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5:2-Gala! Mader: "Gelb-Rot war der Knackpunkt"

Ausschluss gegen Lieferings Halwachs spielte dem Tabellenführer in die Karten:

Austria Lustenau macht im Frühjahr genau dort weiter, wo im Herbst aufgehört wurde.

Nach dem 2:1-Heimsieg zum Auftakt ins neue Jahr gegen den SV Lafnitz fährt das Team aus dem Ländle im Spitzenspiel der 18. Runde einen deutlichen 5:2-Erfolg beim schärfsten Verfolger FC Liefering ein (Spielbericht >>>).

Neun Punkte liegt die Mannschaft von Markus Mader nun bereits vor den Jung-Bullen, die allerdings im Verlauf der Runde noch vom FAC sowie dem SKU Amstetten von Platz zwei verdrängt werden können. Dennoch: Lustenau liegt ganz klar auf Aufstiegs- und Meisterkurs.

Dass dieser Sieg in der Salzburger Red Bull Arena derart klar ausfallen würde, zeichnete sich allerdings erst nach der 54. Spielminute ab. Zuvor lieferten beide Mannschaften ein schnelles Spiel ab, in dem zwei Traumtore von Julian Halwachs bzw. Muhammed Cham für ein 1:1 sorgten.

Dann flog ausgerechnet Halwachs nach einem übermotivierten Foul mit Gelb-Rot vom Platz und ebnete so den Weg zu einer wahren Galavorstellung der Gäste. Binnen sieben Minuten zogen die Vorarlberger auf 4:1 davon, am Ende steht das 5:2 auf der Anzeigetafel.

Alle Parteien sind sich nach dem Spiel einig: Der Ausschluss gegen Halwachs "war der Knackpunkt", wie es Markus Mader formuliert. Liefering-Kapitän Lukas Wallner sagt: "Es war schwierig, mit der Gelb-Roten Karte klarzukommen."

Tiki-Taka! "Die Spieler wollen so Fußball spielen"

Dabei waren die "Jung-Bullen" nach dem 1:1 das stärkere Team, der Führung näher. Das sieht auch Mader so, der mit der Anfangsphase der zweiten Halbzeit nicht zufrieden war: "Wir sind ganz schlecht aus der Kabine gekommen. Nach Wiederanpfiff kriegen wir sofort den Ausgleich." Nachsatz: "Dann spielt uns der Ausschluss aber voll in die Karten."

Danach sei der Gegner "geschwächt" gewesen, "und bei unserem Kombinationsspiel, mit unserer Qualität, wird das für Liefering dann ganz schwierig", so der gebürtige Vorarlberger. Die angesprochene Qualität brachte seine Mannschaft eindrucksvoll auf den Platz, mit starkem Kurzpass-Spiel wurden immer wieder Räume geöffnet und gnadenlos ausgenutzt.

"Das ist die individuelle Qualität, die wir im Kader haben. Die Spieler wollen so Fußball spielen, die spielen ganz selten mal einen langen Ball, nur wenn wir unter Druck kommen", strahlt auch Mader über die Spielweise seiner Jungs.

"Dann haben wir vorne auch einen großen Zielspieler, den wir unbedingt brauchen. Grundsätzlich ist unser Spiel auf Ballbesitz, Dominanz und auf Ballsicherheit aufgebaut. Das klappt im Moment richtig toll", ist der ehemalige Dornbirn-Trainer überglücklich.

Goalgetter Tabakovic "hat es sehr, sehr schwer"

Ein Befreiungsschlag gelang auch Goalgetter Haris Tabakovic, der in der Winterpause mit Knieproblemen zu kämpfen hatte und weite Teile der Vorbereitung nicht bestreiten konnte. Gegen Lafnitz blieb der 27-jährige Schweizer noch ohne Tor, im Spitzenspiel war der Stürmer wieder zur Stelle und schoss seine Saisontore 20 und 21.

Mader meint daraufhin, dass Tabakovic es "sehr, sehr schwer" habe. "Er wird von den Innenverteidigern der Gegner extrem gut bewacht, aber das 4:1 ist ein typisches Haris-Tor. Er sieht den freien Raum, dort sollen die Bälle auch hinkommen und wenn er so frei zum Abschluss kommt, ist es meistens ein Tor."

Der Lustenau-Coach schwärmt: "Das macht er hervorragend und deswegen hat er schon so viele Tore geschossen." Der 53-Jährige ist zugleich auf die gesamte Mannschaft stolz: "Es war eine starke und reife Leistung. Denn trotz der Höhe des Ergebnisses hat Liefering gut gespielt. Die haben super Burschen und wir sind überglücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben."

Nur Kapitän Matthias Maak, der den Elfmeter zum 2:4 verschuldete, war nicht vollends zufrieden: "Als Verteidiger kann ich bei zwei Gegentreffer nicht voll zufrieden sein, das ist nie zufriedenstellend." Mit einem Augenzwinkern meint der 29-Jährige weiter: "Aber gegen Liefering auswärts 5:2 zu gewinnen, das kann sich schon sehen lassen."

Aufhauser: 2:5 "einen Tick zu hoch"

Maaks Gegenpendant Lukas Wallner empfindet die Höhe der Niederlage als angemessen, Liefering-Coach Rene Aufhauser findet, dass "das Ergebnis einen Tick zu hoch ausfällt. Die Jungs haben bis zum Ausschluss super mitgehalten, das Spiel war offen", erläutert der 45-Jährige.

"In der ersten Halbzeit sind wir durch einen schönen Freistoß hinten gelegen, aber aufgrund der Spielanteile und wie wir die Partie gestaltet haben, war es offen. Wir kommen eigentlich sehr gut zurück, mit einer richtig guten Energie raus auf den Platz. Und dann passiert der Ausschluss und das war am Ende zu viel für uns", gesteht Aufhauser.

Nach der zweiten Niederlage in Folge - zum Frühjahrsauftakt kassierte Liefering ein 0:2 in St. Pölten - befinden sich die jungen Salzburger in einer Mini-Krise. Daher müsse man "die Jungs sicherlich aufrichten", sagt Aufhauser.

"Aber gerade in der Phase müssen wir ruhig bleiben und Ruhe bewahren. Wir müssen sachlich analysieren, die Dinge aufzeigen, die sie gut gemacht haben und weiter volles Vertrauen aussprechen." Denn die Vorbereitung auf dieses Spiel war aufgrund eines Corona-Clusters beim großen Bruder Red Bull Salzburg "nicht so leicht, in den letzten Wochen gab es auch sehr viele Ausfälle", erklärt der ehemalige RBS-Co-Trainer.

"Wir hatten viele Spieler von Beginn an auf dem Platz, die wir ab der 60. Minute austauschen hätten sollen. Das sind Fakten, die einfach da sind und wir werden schauen, dass wir uns am Montag wieder neu aufstellen."

Für die "Jung-Bullen" steht am Mittwoch nämlich ein wichtiges Spiel an. Nach dem Überwintern in der UEFA Youth League geht es für das Achtelfinale, welches in einem Spiel ausgetragen wird, zum MSK Zilina (16:30 Uhr).

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