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"Es hat mich sehr geärgert und tut weh"

Aus der Traum.

Nach nur 20 Fahrsekunden war Eva-Maria Brems WM-Riesentorlauf beendet.

„Ich bin schneller hin gekommen, als ich es nach der Besichtigung erwartet habe. Ich habe versucht, dann etwas mehr Richtung zu machen“, beschreibt die Tirolerin ihren Ausfall.

„Dadurch habe ich genau auf der Welle Druck bekommen. Dann war es aus.“

„Es tut sehr weh“

Als eine der großen Favoritinnen startete Brem in ihre Spezial-Disziplin. Nun muss sie im zweiten Durchgang zusehen, wie ihre Teamkameradinnen und Konkurrentinnen um die Medaillen kämpfen.

„Im ersten Moment habe ich mir nicht viel gedacht. Dann hat es mich sehr geärgert, es tut sehr weh“, lässt sie die ersten Augenblicke nach dem Ausfall Revue passieren.

Doch auch in diesen bitteren Momenten verliert Brem ihr Lächeln nicht. Zu viel ist in ihrer Karriere schon passiert. So sieht sie auch Minuten nach ihrem Fast-Sturz die positive Seite.

Froh, gesund zu sein

„Unterm Strich muss man sagen, ich bin gesund und mir fehlt nichts“, ist die 26-Jährige heilfroh, einem Abflug auf der „Birds of Prey“ entgangen zu sein.

So richtet sie ihren Blick bereits wieder nach vorne. „Es ist bitter und tut weh, nächste Woche ist aber wieder ein Rennen. Zwar keine WM, aber auch ein Rennen.“

Und im Weltcup geht es für sie auch um viel, ist sie doch die Führende in der RTL-Wertung.

Gold tröstet (noch) nicht

Und mit leeren Händen muss sie Blondine die Heimreise nicht antreten. Die Goldmedaille aus dem Teambewerb kann den Ausfall zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht vergessen machen: „Momentan tröstet sie mich noch nicht, ich hoffe später vielleicht.“

Stress mit der Heimreise mache sie sich jetzt aber keinen. Erst in zwei Tagen geht es in Richtung Österreich. „Ich hoffe, dass die Enttäuschung bis zum Heimflug übermorgen verflogen ist und hier bleibt“, will sie die schmerzhaften Erinnerungen an den Ausfall in den USA lassen.

Irgendwie werden automatisch Erinnerungen an letztes Jahr geweckt. Damals musste sie eine ihrer bittersten Niederlagen wegstecken, als sie nicht mit zu den Olympischen Spielen nach Sotschi durfte. Danach stieg sie im Riesenslalom zur Weltspitze auf und setzte zu einer Podest-Serie an.

Vielleicht kann Brem die Enttäuschung aus dem WM-Riesentorlauf ähnlich gut wegstecken.

 

Aus Vail/Beaver Creek berichtet Matthias Nemetz