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"Müssen jetzt wieder aufstehen und angreifen"

In der Staffel am Samstag (15.15 Uhr) haben die österreichischen Biathlon-Herren in Nove Mesto die vorletzte Chance auf eine WM-Medaille.

Die jüngsten zwei Weltcupbewerbe vor den Titelkämpfen brachten jeweils dritte Plätze, zudem steht ein vierter Rang in Hochfilzen zu Buche.

Nach dem schwachen Einzelrennen, in dem nur Dominik Landertinger als 14. halbwegs überzeugte, ist im Teamwettkampf Wiedergutmachung angesagt.

"Wie die Jungfrau zum Kind"

"Das war enttäuschend, keine Frage. Wir müssen jetzt wieder aufstehen und angreifen. Wenn jeder seine optimale Leistung abrufen kann, dann sind wir auch konkurrenzfähig", bekräftigte Cheftrainer Remo Krug, der Landertinger, Simon Eder, Daniel Mesotitsch und statt Fritz Pinter Ersatzmann Christoph Sumann ins Rennen schickt.

Sumann erhält anstelle seines nach einer vorangegangen Grippe nicht mehr in Schuss gekommenen, langjährigen Zimmerkollegen Pinter unverhofft doch noch einen WM-Einsatz.

"Damit hätte ich nicht mehr gerechnet, dazu komme ich wie die Jungfrau zum Kind", meinte der 37-Jährige vor dem Freitagtraining bei Schneetreiben im Gespräch mit der APA.

Mitgefühl mit Pinter

Sumann ist seit Monaten weit von seiner Hochform entfernt, bei der guten Staffel-WM-Generalprobe in Antholz ließ er aber dennoch nichts anbrennen.

"Ich fühle mich gut und bin sicher kein Jausengegner", versicherte der Einzel-WM-Dritte von 2011. Für seinen Freund Pinter, gegen den laut Krug vor allem das schwache Schießen im Einzel (5 Fehler) gesprochen hat, tue es ihm sehr leid, betonte Sumann.

"Er kommt beim vierten Großereignis in Folge nicht zum Zug, ich kann mir vorstellen, was das für ihn bedeutet."

Medaille möglich

In der aktuellen Besetzung hatte die ÖSV-Staffel mit Silber bei der WM 2009 und Olympia 2010 historische Erfolge gefeiert. Die ersehnte Medaille sei auch diesmal noch möglich, man müsse aber realistisch bleiben, betonte der als Schlussläufer nominierte Landertinger.

"Wir können positiv in die Rennen gehen. Wir werden natürlich wieder attackieren, man kann aber nicht in jedem Rennen mit einer Medaille rechnen. Sollte eine rausschauen, müssen wir sehr zufrieden sein", erklärte der in der Verfolgung fünftplatzierte Tiroler.

Als Topfavoriten gelten Titelverteidiger und Olympiasieger Norwegen mit dem am Freitag nach seiner Erkältung bereits wieder trainierenden Doppelweltmeister Emil Hegle Svendsen sowie Russland und Frankreich mit Einzel-Triumphator Martin Fourcade.

Ausverkauft

Nach der Staffel bliebe dem ÖSV-Team am Sonntag noch der Massenstart, um nicht wie im Vorjahr ohne WM-Medaillen heimzureisen. Für den Abschlussbewerb haben sich dank ihrer guten Gesamtweltcuppositionen lediglich Ex-Weltmeister Landertinger und Eder qualifiziert.

Die Vysocina-Arena ist am Wochenende zweimal ausverkauft, womit die vor der WM angepeilte Zuschauergesamtmarke von 150.000 weit übertroffen wird.