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ÖSV-Boarder haben Podest im Visier

ÖSV-Boarder haben Podest im Visier

Von Donnerstag bis Sonntag steht für die Snowboarder in der rund 50 Kilometer von Sotschi entfernten Bergregion Krasnaja Poljana bei vier Weltcuprennen die Olympia-Generalprobe für die Winterspiele 2014 auf dem Programm.

Österreichs Boarder nehmen den Testevent entsprechend ernst und peilen in den Parallelrennen sowie im Snowboardcross im "Extreme Park" von Rosa Khutor Podestplätze an.

Wetter fordert Organisatoren und Sportler

Die geringe Schneeauflage und die derzeit herrschenden hohen Temperaturen - am Montag kletterte die Quecksilbersäule bis auf 18 Grad Celsius, am Dienstag kam auch noch Regen dazu - stellen sowohl die Organisatoren als auch die Athleten vor besondere Herausforderungen.

Der Slopestyle, in dem 2014 erstmals olympisches Edelmetall vergeben wird, musste aufgrund Schneemangels abgesagt werden. Und der Rennhang für die Raceboarder blieb an allen drei Trainingstagen gesperrt, um die Piste zu schonen.

"Im Moment ist das Wetter schwierig, aber es soll besser werden", meinte die Burgenländerin Julia Dujmovits, frisch gebackene Vizeweltmeisterin im Parallel-Riesentorlauf (PGS).

"Wir haben derzeit um fast 50 Grad mehr als bei der WM in Stoneham, wo es bis zu minus 30 hatte. Trotzdem wird es gut funktionieren. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, hier aufs Podium zu fahren."

Vorbereitung nach Plan

Trotz der schwierigen Pisten- und Wetterbedingungen lief die Vorbereitung des ÖSV-Parallelteams mit drei Trainingseinheiten nach Plan.

So hat Dujmovits einige Adaptierungen beim Material vorgenommen und ist damit im Training bereits gut zurechtgekommen.

"Ich werde es riskieren, das neue Material auch gleich im Rennen zu fahren, weil ich glaube, dass es im Hinblick auf die nächste Saison die richtige Entscheidung ist", verriet die 25-Jährige.

Zwei "Sorgenkinder"

Benjamin Karl und Andreas Prommegger sind weiterhin etwas die "Sorgenkinder" im Team, haben sie doch ihre gesundheitlichen Probleme, mit denen sie bereits in der Vorwoche in Rogla zu kämpfen hatten, immer noch nicht komplett überwunden.

"Ich fühle mich noch nicht ganz fit. Das Laufen ist bereits nach 15 Minuten ziemlich anstrengend. Aber vielleicht bin ich ja der Erfinder des kraftlosen Snowboardfahrens", flüchtete sich Karl in Galgenhumor.

Der wie Karl körperlich angeschlagene Prommegger hatte das Training am Dienstag ausgelassen, um seine Kräfte zu schonen.

Am Mittwoch war der Salzburger jedoch schon wieder auf der Piste, umsich den letzten Schliff für den Weltcup-Doppelpack zu holen.

"Ich kämpfe mit einer hartnäckigen Erkältung, aber das bekomme ich schon in den Griff. Bis zu den Renntagen passt das wieder", versicherte Prommegger.

"Möchte zeigen, was ich drauf habe"

Sein Zimmerkollege Ingemar Walder zeigte zuletzt mit Rang vier im PGS in Rogla stark ansteigende Form und hat sich auch für Rosa Khutor einiges vorgenommen.

"Ich möchte auf dem Olympiahang zeigen, was ich derzeit drauf habe. Das Training ist gut gelaufen. Für die extremen Wetter- und Schneebedingungen sind die Pistenverhältnisse recht gut", sagte der Tiroler.

"Besser, als erwartet"

Karl konnte den Gegebenheiten in Rosa Chutor durchaus positive Aspekte abgewinnen:

"Rosa Chutor schaut ein bisschen so wie eine Einkaufsstadt aus. Es wird noch sehr viel gebaut, und die Piste sieht gut aus. Es gibt viele Berge und viel Natur hier. Der erste Eindruck ist besser, als ich mir gedacht habe", betonte Karl.

Siegfried Grabners Urteil fiel ähnlich aus: "Der erste Eindruck ist grundsätzlich sehr gut, es ist zwar noch eine Riesenbaustelle und noch nicht alles fertig. Aber wenn man von Null alles aus dem Boden stampft innerhalb weniger Jahre, dann ist es ganz klar, dass man da bis zum letzten Tag arbeiten muss. Das werden die Russen sicher machen müssen. Die Pisten sind gewaltig schön, das Skigebiet ist riesig, die Voraussetzungen sind gut."