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Bardal verhindert ÖSV-Party in Engelberg

Bardal verhindert ÖSV-Party in Engelberg

Gregor Schlierenzauer ist am Samstag der Pechvogel des ersten von zwei Weltcup-Skispringen in Engelberg gewesen.

Der 21-jährige Tiroler hatte als Führender nach dem ersten Durchgang seinen Weltcup-Sieg Nummer 37 vor Augen, stürzte aber im Auslauf und fiel so von Platz 1 auf 11 zurück.

Der Norweger Anders Bardal profitierte nach 130,5 und 133 Metern von diesem Missgeschick und holte seinerseits den Siegerscheck.

Bardal verhinderte damit trotz Schlierenzauers Sturz einen ÖSV-Dreifachsieg, denn hinter ihm landeten der Reihe nach Martin Koch, Thomas Morgenstern und Weltcup-Leader Andreas Kofler.

"Er hat ein bisserl Blut gespuckt"

Thema des Tages war aber freilich der Sturz des dreifachen Weltmeisters.

"Wir hoffen, dass alles in Ordnung ist. Wir haben Gregor mit der Rettung ins nächstgelegene Krankenhaus nach Stans geführt. Es scheint einmal, dass der Knochen- und Bandapparat nichts abbekommen hat", erklärte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner.

Allerdings sei Schlierenzauer vom Kreislauf her nicht bei vollen Kräften und klagt auch über einen leichten Druckschmerz in der Brust.

"Er hat ein bisserl Blut gespuckt. Das gehört natürlich abgeklärt, aber es kann auch gar nichts sein", betonte Pointner.

Entscheidung über Sonntag-Start steht noch aus

Eine Entscheidung, ob Schlierenzauer im letzten Springen vor der Vierschanzen-Tournee am Sonntag am gleichen Schauplatz antritt, sollte daher erst am späteren Samstagabend fallen.

Schlierenzauer war als Letzter vom Bakken gegangen, und der ständig anhaltende Schneefall ist ihm im Aufsprungbereich da ein bisschen zum Verhängnis geworden.

"Es kommt im Aufsprung am Schluss immer mehr Schnee zusammen. Wenn man dann ein bisserl auf die Seite springt, springt man in eine Art Teppich. Er hat einen Telemark gemacht, dann hat es ihm den Ski 'gefressen' wie wir sagen", erklärte der rot-weiß-rote Cheftrainer.

Starker Koch

So schnell kann es im Sport gehen, das ÖSV-Team hatte mit dem möglichen Sieg Schlierenzauers mit vier Springern in den Top 5 ein fantastisches Ergebnis vor Augen.

Trotz Schlierenzauers Missgeschick war das Resultat dank Koch, Morgenstern und Kofler immer noch ein bärenstarkes.

Vor allem Martin Koch, dem es in dieser Saison bisher noch gar nicht so gut gegangen war, hat rechtzeitig vor der Tournee seine beste Platzierung geschafft.

"Jeder unserer Siegspringer hat diese Möglichkeiten, man muss Mittel und Wege finden, dieses Potenzial ausspielen zu können. Es ist ein Wahnsinnsergebnis für ihn", sagte Pointner.

Koch sei aber bei sich geblieben und habe sich auch durch Nichtaufstellungen nicht aus der Bahn bringen lassen.

Am Rande der Durchführbarkeit

Das Springen war aufgrund der widrigen Umstände vielleicht wieder am Rande der Durchführbarkeit.

"Gregor wird sicher sagen, dass man es mit aller Gewalt hat durchführen müssen, objektiv muss man sagen: es war ein Wahnsinn, wie das OK hier gearbeitet hat, damit ein Springen zustande gekommen ist."

Von Pointner gab es jedenfalls keinerlei Schuldzuweisungen und eine Gratulation an Sieger Anders Bardal.

"Er ist auf jeden Fall ein würdiger Sieger."

Es war übrigens der zweite Einzelsieg des 29-jährigen Norskers nach Zakopane im Jänner 2008.