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Vom "fliegenden Doppelzimmer" zum Doppelhaus

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Nach dem Bewerb ist vor dem Bewerb.

Für Tournee-Triumphator Stefan Kraft, Bischofshofen-Sieger Michael Hayböck und die weiteren ÖSV-Adler kehrt vorerst keine Ruhe ein.

Nach dem triumphalen Erfolg auf der Paul-Außerleitner-Schanze wurde zwar auf der anschließenden Farewell-Party von Thomas Morgenstern, zu der auch die japanische Mannschaft um Noriaki Kasai hinzugestoßen war, angestoßen, ausgiebiges Feiern erlaubt der dicht gedrängte Terminkalender allerdings nicht.

Für die ÖSV-Adler geht es Schlag auf Schlag, mit den beiden Skifliegen auf dem umgebauten Kulm stehen zwei weitere Highlights auf dem Programm. Bis zu 40.000 Zuschauer werden an den Wettkampftagen erwartet, beide Athleten freuen sich schon auf das Spektakel im Ennstal.

Sparen ist angesagt

Zeit, um das Erlebte aufzuarbeiten, bleibt da kaum. So wissen sie auch noch nicht, was sie mit dem vielen Preisgeld, das sie in den letzten Wochen gewonnen haben, anstellen.

Erst nach der Saison wolle Kraft darüber nachdenken. „Derweil werde ich sparen, sparen, sparen und schau nicht, wie viel das ist. 81.700 Schweizer Franken (umgerechnet rund 68.000 Euro) haben sich mittlerweile in der laufenden Saison zusammengesammelt.

Onlinebanking macht Freude

Auch Michael Hayböck, der für seinen Sieg in Bischofshofen 10.000 Franken bekam, will kaum einen Gedanken daran verschwenden. „Man freut sich natürlich, wenn man ins Onlinebanking reinschaut und sich was entwickelt“, erklärt der 23-Jährige grinsend,  es sei aber lediglich eine Nebensache. Nachsatz: „Eine schöne, weil man auch in dieser Hinsicht belohnt wird.“

Schon vor einigen Wochen verriet er, seine Freundin, die noch studiert, gerne einmal einzuladen, ansonsten aber eher konservativ an die Sache heranzugehen. „Ich bin so erzogen, dass man es sinnvoll verwendet."

Vom Doppelzimmer ins Doppelhaus

Beide Athleten hegen allerdings einen Wunsch. „Wir wollen eines Tages ein Haus bauen“, erklären sie. Was liegt da näher, als aus dem „fliegenden Doppelzimmer“ ein „fliegendes Doppelhaus“ zu machen?

„Eine große Trennwand bräuchten wir aber schon“, scherzt Kraft, „denn sonst sehen wir uns echt jeden Tag. Ich glaube, das schaffen nicht einmal Ehemann und –frau.“ Auch Hayböck nimmt die Idee mit Humor.

Nachbarn von Goldi?

„Wenn wir einen guten Grund finden und uns einig sind, wäre das zu überlegen“, meint der vierte oberösterreichische Weltcupsieger nach Franz Neuländtner, Werner Rathmayr und Andreas Goldberger. Letzterer könnte bei der Grundstücksuche behilflich sein.

„In der Mondsee-Gegend wäre es ganz schön – als Nachbar von Goldi, der hat sicher Beziehungen.“ Kraft und Hayböck verstehen sich trotz der sportlichen Rivalität weiterhin prächtig, eine kurze Verschnaufpause voneinander wissen sie dennoch zu schätzen.

Kurz ins eigene Bett

„Es schadet einer sehr guten Freundschaft nicht, wenn man mal ohne einander eine Nacht verbringt. Wir werden es aushalten“, freut er sich, endlich wieder im eigenen Bett schlafen zu dürfen.

Sein Compagnon bläst ins selbe Horn. Am Kulm werde man schon wieder ein Zimmer teilen, daher schlafe er auch gerne mal daheim.


Christoph Nister

<span style=\'color: #ffff00;\'>Saison <span style=\'color: #ff0000;\'>Sieger <span style=\'color: #ffff00;\'>Zweiter
1974/75 <span style=\'color: #ff0000;\'>Willi Pürstl Edi Federer
1980/81 <span style=\'color: #ff0000;\'>Hubert Neuper Armin Kogler
1985/86 <span style=\'color: #ff0000;\'>Ernst Vettori Franz Neuländtner
2011/12 <span style=\'color: #ff0000;\'>Gregor Schlierenzauer Thomas Morgenstern
2013/14 <span style=\'color: #ff0000;\'>Thomas Diethart Thomas Morgenstern
2014/15 <span style=\'color: #ff0000;\'>Stefan Kraft Michael Hayböck