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Sumann: "Ruhpolding wird definitiv das Größte"

Sumann:

Österreichs erfolgreichster Biathlet, Christoph Sumann, will seine 2009 begonnene Medaillenserie bei Großereignissen auch bei der WM in Ruhpolding (1. bis 11. März) fortsetzen.

Der Steirer ist nach der guten Generalprobe in Kontiolahti (zwei Top-Acht-Ränge mit geringem Rückstand auf die Podestplätze) zuversichtlich, bei seiner letzten WM noch einmal zuschlagen zu können. "Bis dahin wäre eine Medaille utopisch gewesen.

Aber auch letztes Jahr bin ich ohne etwas am Konto zur WM gereist und habe Bronze geholt. Das gibt mir Hoffnung", sagte der Olympia-Zweite von 2010.

"Ruhpolding wird das Größte"

Die Vorfreude von Sumann auf die Titelkämpfe in Bayern, wo an die 250.000 Zuschauer erwartet werden, ist riesig.

"Ruhpolding wird definitiv das Größte, was Biathlon bisher gesehen hat. Ich freue mich schon seit der Vergabe wahnsinnig auf die WM, weil so etwas erlebt man nur einmal in der Karriere mit", betonte der 36-Jährige im Interview mit der APA.

Auf seinen angekündigten Rücktritt mit Saisonende wird er hingegen nicht gerne angesprochen. Nach seinem Karriereende will er keinesfalls als Biathlontrainer arbeiten. "Das will ich mir und vor allem meiner Familie nicht antun, das kommt überhaupt nicht infrage", betonte der Vizeweltmeister von 2009.

Frage: Zur WM in Ruhpolding werden 250.000 Zuschauer erwartet, ist ein derartiges Spektakel auch für Sie als Routinier etwas Besonderes?

Sumann: "Ruhpolding wird definitiv das Größte, was Biathlon bisher gesehen hat. Die Bude wird bei jedem Wettkampf gedroschen voll sein. Ich freue mich schon seit der Vergabe wahnsinnig auf die WM, weil so etwas erlebt man nur einmal in der Karriere mit. Aber es wird sicher um einiges schwerer als letztes Jahr, weil die ganze Veranstaltung einfach um drei Klassen größer ist."

Frage: Haben Sie nach der schwierigen Saison vor der WM Sorgenfalten oder überwiegt die Zuversicht?

Sumann: "Wäre das letzte Weltcup-Wochenende nicht so verlaufen, wie es verlaufen ist, dann wären die Sorgenfalten ziemlich tief. Aber so bin ich jetzt doch sehr zuversichtlich, weil es einen großen Schritt vorwärtsgegangen ist - spät aber doch. Die Rennen in Kontiolahti waren vor allem läuferisch top und ich habe mich auch im Schießen wieder stabilisiert. Das gibt mir ein gutes Gefühl, ich hoffe, ich kann diese gute Form so lange wie möglich  konservieren."



Frage: Sie haben bei allen Großereignissen seit 2009 eine
Einzelmedaille geholt. Ist das auch in Ruhpolding möglich?

Sumann: "Bis vor Kontiolahti wäre eine Medaille utopisch gewesen. Aber auch letztes Jahr bin ich ohne etwas am Konto zur WM gereist und habe Bronze geholt. Das gibt mir Hoffnung. Es gibt genug Möglichkeiten. Logisch will man bei einer grenznahen WM mit vielen österreichischen Zuschauern vorne mitmischen. Ich bin dort immer gerne und gut gelaufen. Vielleicht kommen mir die wenigen Rennen in dieser Saison zugute. Ich hoffe, dass einige Jüngere gegen Ende der Saison ein wenig abbeißen und ich bin im Kommen - das wäre der Plan."

Frage: Die ÖSV-Staffel hat bei der WM 2009 und Olympia 2010 Silber
gewonnen, kann man daran anschließen?

Sumann: "Dazu braucht jeder einen Toptag, weil die Liste der potenziellen Podiumskandidaten immer länger wird. Wir haben in den letzten Jahren das Tempo in der Loipe mitbeherrscht, das ist momentan nicht mehr gegeben. Deshalb tut man sich mit dem einen oder anderen Nachlader schon schwer. Diese Löcher können wir momentan nicht zumachen, weil das Tempo so hoch ist, das Niveau haben wir momentan nicht. Deshalb bedarf es einer Topleistung am Schießplatz, damit wir vorne mitmarschieren können. Aber das haben wir in dieser Saison (Platz drei in Antholz, Anm.) schon bewiesen."

Frage: Ist Ihr angekündigter Rücktritt nach Saisonende definitiv oder machen Sie ihn vom WM-Abschneiden abhängig?

Sumann: "Ich beschäftige mich damit momentan nicht. Ich mache jetzt die WM und lasse mich nicht in eine Ecke drängen. Schauen wir mal, aber im Grunde habe ich immer gesagt, dass nach 2012 Schluss ist. Beim Weltcupfinale in Chanty-Mansijsk bin ich aber sicher noch dabei."

Frage: Wie sieht es mit Ihren Plänen nach dem Karriereende aus?

Sumann: "Ich habe konkrete Sachen geplant, die ich angehen werde. Das werde ich sicher nicht dem Zufall überlassen. Es wird definitiv etwas mit Sport zu tun haben, ich habe mehrere Optionen. Aber ich werde sicher nicht volley ins Trainergeschäft einsteigen. Ich habe keinen Ansporn zu einer Karriere als Coach. Ich weiß ja, wie wenig man als Trainer zu Hause ist. Das will ich mir und vor allem meiner Familie nicht antun, das kommt überhaupt nicht infrage. Die nächsten 10, 15 Jahre sicher nicht."