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Kreischberg-WM: ÖSV hofft auf guten Start

Kreischberg-WM: ÖSV hofft auf guten Start

Die erste gemeinsame WM der Snowboarder und Ski-Freestyler in der Geschichte ist für den ÖSV und das Organisationskomitee am Kreischberg eine Riesenherausforderung.

Die Hoffnungen des Gastgeberlandes ruhen auf den Parallel-Snowboardern, den Crossern in beiden Sparten sowie einer Snowboard-Slopestylerin. Am Donnerstag fällt die erste von 24 Medaillenentscheidungen.

Mit Cross, Halfpipe und Slopestyle gibt es gleich drei Disziplinen, die im Snowboard und Ski-Freestyle bei den Welttitelkämpfen ausgetragen werden, das macht zwölf Entscheidungen und damit exakt die Hälfte aus.

Aufbau als große Herausforderung

Kurse und Pipes zu bauen ist mit großem Aufwand verbunden, enorme Schneemengen müssen produziert und verarbeitet werden, bei der gemeinsamen Austragung können Synergien genützt werden, Adaptierungen müssen freilich gemacht werden.

"Das wird eine super Geschichte. Hello Haas und sein Team machen eine super Arbeit. Sie haben am Kreischberg schon gezeigt, wie gut sie als Organisator sind. Es ist eine besondere Herausforderung und ein großer Aufwand und in Zeiten wie diesen sehr, sehr schwierig", sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum gegenüber der APA zur Doppelbelastung.

Aus Platzgründen hat man sich auch entschlossen, das 45 Autominuten entfernte Lachtal als zweiten WM-Ort dazuzunehmen, dort werden Riesentorlauf und Slalom der Parallel-Snowboarder ausgetragen.

Heim-WM als Last

Bei der Snowboard-WM 2003 waren die Raceboarder noch am Kreischberg im Einsatz. Siegfried Grabner gewann die Goldmedaille im Parallel-Slalom.

"Es gibt keine Zielsetzung, was die Anzahl der Medaillen betrifft. Wichtig ist, dass unsere Athleten ihr Leistungspotenzial gerade bei der Heim-WM abrufen können. Das ist immer sehr, sehr schwer. Wie hoffen natürlich auf Medaillen. Aber freilich erhofft man sich was, weil es für die ganze Veranstaltung vom Vorteil ist, wenn du Medaillen gewinnst. Man will sich als Organisator gut präsentieren, aber auch zeigen, dass man in den Disziplinen dabei ist", sagte Pum.

Los geht es am Kreischberg am Mittwoch mit Ski-Freestyle und der Qualifikation der Springer, die Medaillenentscheidung folgt am Donnerstag nach der Eröffnungsfeier, die für 16.00 Uhr angesetzt ist.

Am zweiten WM-Tag sind auch die Snowboard-Crosser in der Quali im Einsatz, die Finali gehen am Freitag in Szene (11.45 Uhr). Da sollte es erstmals auch aus österreichsicher Sicht richtig interessant werden.

"Ein guter Auftakt wäre freilich wichtig, wir haben auch eine gute Mannschaft, aber schauen wir, was rauskommt. Man weiß ja, wie eng es hergeht und wie viele Faktoren in so einem Bewerb zusammenspielen. Unsere Athleten geben sicher das Beste", betonte Pum.

Crosser noch ohne Praxis

Markus Schairer, Alessandro Hämmerle, Susanne Moll und Co. haben in dieser Saison noch keinen Weltcup gehabt, die geplanten Rennen im Dezember im Montafon mussten wegen Schneemangels abgesagt werden.

"Die Crosser hatten noch kein Rennen, aber ich bin überzeugt, dass sie gut drauf sind", sagte dazu Pum, der bei der WM im steirischen Bezirk Murau natürlich auch stark mit den Parallelläufern rechnet.

"Sie haben es zwar im letzten Weltcup nicht rumgebracht, aber wir wissen ja, wie eng alles beieinander ist. Sie hatten in diesem Winter aber ganz gute Ergebnisse, speziell auch bei den Damen."

ÖSV-Boarder im Favoritenkreis

Zwei der drei Einzelrennen wurden von Österreicherinnen gewonnen, Marion Kreiner schlug im Carezza-Riesentorlauf, Sabine Schöffmann im Montafon-Slalom zu. Zudem schickt man mit Julia Dujmovits die Slalom-Olympiasiegerin ins Rennen und mit Benjamin Karl den Titelverteidiger im Parallel-Riesentorlauf.

Snowboard-Slopestylerin Anna Gasser, bei Olympia Zehnte, zählt ebenfalls zum Favoritenkreis. Auch für die Kärntnerin stand noch kein Weltcupbewerb auf dem Programm, doch gewann sie das Pleasure Jam auf dem Dachstein-Gletscher.

Die Ski-Crosser sollten ebenfalls vorne mitmischen, durch Thomas Zangerl gab es in Nakiska einen Weltcupsieg, durch Johannes Rohrweck in Val Thorens Platz drei. In den anderen Ski-Freestyle-Sparten schickt der ÖSV durchwegs junge Sporter ins Rennen, die Erfahrung sammeln sollen.

Kontingent wird ausgenutzt

Bei der Nominierung war der gastgebende Verband großzügig. "Wir schöpfen (so es geht/Anm.) das Kontingent aus, das ist eine Weltmeisterschaft daheim. Denen, die die Qualifikations-Richtlinien erfüllt haben, geben wir die Chance. Es sind viele junge Slopestyler dabei, aber auch als Junge müssen sie die Chance bekommen. Eine Weltmeisterschaft im eigenen Land ist etwas Spezielles", erläuterte Pum.

Der Snowboard-Kader wurde Samstag nominiert, jener der Ski-Freestyler folgt Dienstag. Man wollte laut dem Sportdirektor noch die aktuellste FIS-Punkteliste abwarten, bevor man aufstellt.

Bei FIS-Weltmeisterschaften gab es bisher 10 Medaillen in Gold, 13 in Silber und 16 in Bronze für Österreich, also insgesamt 39. Zuletzt 2013 in Stoneham gewann Karl Gold im Parallel-Riesentorlauf, jeweils Silber eroberten Dujmovits (Parallel-Riesentorlauf) und Schairer (Cross).

Im Ski-Freestyle wurden insgesamt zehn Medaillen gesammelt, die bisher letzte errang 2011 in Park City Ski-Crosser Andreas Matt mit Bronze. Die erste Medaille für Rot-Weiß-Rot am Kreischberg wird zugleich die 50. für den ÖSV in den beiden Sportarten sein.