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Limbacher sorgt für einen krönenden WM-Abschluss

Limbacher sorgt für einen krönenden WM-Abschluss

Andrea Limbacher sorgte zum Ausklang der WM am Kreischerg für einen rot-weiß-roten Freudentaumel.

Die Oberösterreicherin gewann im Skicross Gold und setzte sich im Foto-Finish gegen die Französin Ophelie David durch.

Bei den Herren ging der Titel an den Slowenen Filip Flisar, ÖSV-Starter Thomas Zangerl kam schwer zu Sturz.

Nach Verletzung zurückgekämpft

Limbacher hatte sich nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft und sich in dieser Saison mit Topleistungen noch zurückgehalten, am Kreischberg ging ihr alles auf.

Die sportliche Leiterin Sabine Wittner hatte gerade erst der Familie von Zangerl eine erste Entwarnung geben, er sei immer ansprechbar gewesen, klagte aber über Brust- und Rückenschmerzen. Nach der Goldfahrt von Limbacher schossen ihr die Tränen in die Augen.

Gedanken beim Teamkollegen

"Es berührt mich gerade total, ich hoffe, dass es Zäng gut geht. Andrea kommt auch von einer langen Verletzung zurück und macht dann Gold. Und so souverän, wie sie heute gefahren ist. Das ist ein Hammer. Ich möchte mich wirklich bei allen meinen Trainern bedanken, allen voran Gerri Posch, die ganze Truppe hat super Arbeit geleistet. Wir sind überglücklich", sagte Wittner mit tränenerstickter Stimme.

Limbacher hatte im Finale die hoch favorisierten David, bereits 2007 Weltmeisterin, und Titelverteidigerin Fanny Smith aus der Schweiz auf die weiteren Plätze verwiesen. "So standhaft gegen die Ophelie zu bleiben, gegen die Grande Dame, es ist unglaublich. Andrea hat heute einen Lauf gehabt, sie ist in der Früh schon mit einem Lächeln da durchgefahren. Sie war nicht nervös. Herrlich", erzählte Wittner.

"Es ist alles aufgegangen"

Die überglückliche Siegerin musste bange Minuten im Ziel warten, ehe Gold feststand. Im Finish spürte sie David näherkommen. "Ich habe mich noch einmal richtig gestreckt, es ist heute alles aufgegangen", sagte die 25-Jährige, die regelrecht Fingerspitzengefühl bewiesen hatte, denn mit dem Finger lag sie knapp, aber doch vorne. Es war das dritte Ski-Cross-Gold für Österreich in der Geschichte, 2005 in Ruka hatte Karin Huttary gewonnen, 2009 in Inawashiro Andreas Matt.

"Es ist unbeschreiblich, den Tag werde ich sicher nie vergessen", sagte Limbacher, die bisher zwei Weltcupsiege gefeiert hat. Die Saison verlief nicht wunschgemäß, aber sie verlor die Geduld nicht. "Ich wusste, dass ich es drauf habe. Ich wusste, es muss einmal das Glück auf meiner Seite sein, das war heute einmal da."

Flugshow mit mehreren Stürzen

Die Ski-Crosser boten zum Abschluss der WM vor voller Arena eine spektakuläre Flugshow mit allerdings auch mehreren Stürzen. Am schlimmsten hatte es im Halbfinale Zangerl und den Schweizer Armin Niederer erwischt, deren Ski sich ineinander verhakt hatten. Sie wurden zu genaueren Untersuchungen in die Krankenhäuser Klagenfurt bzw. Judenburg geflogen. Aber auch Sotschi-Olympiasiegerin Marielle Thompson schied unsanft aus.

Zweitbeste ÖSV-Dame war Christina Staudinger auf Platz elf, Katrin Ofner wurde 17. Bei den Herren siegte zur Freude der zahlreichen slowenischen Fans überraschend Filip Flisar vor dem französischen Olympiasieger Jean Frederic Chapuis und dem Schweden Victor Öhling Norberg. Zangerl wurde als Achter klassiert, Andreas Matt als Neunter und Johannes Rohrweck als 17.

Endstation Achtelfinale

Matt überstand das Achtelfinale, danach war Endstation. "Die Wellenbahn habe ich verpatzt, das war der größte Fehler. Ganz unten habe ich mir gedacht, jetzt fangen die Deutschen an rangeln, vielleicht schmeißt es noch beide raus", sagte der Tiroler, der beim Zielsprung ein Ausweichmanöver starten musste. Anschließend fieberte er mit Limbacher mit, die Werbung für den Sport war gewiss: "Das war das Wichtigste, dass man sieht, dass es aufwärtsgeht mit uns."

Für Österreich gab es damit sechs Medaillen bei der ersten gemeinsamen WM der Snowboarder und Ski-Freestyler, zwei in Gold, zwei in Silber und zwei in Bronze.