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"Auf die Abfahrt bin ich richtig stolz"

Nicht Aksel Lund Svindal oder Tina Maze, sondern Ted Ligety hat bei der Ski-WM in Schladming schon zwei Goldene um den Hals hängen.

Nach seinem Überraschungscoup im Super-G legte der 28-Jährige nur fünf Tage später den Sieg in der Super-Kombination nach.

Den Teambewerb am Mittwoch lässt Ligety aus, seine Paradedisziplin Riesentorlauf und somit die Riesenchance aufs dritte Gold folgt am Freitag.

Gut gewählte Zeitpunkte

Die Zeitpunkte und Orte seiner bisher einzigen zwei Siege in der Kombination hat Ligety nicht schlecht gewählt: 2006 holte er sich in Sestriere Olympia-Gold, sieben Jahre später sicherte er sich nun auf der Planai auch WM-Gold.

Auch im Slalom am Sonntag ist Ligety zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen, das hat die zweitbeste Slalomzeit am Montag hinter dem Franzosen Alexis Pinturault deutlich unterstrichen.

"Richtig stolz bin ich aber auf die Abfahrt", betonte Ligety, der auf der vereisten und hoch selektiven Abfahrt Sechster und nur 0,72 Sekunden langsamer als der entfesselte Halbzeit-Führende Romed Baumann war.

Jetzt ohne Druck in der Paradedisziplin

Das Speed-Training mit seinem neuen Salzburger US-Trainer Andreas Evers hat sich also bei Ligety schon deutlich bemerkbar gemacht.

Für den Riesentorlauf verändere sich trotz des fantastischen Erfolgslaufs in Schladming nicht viel, Ligety gestand aber: "Natürlich kann ich jetzt zuversichtlicher ins Rennen gehen und habe nicht mehr so viel Druck."

Der WM-Star aus Park City berichtete, dass er zuletzt im Training vermehrt auf die Karte Speed gesetzt hat. Eine goldrichtige Entscheidung.

Nun müsse er aber wieder das Gefühl für die Riesentorlauf-Latten finden. "In den nächsten Tagen will ich die Präzision zurückgewinnen", meinte Ligety, der zu seinen Medaillenchancen im Slalom sagte: "Das wird wohl eher nichts, denke ich."

Ligety gilt eigentlich als "Mr. Riesentorlauf", ist seit Montag aber Weltmeister in drei verschiedenen Disziplinen.

"Wollte immer ein Allrounder sein"

"Ich wollte nie nur ein Riesentorlauf-Spezialist sein. Ich wollte immer ein Allrounder sein, das war immer mein Anspruch."

Gar nicht mehr aus dem Feiern kommt in Schladming Ligetys Ausrüster Head heraus. Die vom Vorarlberger Rennchef Rainer Salzgeber geleitete Truppe hat in vier der bisher sechs Bewerbe Gold gewonnen.

Neben Ligety, der im Super-G einen Head-Dreifacherfolg anführte, siegten auch Aksel Lund Svindal in der Abfahrt und Maria Höfl-Riesch in der Super-Kombination.