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Schlierenzauer bei Skifliegen am Podium

Schlierenzauer bei Skifliegen am Podium

Gregor Schlierenzauer hat seine Beständigkeit auf hohem Niveau auch beim Skifliegen in Oberstdorf unter Beweis gestellt.

Als Dritter verpasste der Tiroler am Samstag seinen 49. Weltcupsieg nur um 0,8 Punkte, baute aber mit seinem sechsten Podestplatz in Serie die Gesamtführung vor dem Norweger Anders Bardal (Tages-16.) auf 538 Punkte aus.

Bei nur noch sechs ausstehenden Bewerben ist dem 23-Jährigen seine zweite große Kristallkugel wohl nicht mehr zu nehmen. Nächstes Ziel ist aber die am Mittwoch beginnende WM auf den Schanzen in Predazzo. Der Deutsche Richard Freitag feierte seinen zweiten Sieg.

Kluger Schachzug von Pointner

Schlierenzauer flog auf 204 und 206,5 Meter, wobei Trainer Alexander Pointner vor den Sprüngen jeweils den Anlauf um eine Luke verkürzen hatte lassen.

Dadurch blieb der Stubaier als Halbzeit-Vierter im Finale zwar einige Meter hinter seinen Rivalen Andreas Stjernen (NOR/212,0/Zweiter) und Peter Prevc (SLO/209,5/Vierter), nützte aber den Punktebonus zum Vorstoß auf das Podest.

Dem 21-jährigen Freitag (209/206,5) rettete der gleiche taktische Schachzug seines Coaches Werner Schuster im Finale den knappen Sieg mit 0,3 Punkten Vorsprung.

Zufriedener Schlierenzauer

Schlierenzauer, der auf dieser Schanze 2008 den WM-Titel erobert hatte, war auch mit dem dritten Rang sehr zufrieden. "Kurz vor der WM reizt man nicht mehr alles aus, da versucht man etwas zu probieren", hatte er schon nach dem ersten Durchgang erklärt.

Er steigerte sich gegenüber dem Training am Freitag enorm, eine kleine Änderung beim Material bewirkte Positives. "Wenn es so knapp ausgeht, muss man mit dem dritten Platz genauso zufrieden sein wie mit einem Sieg", sagte Cheftrainer Alexander Pointner.

Eine starke Vorstellung bot im ÖSV-Team auch der Skiflug-Debütant Stefan Kraft. Der Salzburger segelte im Finale auf 205,5 Meter und kam seiner im Probedurchgang erreichten Bestmarke von 206,5 m sehr nahe. Das ergab den elften Rang. "Der zweite Durchgang warso, wie wir uns das vorstellen", zollte Pointner dem 19-Jährigen Lob.

Slowenien bei Team-Tour voran

Zum vierten Sieg in der Team-Tour in Serie, der 100.000 Euro einbringt, ist aber eine gleichmäßig starke Leistung des ÖSV-Teams nötig. Pointner nominierte neben Kraft und Schlierenzauer auch Wolfgang Loitzl (11.) und Martin Koch (19.) in das Quartett für Sonntag. Österreich fiel vor dem abschließenden Bewerb vom zweiten auf den dritten Rang hinter Norwegen zurück und hat 47,8 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Slowenien.

Der zweifache Oberstdorf-Sieger Martin Koch kam erneut nicht optimal ins Fliegen und musste sich mit dem 19. Rang begnügen. "Er steht sich derzeit selbst im Weg, es ist ein schmaler Grat", erklärte Pointner.

Wer dem WM-Team für die Bewerbe in Predazzo im Val di Fiemme angehören wird, teilte Pointner den Springern noch am späten Samstagabend mit. Am Sonntag wird das ÖSV-Aufgebot der Öffentlichkeit bekanntgegeben.