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Back on track: Dominik Landertinger ist zurück

Back on track: Dominik Landertinger ist zurück

Er hat gefehlt. Und wie.

Dominik Landertinger konnte in diesem Kalenderjahr erst ein Weltcuprennen bestreiten. Alle weiteren verpasste der Tiroler krankheitsbedingt.

Kaum zurück, zeigte er auf Anhieb, warum ihn der ÖSV schmerzlich vermisste. Dank eines fehlerfreien Schießens und guter Laufzeit katapultierte der Ex-Weltmeister die rot-weiß-rote Mixed-Staffel vor 32.000 frenetischen Fans in Nové Město na Moravě noch von Rang 13 auf neun.

Auf den Schnellsten seiner Gruppe, Weltcup-Leader Martin Fourcade, büßte er lediglich 5,5 Sekunden ein.

"Das war echt gut. Der Speed hat auch in der Schlussphase gepast. Natürlich war es zach, aber darauf lässt sich aufbauen", urteilte der 26-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Ein Jänner "für die Fisch"

Aufgrund der langen Pause darf man von Landertinger in Tschechien noch keine Wunderdinge erwarten, er ist zunächst mal froh, dass er wieder dabei ist. "Der Jänner war ja für die Fisch", rekapituliert er.

Dem Modellathleten aus Hochfilzen bescheinigen diverse Experten Ausnahmeklasse, kaum einer schafft es, auf den Punkt genau Topleistung abzurufen.

Dominik Landertinger zeigte in der Mixed-Staffel auf, der Fokus gilt aber der WM

"Auf Messers Schneide"

Wenn ihm etwas dazwischenkommt, ist es zumeinst das eigene Immunsystem. Ist dieses die Achillesferse im "System Landi"? Für den Rückkehrer liegt es am "Grenzegang unserer Sportart. Ich bin im Training teilweise komplett am Limit, dadurch bewegt man sich auf Messers Schneide."

Aus diesem Grund sei es nicht verwunderlich, dass der Körper sich seine Auszeiten nehme. Beschweren will er sich nicht, denn in den letzten zwei Jahren ist er "super durchgekommen". Ärgerlich empfindet er allerdings die Tatsache, dass durch Bronchitis zu Jahresbeginn und den Rückschlag in Ruhpolding gleich ein Dreierblock an Weltcups (Oberhof, Ruhpolding, Antholz) verloren ging.

Vorkehrungen, um sein Immunsystem zu stärken, trifft der Tiroler bereits im Sommer. In Absprache mit den ÖSV-Teamärzten ("damit man ja nichts Falsches erwischt") versucht er sich mit homöopathischen Mitteln zu helfen. "Ein Wundermittel, das dir garantiert, nicht mehr krank zu werden, gibt es aber leider nicht."

Der Fokus gilt der WM

Aus diesem Grund musste er auch das große Saisonziel Gesamtweltcup frühzeitig abhaken. "Das kannst du leider vergessen", gibt er sich angesichts der unglaublichen Dichte im Biathlon und seines aktuellen Rückstands keinen Illusionen hin.

Stattdessen hat er entschieden, alles komplett auf die Weltmeisterschaften im finnischen Kontiolahti (3. bis 15. März) auszurichten. "Die Rennen, die noch kommen, dienen allesamt als Vorbereitung." Sprint und Verfolgung in Nové Město na Moravě gehören dazu, sodass er keine großen Ziele hat.

In Finnland soll es krachen

"Die Station nutze ich, um wieder in den Rhythmus zu kommen", stellt er klar. "Der Foksu gilt voll und ganz der WM, da soll es dann krachen, da muss die Form perfekt sein."

Die Vergangenheit lehrt uns, dass Landertinger ein Meister des Timings ist. Nicht zuletzt bei den Olympischen Spielen in Sotschi, als er den österreichischen Medaillenreigen mit Silber im Sprint eröffnete, war er auf den Punkt genau in Höchstform.

Das will er 2015 wiederholen, um seine Medaillensammlung bei Großereignissen (zwei Olympia-, drei WM-Medaillen) zu erweitern. Und deshalb sind nicht nur seine Teamkollegen, sondern auch alle Fans froh, dass Landertinger wieder zurück ist.


Aus Nové Město na Moravě berichtet Christoph Nister