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Gösweiner: "Podestplatz wäre echt verdient"

Gösweiner:

Die Uhr tickt unaufhaltsam weiter.

Seit mittlerweile 1.462 Tagen ist das österreichische Biathlon-Team auf heimischem Terrain ohne Podestplatz.

Zuletzt gelang der Staffel am 12. Dezember 2010 der Sprung unter die Top-3.

Nachdem Dominik Landertinger im Sprint am Freitag Vierter wurde, wiederholte die Staffel dieses Ergebnis tags darauf und schrammte ebenfalls denkbar knapp am Stockerl vorbei.

Inklusive des fünften Platzes von Landertinger in der Östersund-Verfolgung ist es bereits das dritte Saisonrennen, in dem den heimischen Loipenjägern das Glück nicht hold war.

Gösweiner hat genug

Cheftrainer Reinhard Gösweiner hat schön langsam die Nase voll davon. „Wir hätten uns den Podestplatz echt verdient“, erklärte er, um dennoch sofort wieder positiv nach vorne zu schauen.

Die Richtung stimmt ihn zuversichtlich, die Mannschaft präsentierte sich geschlossen stark und ist drauf und dran, den Bann zu brechen.

Die Ungeduld seines sportlichen Ziehvaters kann Landertinger indes nicht teilen. Der Tiroler weiß auch Platzierungen knapp außerhalb der Top-3 entsprechend einzuordnen.

Landertinger entspannt

„Ich sehe das locker. Du musst erst einmal Vierter werden, auch das ist eine super Leistung.“ Der Ex-Weltmeister spielt auf zwei Seuchenjahre an, in denen es für das gesamte österreichische Team nicht nach Wunsch lief. „Seither sehe ich es entspannter. Und wenn ich im Verfolger wieder Vierter werde, dann ist es eben so.“

Freilich plant er, noch einen Tick weiter vorne zu landen. Die Ausgangsposition des 26-Jährigen für die Verfolgung am Sonntag ist ausgesprochen gut, sein Rückstand auf die vor ihm startenden Deutschen Simon Schempp und Andreas Birnbacher beträgt lediglich wenige Sekunden.

„Der erste Podestplatz ist auf alle Fälle drin“, glaubt Landertinger, der von einem extrem engen Rennen ausgeht, in dem – wie im Biathlon üblich – an die 30 Leute aufs Podest laufen können.

Mesotitsch plant die Null

Für seine Teamkollegen wird die Angelegenheit bedeutend schwieriger, doch Landertingers Aufholjagd in Östersund (von Rang 30 auf fünf) hat gezeigt, dass mit einer exzellenten Komplexleistung aus Laufen und Schießen (fast) alles möglich ist.

Daniel Mesotitsch, im Sprint 14., will seine „Serien abarbeiten“, sich beim Laufen vorne behaupten und das abrufen, was er in der Staffel gezeigt hat. „Dann sollte es für die Top-10 reichen, denn ich habe vor, viermal die Null zu schießen“, gibt er sich selbstbewusst.

Für Simon Eder (25.) und Julian Eberhard (42.), der in der Staffel ein beachtliches Rennen lieferte und von Gösweiner positiv hervorgehoben wurde, geht es in erster Linie darum, sich um möglichst viele Plätze zu verbessern.

Duo will in die Punkteränge

Indes ist die Zielsetzung bei den Damen deutlich geringer. Lisa Hauser, am Freitag 27., ist aufgrund ihrer starken Form ein Platz unter den Top-20 zuzutrauen, Dunja Zdouc (52.) will zum zweiten Mal in die Punkteränge laufen.

Die Ladies werden den abschließenden Wettkampftag in Hochfilzen um 11 Uhr eröffnen, die Herren legen um 14:30 Uhr nach und wollen am 1.463. Tag die Uhr endlich wieder auf Null stellen.


Aus Hochfilzen berichtet Christoph Nister