news

Ohne Teamsieg geht es für die ÖSV-Springer zur WM

Ohne Teamsieg geht es für die ÖSV-Springer zur WM

Österreichs Skisprung-Team hat nach drei Siegen in Folge in diesem Jahr den 100.000-Euro-Scheck für die Team-Tour einer anderen Nation überlassen müssen.

Stefan Kraft, Wolfgang Loitzl, Martin Koch und Gregor Schlierenzauer landeten am Sonntag im Teambewerb in Oberstdorf, der letzten Konkurrenz vor den am Mittwoch beginnenden Nordischen Weltmeisterschaften im Val di Fiemme, auf dem zweiten Rang hinter Norwegen.

Die Norsker mit Anders Jacobsen, Tom Hilde, Anders Bardal und Andreas Stjernen waren an diesem Tag nicht zu schlagen. Mit 1.577,1 Punkten verwiesen sie Schlierenzauer und Co. mit einem klaren Vorsprung von 47,8 Zählern auf den zweiten Rang. Die bis Sonntag in der Team-Tour-Wertung führenden Slowenen landeten weitere 5,7 Punkte dahinter auf dem dritten Tagesrang und mussten damit auch noch den hoch dotierten Scheck an die Norweger abgeben. Österreich kam in der Gesamtwertung auf Rang drei.

Wieder kein Teamsieg

Auch im insgesamt fünften Teambewerb der Saison (inklusive Mixed) läuft die sonst so erfolgsverwöhnte ÖSV-Truppe dem ersten Teamsieg hinterher und fährt ohne ein Mannschafts-Erfolgserlebnis zu den Titelkämpfen ins Fleimstal.

Ein Knackpunkt im Team war der für die WM nicht nominierte, sonst gerade im Skifliegen so starke Martin Koch. "Kein einziger 200er!", ärgerte sich der Kärntner im Auslauf.

"Ich probiere alles, aber es funktioniert nicht." Die von den Weiten her beste Leistung brachte an diesem Tag Team-Youngster und WM-Neuling Stefan Kraft mit 205,5 und 208 Metern, allerdings wurde bei Schlierenzauers Sprüngen auch taktiert.

Cheftrainer Alexander Pointner hatte seinem Aushängeschild jeweils den Anlauf verkürzt, um mehr Anlauf-Bonuspunkte herauszuholen. Vor dem ersten Sprung verkürzte Pointner sogar um drei Luken. "Im ersten Durchgang haben wir gezockt. Wir haben gewusst, Gregor hat es drauf, aber da hat leider der Wind in die falsche Richtung gewechselt und daher hat es nicht funktioniert", erzählte Pointner gegenüber der APA.

Zweiter Platz hart erkämpft

Österreichs Weltcup-Rekordsieger und -Gesamtleader landete bei 192 und 202,5 Metern. Schlierenzauer bilanzierte nach den Rängen zwei bzw. drei im Einzel am Samstag aber zufrieden.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Es ist nicht meine Lieblingsschanze, ich habe mir schwer getan. Aber ich habe gesehen, dass ich doch sehr gut in Form bin. Man muss neidlos anerkennen, dass Norwegen heute das Maß der Dinge war. Wir haben uns den zweiten Platz hart erkämpft."

Auch Pointner zollte den Norwegern Respekt. "Dass es möglich ist, in Oberstdorf das Ganze noch einmal auf den Kopf zu stellen, war uns bewusst. Gratulation ans norwegische Team."

Gute Entwicklung

Für Schlierenzauer selbst sieht Pointner eine gute Entwicklung auch in Oberstdorf. "Wir haben noch Dinge auch in Richtung Weltmeisterschaft ausprobiert und das hat ihn zweifelsohne gestärkt", sagte er.

Das WM-Team fährt nun in zwei Gruppen zur WM nach Predazzo: Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Manuel Fettner reisen am Dienstag, Schlierenzauer, Wolfgang Loitzl und Stefan Kraft ebenso wie Pointner selbst am Mittwoch ins Fleimtal.