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Viktoria Berlin: Der kommende Big Player im Frauen-Fußball

Die Männer-Mannschaft kämpft um den Verbleib in der Viertklassigkeit, das Frauen-Team träumt dagegen von der Bundesliga.

Viktoria Berlin: Der kommende Big Player im Frauen-Fußball Foto: © GEPA

Nach dem Abstieg aus der dritten Liga kämpft die Männer-Mannschaft von Viktoria Berlin aktuell gegen den Abstieg in der viertklassigen Regionalliga.

Trotz der aktuellen sportlichen Misere bei den Männern träumt der Verein aber von der Bundesliga. Verantwortlich dafür ist die Frauen-Mannschaft, die aktuell allerdings auch nur in der dritthöchsten deutschen Spielklasse der Regionalliga mitmischt.

Kein Klub aus Berlin in der Frauen-Bundesliga

"Es kann nicht sein, dass wir keinen Club in der Bundesliga haben", dachte sich Ariane Hingst. Die gebürtige Berlinerin und zweifache Fußball-Weltmeisterin ist Teil eines ganz besonderen Projekts. Als eine von sechs Gesellschafterinnen fördert sie seit diesem Sommer die Frauen von Viktoria Berlin. Das Ziel ist klar, bis 2027 in die Bundesliga aufzusteigen.

Dabei geht die Viktoria einen besonderen Weg. Bei deutschen Männervereinen ist der Prozess der Ausgliederung üblich, um Investoren zu gewinnen, ohne die 50+1 Regel zu verletzen.

Viktoria ist jedoch der erste Verein mit Männer- und Frauenmannschaften, der sein Frauenteam ausgliedert, um dessen Wachstum durch zusätzliche Investitionen zu fördern.  

Vorbild Angel City FC

Als großes Vorbild dient für die Investorinnen ein Verein aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Der Angel City FC aus Los Angeles.

Mit der Hilfe von zahlreichen prominenten Unterstützerinnen wie Serena Williams oder Lindsey Vonn möchte der Klub ein Fußballverein von Frauen, für Frauen und Frauen-Rechte sein. Dieses Konzept begeistert die Massen in den Staaten.

Der Verein hat fast 16.000 Dauerkarten verkauft – Zahlen von denen Klubs in der deutschen Damen-Eliteklasse nur träumen können. Zwar lässt sich die Ausgangssituation nicht genau vergleichen, da der Angel City FC direkt in der höchsten Spielklasse starten durfte, aber es zeigt, in welche Richtung es gehen kann.

Investment von rund einer Million Euro

Hingst und Co. haben sich zwar auch bei anderen Vereinen in der Hauptstadt vorgestellt, aber letztendlich hat es am Ende bei und mit den Himmelblauen gepasst.

"Aber auch uns war klar, es muss jemand kommen von draußen, um den Frauen- und Mädchenfußball noch gezielter zu unterstützen", ordnet Viktorias Sportdirektor Rocco Teichmann die künftige Zusammenarbeit ein.

"Wirtschaftlich wie auch mit einer Expertise, wo und wie man Spielerinnen, Trainer und Trainerinnen akquiriert. Da sind Gesellschafterinnen, die wirklich auch daran interessiert sind, dem Fußball der Frauen ein bisschen mehr Wertigkeit zu geben, aber parallel Viktoria Berlin davon partizipieren zu lassen."

Inzwischen gibt es insgesamt 87 Unterstützer:innen, die insgesamt rund eine Million Euro in den Klub investiert haben – darunter Promis wie Comedian Carolin Kebekus, Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick oder Moderatorin Dunya Halali sowie Gründerinnen wie Anna Alex und Lea-Sophie Cramer.

Finanzstarke Sponsoren schon an Bord

Passend zu den großen sportlichen Ambitionen sind mit Stepstone und Douglas bereits zwei Millionen-Unternehmen als Sponsoren an Bord.

Aktuell ist Viktoria Berlin zwar noch ein Frauen-Fußballverein ohne Fernsehpräsenz, aber langfristig soll Viktoria Berlin eine Marke mit deutschlandweiter Stahlkraft werden.

Das Investment dürfte also ein gut angelegter Betrag sein, wenn sich Viktoria Berlin ähnlich wie das große Vorbild aus den USA entwickelt.

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