Es war nicht ausreichend, um die ÖSV-Bosse zu überzeugen, denn es gab einen weiteren Grund, der diesen sauer aufstieß. „Ich hätte mir von den Eberhards, Grossegger und so weiter mehr erwartet. Es war die klare Zielsetzung, dass sie es in die Staffel schaffen müssen“, übt Gandler Kritik.

Davon waren die genannten Athleten allerdings weit entfernt, am Ende zeichnete erneut die Staffel aus Vancouver (Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder, Dominik Landertinger) für die Olympia-Medaillen verantwortlich.

Einer trägt die Verantwortung

„Es geht hier um fertige Biathleten, die schon viel besser waren. Da ist nichts gekommen. Das muss man klar sagen.“ Bleibt die Frage, ob das einzig an Krug liegt, oder nicht auch weitere Entscheidungsträger aus dem Trainerstab eine gewisse Mitschuld tragen?

„Natürlich, das ist schon richtig. Einer steht aber vor und trägt die Verantwortung. Es hat in Summe nicht mehr gepasst. Wir wollen einen Neuaufbau“, erläutert Gandler.

Dabei ist der 47-Jährige um ein langfristiges Konzept bemüht. Es geht darum, eine schlagkräftige Mannschaft für die Heim-Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen sowie für die Olympischen Spiele im Jahr darauf in Pyeongchang auf die Beine zu stellen.

Nur nichts übereilen

Dem ehemaligen Langläufer schwebt dabei ein genaues Anforderungsprofil des zukünftigen Trainers vor. „Er muss ein Teamplayer sein. Wir haben zudem bei den Herren ein Problem, was das Schießen betrifft. Er sollte daher ein Experte auf diesem Gebiet sein.“

Kontakt gebe es mit dem einen oder anderen Kandidaten, eine überhastete Entscheidung wolle er nicht treffen. „Das kann noch etwas dauern. Es macht keinen Sinn, schon jetzt einen Tag zu nennen. Wir dürfen nichts übereilen, das Gefühl muss stimmen.“

Mit Krug hat dieses nicht mehr seinen Vorstellungen entsprochen. Auch wenn es nach außen hin für viele überraschend kam.


Christoph Nister