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Bittner holt ersten Podestplatz seit 15 Jahren

Bittner holt ersten Podestplatz seit 15 Jahren

Die Tirolerin Vanessa Bittner hat am Sonntag ihre starken Leistungen beim Weltcup-Auftakt im Eisschnelllauf in Obihiro in Japan mit Rang drei über 500 m gekrönt.

Mit der Verbesserung ihres österreichischen Rekords um 2/100 auf 38,33 Sekunden erreichte die 19-Jährige den ersten Weltcup-Podestplatz für den österreichischen Verband (ÖESV) abseits von Massenstart-Bewerben seit fast 15 Jahren.

Den nächsten Schritt geschafft

An den Vortagen hatte die Junioren-Weltmeisterin der vergangenen beiden Saisonen über 500 und 1.000 m mit klaren Gruppe-B-Siegen aufgezeigt, damit jeweils den Aufstieg in Gruppe A geschafft.

Davon profitierte sie nun. Als sie im vorletzten Paar der Konkurrenz die Russin Olga Fatkulina um 16/100 distanzierte hatte, lag Bittner sogar in Front.

Doch Lee Sang-hwa (KOR) in 37,92 und Nao Kodaira (JPN) in 38,06 waren noch schneller.

Viele Punkte mitgenommen

Später legte die Olympia-Teilnehmerin von Sotschi mit Rang neun im Massenstart einen weiteren Top-Ten-Rang nach, es gewann die Kanadierin Ivanie Blondin.

Bittner erhielt für ihre beiden Leistungen 70 bzw. 32 Weltcup-Punkte und reiste von diesem Saison-Auftakt mit insgesamt 152 Zählern ab.

Schon von Freitag bis Sonntag geht es in Seoul weiter, mit erneut zwei 500ern und einem 1.000er.

Nächster Halt: Seoul

"Ich war bis über beide Ohren motiviert und freu mich riesig, dass es bereits zum Saisonauftakt so gut gelaufen ist", war die 19-jährige Bittner nach dem tollen Auftakt begeistert.

Ebenso ihr Trainer Hannes Wolf: "Vanessa hat das ganze Wochenende konstant Spitzen-Leistungen gezeigt und diese zum Abschluss mit der Bronzemedaille gekrönt."

Man könne jetzt allerdings nicht erwarten, dass Bittner nun immer vorne mitkämpfe, so Wolf. Aber Bittner versichert für ihren nächsten Weltcup-Einsatz in Seoul: "Ich werde alles geben, um die Resultate von Japan zu bestätigen."

Die Erste seit Hunyady

Den bisher letzten Weltcup-Podestrang für Österreichs Verband (OESV) hatte am 11. Dezember 1999 Emese Hunyady beim Weltcup in Innsbruck mit Rang zwei über 1.000 m geschafft.

Die Olympiasiegerin hatte knapp drei Monate danach am 5. März 2000 mit Bronze über 1.500 m bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Nagano auch für den bisher letzten OESV-Podestplatz auf Weltebene in einer Olympia-Disziplin gesorgt.

Hunyady lobt und mahnt

"Das ist beeindruckend und souverän", meinte die "Eisgräfin" als Reaktion auf den Lauf Bittners zur besten Europäerin.

Die 48-Jährige traut ihr in dieser Saison noch einiges zu, mahnte das Ausnahme-Talent aber auch zur Vorsicht.

"Wenn man im November in Form ist, heißt das nicht, dass man es auch im Jänner und Februar ist. Ich hoffe aber, dass Vanessa richtig trainiert."

Rokita erwartet ein Kind

Hunyady hatte in den vergangenen Jahren schon sehnsüchtig auf eine sportliche Nachfolgerin gehofft, die Tirolerin Anna Rokita erfüllte diese Erwartungen aber nicht ganz und hat ihre Karriere heuer beendet.

"Sie erwartet jetzt ein Baby", erzählte Hunyady über die 28-jährige, dreifache Olympia-Teilnehmerin. Bittner hingegen ist als aktuelle Fünfte im 500er-Weltcup voll bei der Elite dabei, über 1.000 m ist sie Elfte.

Im Sog Bittners entsprach für seine Verhältnisse am Sonntag auch OESV-Läufer Bram Smallenbroek, er kam über 1.500 m in der B-Gruppe in 1:49,87 Minuten auf Platz fünf und zu acht Weltcup-Punkten.