Marco Büchels Anekdoten im Shuttle-Bus

Bei einer Ski-WM liegt alles knapp zusammen. So kommt es schon vor, dass einem Daron Rahlves vor dem Pressezentrum über den Weg läuft oder Luc Alphand im Arbeitsbereich mit französischen Kollegen lautstark diskutiert. Das ist nichts Ungewöhnliches.

Auch im Medien-Shuttle-Bus vom Tal zum Zielgelände sind ehemalige Läufer keine Seltenheit. So wurde mir die Ehre zu Teil, neben Marco Büchel vom Berg ins Dorf hinunter zu fahren.

„Hätte ich doch nur zehn Mal öfter Kitzbühel gewonnen oder wäre dreifacher Olympia-Sieger, dann müsste ich mir das alles nicht antun“, scherzte ein gut gelaunter Büchel schon beim Einstieg.

Der nunmehrige ZDF-Experte grub im Gespräch mit einem deutschen Kollegen allerlei Anekdoten aus. So wurde er nach Anna Fenningers knappen Sieg im Damen-Super-G gefragt, ob er schon einmal einen derartigen Hundertstel-Sieg gesehen habe.

„MIR WÜRDE DA SCHON EINER EINFALLEN! WM 99, FÜNF HUNDERTSTEL!“, schrie er scherzhaft durch den Bus. Gemeint war der WM-Riesentorlauf 1999, als der Liechtensteiner fünf Hundertstel hinter Lasse Kjus Silber holte. Besonders bitter sei gewesen, dass der Drittplatzierte, Steve Locher, über eine Sekunde auf das Duo verlor.

Büchels Geschichten machten die Fahrt erträglich, ja sogar lustig. Ansonsten sind die vielen Bergkurven in dem alten Bus, in den sich gefühlte hundert Leute hineinstopfen, nämlich jedes Mal aufs Neue eine Qual.

Dazu kommt, dass alle Fahrzeuge mit Schneeketten ausgestattet sind. Da auf den Straßen aber – zumindest im unteren Bereich – kein Schnee liegt, rüttelt es einen bei jeder kleinsten Bodenwelle durch. Und Bodenwellen gibt es viele.

Zum Glück endet die tägliche Achterbahnfahrt nach ungefähr zehn Minuten. Doch bereits beim Ausstieg fürchtet man sich vor der nächsten Fahrt. Hoffentlich habe ich das Glück, noch einige Male neben Marco Büchel im Shuttle zu sitzen. Er hat bestimmt noch einige lustige Geschichten auf Lager.

 

Euer Matthias