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Super-Adler wetteifern um zwei Mixed-Startplätze

Super-Adler wetteifern um zwei Mixed-Startplätze
Damen üben sich im Skispringen und die Herren-Weltelite will unbedingt dabei sein?

Vor wenigen Jahren noch völlig undenkbar, tritt dieser Fall nun tatsächlich ein.

Österreichs Super-Adler sind heiß auf den ersten Bewerb der Saison, ein Mixed-Springen in Lillehammer, das als erstes seiner Art in die Weltcup-Geschichte eingehen wird.

ÖSV-Adler sind begeistert

"Das Zuschauen bei den Sommer-GPs hat richtig Spaß gemacht“, spricht Wolfgang Loitzl die Bewerbe in Courchevel und Hinterzarten an und erhält Unterstützung von Thomas Morgenstern, der ins selbe Horn bläst.

„Es ist ein echt lässiger Wettkampf, der mir Lust gemacht hat. Außerdem ist es mal etwas anderes.“

Auch Gregor Schlierenzauer würde nur allzu gerne an der Seite zweier Damen für Österreich an den Start gehen.

„Es ist interessant, zwei Mädels im Container zu haben“, gab er zu Protokoll und fügte an, diese Innovation als „grundsätzlich schönen Beginn“ zu betrachten.

Medaillenchance im Hinterkopf

Die Affinität für diesen Bewerb kommt nicht von ungefähr. Der am Freitag erstmals im Weltcup ausgetragene Wettkampf gehört auch zum Olympia-Programm von Sotschi. Logisch, dass die rot-weiß-roten Springer nur allzu gern diese Medaillenchance wahrnehmen würden.

Am besten bringt man sich eben schon jetzt ins Gespräch.

Während Damen-Trainer Harald Rodlauer seine zwei heißesten Eisen, Jacqueline Seifriedsberger und Daniela Iraschko, längst davon in Kenntnis gesetzt hat, dass er sie ins Rennen schickt, hält sich sein Pendant bedeckt.

Alexander Pointner, der Chef im Adler-Horst der Herren, will das letzte Training noch abwarten, ehe er sich festlegt. Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern sind die aussichtsreichsten Kandidaten auf die noch offenen Tickets.

"Man sieht, dass einiges weiterging"

Weniger bedeckt hält sich der Tiroler, wenn es um seine Einschätzung zur steigenden Popularität des Damen-Skispringens geht.

„Mich begleitet der Damen-Skisprungsport schon sehr lange. Ich war ja in der Vergangenheit Trainer im Tiroler Skiverband. Damals war Eva Ganster die erste Springerin, die schlussendlich auch als erste über eine Skiflugschanze flog. Man sieht, dass seither einiges weiterging, was wir auch unserem Sponsor, der OMV, zu verdanken haben“, erklärt er gegenüber LAOLA1.

„Das Engagement ist wichtig, solche Partner sind bedeutend. Spitzensport und Wirtschaft sind enger beieinander denn je. Dadurch wird es auch unseren Damen ermöglicht, sich professionell vorzubereiten.“

Fans sind vom Bewerb überzeugt

Rodlauer pflichtet bei und erklärt: „Die FIS wird sich was dabei gedacht haben. Das bringt die Sportart weiter in die Auslage. Ich bin von vielen Fans angesprochen worden, die gemeint haben, das sei ein lässiger Bewerb. Und das ist er wirklich.“

Bleibt noch die Frage, warum man sich so lange Zeit gelassen hat, ehe dem Vorbild der Biathleten, Alpinen oder Langläufer nachgeeifert und ein geschlechterübergreifender Nationenkampf ins Leben gerufen wurde?

„Bei den Damen hat es einige Zeit gedauert, bis sich das entwickelte. Man kann halt nicht einfach auf die Schanze gehen und runter springen. Es ist definitiv eine sehr spektakuläre Sportart, nur ein elitärer Kreis übt sie aus. Der Mensch ist ja nicht zum Fliegen geboren“, so Pointner.

Vier aus diesem Kreis wollen ihn am Freitag vom Gegenteil überzeugen.

 

Christoph Nister