"Geheimnis der Überraschungssieger"

Favoriten fällt es gerade bei Weltmeisterschaften schwer, sich durchzusetzen. Zunächst ist es schon ein Kunststück, am Tag X, auf den man sich ja monatelang einstellt und vorbereitet, in Höchstform zu sein und seine beste Leistung abzurufen. Soviele Faktoren spielen da eine Rolle. Nicht zuletzt, wie man vor dem Rennen geschlafen und was man so geträumt hat.

An die Stunden vor speziellen Rennen, gerade bei Großveranstaltungen, kann ich mich besonders gut erinnern. Unglaublich, was einem da alles in den Sinn kommt, an welche Details man da denkt und wie sehr sich das im Gedächtnis einbrennt. Das stärkt bei mir jedenfalls die Überzeugung, dass Titel und Medaillen zunächst im Kopf gewonnen werden.

Medaillenkandidaten müssen gerade mental einiges mehr aushalten als sogenannte Außenseiter. Sie stehen schon lange vor dem Rennen im Mittelpunkt des Interesses, müssen eine Menge Termine absolvieren, sind bei Sponsoren ebenso gefragt wie von den Medien. Sich davon nicht ablenken zu lassen und die Konzentration zu bewahren, ist nicht so einfach.

Und schließlich ist es Tatsache, dass die Pisten bei einer WM oft einem Teppich gleichen, rein technisch also relativ viele das Zeug haben, darauf zuzuschlagen. Je schwerer eine Strecke, desto besser für Favoriten, deren Rolle bei einer Großveranstaltungen, wie man sieht, eine große Belastung darstellt. Oft denkt man sich in so einer Situation, dass eine verhaltene Fahrt reicht, verbremst und erlebt im Ziel ein böses Erwachen. Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres als das.
Die Österreicher stehen vor dem Super G diesmal nicht allzu sehr unter Druck. Die Erwartungshaltung ist aufgrund der Saisonergebnisse nicht gerade übertrieben. Und genau das könnte morgen zu ihrem großen Trumpf werden.

In eigener Sache

Aus gegebenem Anlass noch etwas in eigener Sache: Ich schreibe diesen WM-Blog vor allem deshalb, um diese Informationen gemeinsam mit meinem Partner Raiffeisen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dass manche Medien den Anschein erwecken, ich wäre exklusiv für sie tätig, widerspricht dem Sinn dieses Blogs und verletzt meine Persönlichkeitsrechte, wogegen ich künftig entschieden vorgehen werde.