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Hochfilzen-Auftakt: ÖSV-Biathleten ohne Spitzenplatz

Hochfilzen-Auftakt: ÖSV-Biathleten ohne Spitzenplatz

Die österreichischen Biathlon-Herren sind am Freitag mäßig in das Weltcup-Wochenende in Hochfilzen gestartet.

Bei strahlend blauem Himmel und Windstille vermochten sich im Sprint über 10 Kilometer nur der fehlerfreie Daniel Mesotitsch als 13. und Simon Eder mit einem Fehlschuss als 16. einigermaßen gut aus der Affäre zu ziehen.

Der Sieg ging wie bereits beim Saisonauftakt in Östersund an den Schweden Carl Johan Bergman, der sich vor dem Russen Andrej Makoveev (+ 9,2 Sek.) und dem Schweizer Benjamin Weger (19,6) durchsetzte.

Schwächen am Schießstand

Aus dem am Schießstand bis auf Mesotisch (50,5 Sek. zurück) und Eder (58,6) schwachen ÖSV-Team schafften es vor 7.400 Zuschauern nur noch Christoph Sumann (1:09,0 Min./2 Strafrunden) als 24. und Dominik Landertinger (1:56,4/4) als 50. in die Verfolgung am Samstag (11.00 Uhr).

Sven Grossegger (77.) und Fritz Pinter (80.) blieben hingegen weiter außerhalb der erforderlichen Top 60.

Mesotitsch schoss zwar makellos, war in der Loipe aber nicht bei den Schnellsten.

"Momentan noch mühsam"

"Mit null Fehlern hätte ich mir eigentlich mehr erwartet. Es war schwer für mich auf der Loipe, es ist momentan noch mühsam", meinte der Kärntner.

Die Dichte werde einfach immer größer, deshalb sei es schwierig, ganz vorne zu landen, so Mesotisch. Seine Ausgangsposition für die Verfolgung sei aber perfekt. "Da sollte einiges möglich sein."

Druck zu hoch?

Wie Sumann skatete auch Ex-Weltmeister Landertinger stark, schoss aber viel zu schlecht. "Ich habe beim Schießen derzeit einfach Probleme, ich weiß nicht woran es liegt, bei Belastung passt es einfach nicht", sagte der Lokalmatador, der aber nicht nach Ausreden suchte.

"An den Verhältnissen ist es nicht gescheitert, das war ich selber", bekräftigte der Hochfilzener. Die fast durchwegs schwachen Schießleistungen stießen auch ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner sauer auf.

"Wir haben es am Schießstand vergeben. Bis auf Simon und Meso war das zu wenig. Vielleicht war der Druck zu hoch, vielleicht wollte der eine oder andere zu viel", resümierte Gösweiner zerknirscht.

Viele blieben fehlerfrei

"Wir müssen das in Ruhe analysieren, damit wir es morgen besser machen können. In der Verfolgung ist noch was nach vorne drinnen, ein Podestplatz wird aber sicher schwer", gab sich der Trainer realistisch.

Das Spitzentrio blieb übrigens wie weitere Vier aus den Top Ten ohne Schießfehler. Knapp hinter dem Überraschungsdritten Weger wurde Mitfavorit Emil Hegle Svendsen mit einer Strafrunde Vierter.

Sein norwegischer Landsmann und Vorjahressieger Tarjei Bö belegte hinter dem Russen Evgeny Ustyugov Rang sechs.

Neuner mit Nerven aus Stahl

Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner erwies sich im Damen-Sprint als besonders nervenstark.

Trotz des gewaltigen Medienrummels um ihre Person - Neuner kündigte mit Saisonende ihren Rücktritt an - blieb sie fehlerfrei und errang ihren 26. Weltcup-Sieg.

Die 24-jährige Rekordweltmeisterin triumphierte im über 7,5 Kilometer und setzte sich 14,9 Sekunden vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen und 22,7 Sekunden vor der Russin Olga Zaitseva (je 1 Schießfehler) durch.

Weltcup-Führung ausgebaut

Die erstmals in Hochfilzen siegreiche Neuner baute mit dem zweiten Erfolg im vierten Saisonbewerb ihre Führung in der Gesamtwertung vor Titelverteidigerin Mäkäräinen weiter aus.

Die beiden Österreicherinnen Iris Waldhuber und Romana Schrempf verpassten indes die angepeilte Qualifikation für die Verfolgung am Samstag (14.00 Uhr).

Waldhuber blieb am Schießstand zwar fehlerfrei, verlor in der Loipe aber exakt drei Minuten auf Neuner und belegte damit Platz 68. Schrempf kam nach fünf Schießfehlern auf Rang 82.

Eder vergab mit einem Fehler beim allerletzter Schuss ein Top-Ten-Resultat. "Leider habe ich in die Stehend-Serie nicht so gut reingefunden. Vor Heimpublikum ist es schwierig, die richtige Mischung zu finden. Wenn man da nicht in seinen Rhythmus hineinkommt, wird man unruhig. Der letzte Schuss ist natürlich ärgerlich", erklärte der im Vorjahr in der Verfolgung zweitplatzierte Salzburger.

"Man kann die Form nicht herbeizaubern"

Zudem sei seine körperliche Verfassung nicht berauschend. "Man kann die Form nicht herbeizaubern", bemerkte der Saalfeldener, der vor Saisonbeginn von einem viralen Infekt gebremst worden war.

Für Sumann begann das Rennen am Schießstand mit einer Ladehemmung wenig verheißungsvoll. Der Steirer schoss zwar zunächst noch fehlerlos, im Stehendanschlag unterliefen dem WM-Dritten im Einzel dann aber zwei Fehler.

"Damit bist du im Sprint im Niemandsland. Momentan herrscht der Frust vor", betonte Sumann. Mit seiner Leistung in der Loipe war er aber zufrieden. "Gelaufen bin ich gut, der Rückstand für die Verfolgung hält sich in Grenzen", fand er doch noch einen positiven Aspekt.