war nach seiner Nachverpflichtung als Sechser gleich gesetzt. Auf den Außenpositionen hatten Sebastian Santin und der ebenso nachverpflichtete Jan Stefanon keine Konkurrenz, Lars Nussbaumer dazwischen im Laufe des Herbsts ebenso. Im Angriff gab Janeschitz Renan auch während sieben torlosen Spielen zu Saisonbeginn das Vertrauen, was dessen Torexplosion (zehn Treffer in sieben Spielen) danach erst ermöglichte. Eigentlich also fast neun Müllers in der Dornbirner Startformation – ein Liga-Höchstwert!

Vorwärts Steyr (24)

Kein anderer Coach in der Liga wechselte seine Grundformation und -aufstellung so oft wie Daniel Madlener. Hätte Goalie Florian Eres auch den Herbst durchgespielt, wenn Valerian Hüttner in seinem einzigen Einsatz in Grödig nicht vier Gegentreffer zugelassen hätte? Von ihm abgesehen, waren Michael Lageder, Alberto Prada, Alem Pasic, Tolga Günes und vor allem der auf links gesetzte Gerhard Dombaxi als Stammkräfte anzusehen.

Kapfenberger SV (27)

Drei Headcoaches, elf Niederlagen und einige Verletzte – kein Wunder, dass sich die KSV-Aufstellung von Woche zu Woche änderte. In einer sehr jungen Truppe waren Christoph Pichorner, Mario Grgic (zu Saisonbeginn verletzt), Matthias Puschl und Winfred Amoah wegen ihrer Ligaerfahrung nicht verzichtbar. Dazu kamen noch Lukas Walchhütter (erst als Stürmer) und Neuzugang Niklas Szerencsi in der Innenverteidigung, dazu noch Meletios Miskovic. Wie Rapid und die Admira wechselten die Kapfenberger auch während der Saison ihren Einsergoalie und auch hier war danach Marvin Wieser gesetzt.

Sturm Graz II (28)

In der Defensive war Paul Komposch bei verschiedenen Nebenleuten innen gesetzt, ebenso wie Samuel Stückler, der beide Seiten bespielen kann. Ebenso vielseitig verwendbar: Sandro Schendl. Ohne Sechser Daniel Saurer ging für Coach Thomas Hösele auch nichts, ebenso wie für Neuzugang Milan Toth, dessen Tore in der ersten Saisonhälfte lebenswichtig waren. Die Türe zwischen Erster und Zweitteam ging bei Sturm nach beiden Seiten auf. Moritz Wels und Mohammed Fuseini begannen in LigaZwa, bevor sie sich zumindest kurzfristig nach oben spielten. Sie waren ansonsten ebenso gesetzt wie Christoph Lang, der Hösele erst im Laufe des Herbsts zur Verfügung stand.

FC Liefering (31)

Fabio Ingolitsch setzt auf Oumar Diakite
Foto: © GEPA

Auch hier natürlich eine Rotation in beide Richtungen, dazu noch die Youth-League-Spiele: 31 eingesetzte Spieler stellten dann auch den zweithöchsten Wert der Liga dar. Doch auch Fabio Ingolitsch verfügte über eine gewisse Achse im jüngsten Team der Liga: Jonas Krumrey im Tor war ebenso gesetzt wie Samson Baidoo in der Innenverteidigung. Gleiches hätte auf rechts wohl auch für Benjamin Atiabou gegolten – nach dessen Verletzung übernahm Mark Gevorgyan volley dessen Stammplatz. Ebenfalls immer von Beginn an dabei, so verfügbar: Aufsteiger Dijon Kameri, Karim Konate und Oumar Diakite. Eher also einige Offensivpositionen vergeben, während auf der Sechs oder der Linksverteidigerposition ein stetes Kommen und Gehen herrschte.

Rapid Wien II (38)

38 eingesetzte Spieler sind der absolute Liga-Höchstwert. Im Gegensatz zur Vorsaison bedeutete der übervolle Kader der Ersten allerdings, dass Spieler von oben nach unten rückten und nicht umgekehrt. Anzunehmen, dass etwa Moritz Oswald oder Nikolas Sattlberger bei Verfügbarkeit immer Stammkräfte im Zweitteam gewesen wären. Das waren ohne Abstriche Pascal Fallmann (auf beiden Außenseiten), Marko Dijakovic (mit wechselnden Innenverteidiger-Kollegen) sowie im Dreier-Angriff Nicolas Binder und Tobias Hedl.

Young Violets (28)

Durch viele Verletzungen in der Kampfmannschaft ein häufiges Kommen und Gehen – anders als in Hütteldorf wechselten einige Spieler auch nach oben. Goalie Sandali Conde versäumte keine Minute, ebenso mit Stammplatzgarantie ausgestattet war die Sommerverpflichtung Florian Kopp als Innenverteidiger. Florian Fischerauer – wenn nicht gesperrt oder verletzt – war im Mittelfeld ebenso gesetzt wie Niels Hahn, der allerdings sogar kurz in die Viererkette zurückrücken musste. Im dauernd wechselnden Offensivaufgebot war Ibrahima Drame, so nicht oben gebraucht, natürlich Stammspieler.

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