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Jacobsen nach Comeback ein "glücklicherer Mensch"

Jacobsen nach Comeback ein

Anders Jacobsen hat in Oberstdorf den großen Coup gelandet und sich unter die Favoriten der 61. Vierschanzen-Tournee gereiht.

Der Gewinner von 2007 hatte vergangene Saison pausiert, neue Energien getankt und kehrte Ende November in Lillehammer voll motiviert in den Weltcup zurück.

"Skispringen ist mein Leben, ich bin jetzt ein glücklicherer Mensch", sagte der 27-jährige Norweger nach seinem zweiten Tournee-Tagessieg nach Innsbruck 2007.

Wieder Freude am Leben

Er sei im Frühjahr 2011 müde gewesen von all den Reisen und wollte Zeit mit seiner Familie und dem ein Jahr zuvor geborenen Kind verbringen, erzählte Jacobsen.

"Ich wollte Freude am Leben und auch am Skispringen wiederfinden."

Auch angetan von den Methoden des neuen Trainers Alexander Stöckl entschied er sich im Frühjahr für das Comeback und fand rasch zu seiner Topform.

Was schafft Jacobsen?

Doch seine Konstanz ist auch für Stöckl die große Unbekannte.

"Es ist schwer zu sagen, ob er so stark weiterspringt, vergangene Woche war er im Training noch nicht so konstant", erklärte der Tiroler.

Zudem müsse Jacobsen mit der gestiegenen Erwartungshaltung umgehen.

"Wenn er bescheiden bleibt und sich auf das Wesentliche konzentriert, ist viel möglich", sagte Stöckl.

"Ist ein Drei-Länder-Duell"

Für Gregor Schlierenzauer, der seinen dritten Sieg in Oberstdorf um 11,6 Punkte verpasste, war der Erfolg Jacobsens nach den Trainingsleistungen keine Überraschung.

"Er springt eine schöne Technik und hat auch einen guten Trainer", sagte der 22-jährige Titelverteidiger. "Es ist jetzt auf jeden Fall ein Drei-Länder-Duell.

Es wird bis Bischofshofen eng hergehen, ich freue mich drauf."

"Ich liege voll im Plan"

Mit seinem eigenen Start war der Tiroler sehr zufrieden.

"Ich liege voll im Plan", sagte er. Schlierenzauer hatte im ersten Durchgang den Rückstand dank einer taktischen Maßnahme in Grenzen gehalten, obwohl Jacobsen 3,5 Meter weiter sprang.

Die von Trainer Alexander Pointner beantragte Anlaufverkürzung brachte 3,7 Bonuspunkte.

"Glück auf meiner Seite"

Doch Schlierenzauer wusste angesichts der stark wechselnden Windbedingungen um das Risiko.

"Das hätte auch in die Hose gehen können, wenn sich der Wind ändert. Da war das Glück auf meiner Seite", sagte der Stubaier.

Jacobsen holte sich die Punkte mit der gleichen Maßnahme im Finale übrigens zurück. Der imaginäre "rote Knopf" wurde damit wie erwartet aus taktischen Gründen eingesetzt.

Schlierenzauer bleibt Favorit

Wie eng top oder flop beisammen lagen, zeigte das Beispiel Thomas Morgenstern.

Er erwischte von oben bis unten mit die schlechtesten Bedingungen und schied aus. Daran vermochten auch die 9,6 Bonuspunkte für schlechten Wind nichts zu ändern.

Der Deutsche Severin Freund wurde als Dritter hingegen seiner Rolle gerecht ("Man muss nun die Tournee sich entwickeln lassen"), sein österreichischer Coach Werner Schuster freute sich über den angepeilten Podestplatz.

Für den Kleinwalsertaler ist Titelverteidiger Schlierenzauer weiterhin der Tournee-Favorit. "Weil er sehr stabil springt."