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Svendsen: "Das ist ein Traum"

Svendsen:

Ex-Weltmeister Dominik Landertinger ist am Sonntag im Verfolgungsrennen der Biathlon-WM in Nove Mesto von Startplatz 15 aus auf Rang fünf gestürmt.

Auf eine Medaille fehlten dem Tiroler nach makelloser Schießleistung rund 17 Sekunden. Der nach dem Sprint zehntplatzierte Simon Eder fiel auf Position 12 zurück. Den Sieg sicherte sich in einem packenden Finale neuerlich Emil Hegle Svendsen.

Dramatischer Zielsprint

Der Norweger setzte sich nach Zielfotoentscheidung wieder vor Martin Fourcade (FRA) durch und ist mit nun zehn WM-Goldenen der viertbeste Athlet der Geschichte.

Die als Vierter gestartete Allzeitgröße Ole Einar Björndalen kam wegen vier Strafrunden nicht über Platz zehn hinaus.

Bronze ging mit 3,6 Sekunden Rückstand an den Russen Anton Shipulin. Hinter dessen Landsmann Dmitry Malyshko kam dann schon Landertinger ins Ziel der diesmal mit 23.000 Zuschauern nicht ganz vollen Vysocina-Arena.

"Absolut happy"

"Das Rennen war heute perfekt. Auch wenn es am Ende nicht für eine Medaille gereicht hat, bin ich absolut happy. Viermal null Fehler, das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Rennen. Ich habe mich in der Loipe wohlgefühlt und wenn es dann auch am Schießstand aufgeht, ist das schön", sagte der gegenüber dem Vortag auch in der Loipe deutlich verbesserte Tiroler, der in der Schlussphase noch den Sprint-Dritten Jakov Fak (SLO) überholte.

ÖSV-Chefcoach Remo Krug durfte sich über eine "Topleistung" des Massenstart-Weltmeisters von 2009 freuen.

"Besser geht es nicht. Er hat heute das Optimum herausgeholt. Die Medaillen waren außer Reichweite, weil die da vorne einfach keine Fehler machen. Das Niveau an der Spitze war wieder unglaublich hoch", betonte Krug im Gespräch mit der APA.

Eder verschießt Medaille

Während Landertinger das Feld von hinten aufrollte, hielt Eder zunächst nach zwei fehlerlosen Liegendschießen auch noch Kontakt mit den Medaillenrängen.

Drei Fehler im Stehendanschlag verhinderten aber die mögliche Sensation.

"Vielleicht habe ich zu viel an die Medaille gedacht. Ich war überrascht, dass ich läuferisch so gut mithalten konnte. Es war heute viel möglich, deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht", erklärte der Salzburger, dem Krug ebenfalls ein gutes Zeugnis ausstellte.

"Das war läuferisch ein starkes Rennen, da gefällt er mir derzeit sehr gut, aber drei Fehler waren zu viel", so der Cheftrainer.

Daniel Mesotitsch, im Vorjahr in den beiden ersten WM-Bewerben jeweils unglücklicher Vierter, verbesserte sich von Platz 33 aus nach ebenfalls drei Strafrunden nur unbedeutend auf den 27. Endrang.

"Das ist ein Traum"

Ganz vorne sah es lange nach einer Soloshow von Svendsen aus. Ein Fehlschuss beim letzten Anschlag führte aber dazu, dass er gemeinsam mit Fourcade und den beiden Russen in die entscheidende Phase ging.

Im Zielsprint hatte der 27-jährige Norweger dann aber hauchdünn das bessere Ende für sich und jubelte über das dritte Gold im dritten WM-Bewerb nach Mixed-Staffel und Sprint.

"Das war sehr knapp. Ich habe gedacht, es geht sich nicht mehr aus, aber ich habe es noch geschafft. Ich bin überglücklich. Drei mal Gold in drei Rennen, das ist ein Traum. 100 Prozent für mich bisher", meinte Svendsen.

Weltcupspitzenreiter und Titelverteidiger Fourcade musste sich hingegen zum dritten Mal mit Silber begnügen.

"Natürlich bin ich enttäuscht, es haben nur wenige Zentimeter gefehlt. Ich habe alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht."

Nächste Medaillen-Chance im Einzel

Das nächste Herrenrennen ist am Donnerstag das Einzel über 20 km.

Das ÖSV-Team erhält dafür durch den bisher wegen einer Grippe fehlenden Fritz Pinter Verstärkung, auch Ersatzmann Christoph Sumann wird in Tschechien erwartet.

Landertinger und Eder sehen sich nach den guten Auftritten gerüstet.

"Man sieht, dass ich dabei bin. Wenn alles passt, kann ich eine Medaille machen", bekräftigte Landertinger.

Darauf hofft auch Eder. "Ich bin auch läuferisch gut dabei. Ich hoffe, ich kann es bei den nächsten Rennen besser machen und die Medaille holen."