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So können Vereine ihre Energiekosten senken

Die Energiekrise sorgt auch im Sport für Sorgesfalten. Was die Vereine tun können:

So können Vereine ihre Energiekosten senken Foto: © getty

Die Tage werden kürzer und das Licht brennt länger. Aufgrund der Energiekrise überlegen sich viele aber wohl zweimal, wo sie jetzt Energie sparen können.

Den Vereinen in Österreich geht es nicht anders.

Nachhaltigkeit immer wichtiger

Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Die Sportunion hat bereits auf Verbandsebene einige Maßnahmen zum Energiesparen vorgestellt. Allerdings fehlten konkrete Zahlen auf Vereinsebene bisher gänzlich.

Mit der Hilfe von Fresh Thoughts Consulting hat der Dachverband deshalb eine Befragung mit über 430 Sportvereinen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden von Sportunion-Präsident Peter McDonald und Thomas Dworak, dem Geschäftsführer von Fresh Thoughts Consulting, vorgestellt.

Vereine setzen bereits Maßnahmen um

Die Befragung zeigte, dass rund jeder zweite befragte Sportverein (53 Prozent) bereits Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit umsetzt. Weitere Maßnahmen werden auch bei der Mobilität umgesetzt, etwa in Form von Fahrgemeinschaften (11 Prozent).

Einige wenige Vereine wurden auch bei der Digitalisierung (4 Prozent), der Biodiversität (3 Prozent) oder der E-Mobilität (2 Prozent) aktiv.

Kostenexplosion droht

"Generell war zu beobachten, dass Nachhaltigkeit im privaten Bereich für die Befragten derzeit noch eine viel größere Rolle spielt als im Verein. Gleichzeitig gaben aber auch fast alle Teilnehmer an, dass sie davon ausgehen, dass die Bedeutung auch im Vereinsbereich in den kommenden Jahren sehr stark zunehmen wird“, erklärt Thomas Dworak, Geschäftsführer der Fresh Consulting GmbH.

Bisher gibt jeder zehnte Verein mit eigener Sportstätte mehr als ein Viertel seines Gesamt-Jahresbudgets für Strom bzw. Energie aus. Jetzt drohen die Kosten durch die Energiekrise genau hier aber drastisch in die Höhe zu schießen. Manche Vereine haben zwar noch langfristige und günstige Altverträge, aber einige zahlen schon jetzt deutlich mehr und bei vielen läuft der Vertrag mit Jahresende aus.

Kosten oft kaum zu stemmen

"Es liegt auf der Hand, dass die Kosten für viele Vereine nicht mehr zu stemmen sein werden und es braucht eine Lösung auf politischer Ebene. Durch Investitionen in die Nachhaltigkeit kann der Energiebedarf langfristig deutlich gesenkt werden. Generell sollten gemeinnützige Organisationen wie Sportvereine bei allen Klima- und Umweltförderungen auf allen Ebenen weiterhin antragsberechtigt sein. Diesbezüglich hat sich zuletzt schon einiges getan, über die vorhandenen Fördermöglichkeiten muss aber besser informiert werden. Zudem wäre etwa ein Zugriff der Vereine auf den Reparaturbonus wünschenswert“, so McDonald.

Jeder fünfte Verein (19 Prozent) würde beispielsweise laut Befragung in den kommenden fünf Jahren gerne eine Photovoltaik-Anlage errichten. Rund 14 Prozent verfügen sogar bereits über eine.

Potenzial für Einsparungen vorhanden

Es gibt aber auch Möglichkeiten für die Vereine und Sportler die Kosten kurzfristig abzufedern. "Wir wissen dank der Befragung, dass etwa beim Licht gespart werden kann. 54 Prozent aller Vereine verwenden noch gar keine LED-Lampen. Hier ist viel Potenzial da. LED-Lampen haben eine 15- bis 20-fach höhere Lebensdauer als klassische Glüh- und Halogenbirnen und sparen über die Lebensdauer gerechnet bis zu 90 Prozent Strom. Auch Bewegungsmelder sind sehr effizient“, sagt Thomas Dworak.

Potential für Einsparungen gibt es etwa auch beim Heizen der Gebäude. „Zwei Grad Celsius weniger in Hallen und Gebäuden bringen bis zu zwölf Prozent Ersparnis bei den Heizkosten“, so der Experte.

Sportstätten schwer zu erreichen

 Problematisch ist oft auch die Anbindung zu den Sportstätten. Bei 41 Prozent ist eine öffentliche Anreise nur schwer oder gar nicht möglich. Jeder dritte Verein hatte bereits Maßnahmen in Gang gesetzt, die Mitglieder dazu bringen soll, ihr Auto zuhause stehen zu lassen.

"Es ist gut, dass sich viele Vereine hier Gedanken machen, aber es ist auch noch Potenzial da. Es wäre wichtig, noch mehr auf Fahrgemeinschaften zu setzen oder wenn möglich gar auf das Fahrrad und die eigenen Beine. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung wäre es, ein eigenes Klimaticket für Vereinsgruppen zu entwickeln“, erklärt Peter McDonald.

Energiesparen beginnt schon beim Waschen

Die Umfrage zeigte auch, dass die überwiegende Mehrheit der Vereine noch nicht darauf achtet, eine energiesparende Waschtemperatur zu wählen.

"Wer die Waschtemperatur für seine Dressen richtig wählt, kann nicht nur umweltfreundlich waschen, sondern auch sparen. Das 40 Grad Programm spart zum Beispiel im Vergleich zum 60 Grad Programm rund 45 Prozent Strom“, rechnet der Sportunion-Präsident vor.

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