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"Der RTL-Hang ist auf sie zugeschnitten"

Im Kreis ihrer Lieben sollte das Lächeln in das Gesicht der Anna Fenninger zurückkehren.

Die Salzburgerin reiste nach der WM-Abfahrt am Sonntag zum Abschalten nach Hause, sie bilanziert in Schladming in drei Rennen mit zwei Ausfällen und einem elften Platz und blieb damit auch unter den eigenen Erwartungen.

Der Bewerb, in dem die 23-Jährige wohl die besten Medaillenchancen hat, kommt mit dem Riesentorlauf am Donnerstag, bis dahin gilt es sich wieder aufzurichten. "Der Kampfgeist ist da", versicherte sie.

Mit Optimismus im Gepäck

Die hervorragenden Bilanz bei den Weltcup-Rennen in St. Anton als Zweite im Super-G und Dritte der Abfahrt hatte Fenninger zuversichtlich für das Saison-Highlight gestimmt.

"Das ist extrem wichtig für mich, dass ich sehe, dass es überall funktioniert. Egal auf welcher Piste. Ich glaube, ich kann mich auf das verlassen, was ich derzeit mache", sagte die rot-weiß-rote Hoffnungsträgerin, die auch mit dem Rummel um ihre Person sehr gut klar kam und sich nicht ablenken ließ.

Aus der Konzentration gebracht

Doch in Schladming ging es denkbar schlecht los. Während der Verschiebung des Super-G im Viertelstundentakt um dreieinhalb Stunden verlor sie die Konzentration.

"Es ärgert mich, dass ich mich persönlich nicht darauf einstellen konnte, obwohl ich es wirklich probiert habe und wollte", sagte Fenninger nach dem Ausfall.

"Sie war nicht mehr ready, sie war im Kopf nicht mehr bereit zu fahren", sah es ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl ähnlich. Erst nach zwei Tagen kam sie über die Enttäuschung hinweg und konnte wieder nach vorne blicken.

Nichts dramatisieren

In der Super-Kombination fuhr die Titelverteidigerin mit Abfahrtsbestzeit über den Erwartungen, fädelte im Slalom allerdings ein.

"Ich darf das Negative nicht so dramatisch sehen, ich muss das Positive und Gute mitnehmen. Und da war heute auch sehr viel dabei", richtete sie sich selbst rasch wieder auf.

Teilweise schlechte Sicht und mehrere kleine Fehler ließen in der Spezialabfahrt keinen bessern Rang als den elften zu. "Es hat in der Kombi gut funktioniert. Vielleicht war das der falsche Zeitpunkt für mich, dass ich einen guten Lauf erwischt habe", haderte Fenninger, ehe sie heim nach Adnet fuhr.

Maßgenschneidert für Fenninger

"Für sie geht es jetzt darum, sich wieder aufzurichten und den Kopf nicht hängen zu lassen. Am Skifahrerischen liegt es bei ihr nicht. Das muss sie in den Riesentorlauf mitnehmen. Der Riesentorlauf-Hang wäre sicher für die Anna zugeschnitten, viel eher noch als generell die Speedstrecke hier", sagte Mandl.

"Sie hat sich mehr erwartet und muss sich an den positiven Sachen aufrichten. Sie wird sich gewissenhaft vorbereiten und dann muss das wieder hinhauen."

Nach einem skifreien Tag steht Dienstag und Mittwoch Training auf der Reiteralm auf dem Programm. Fenninger gewann in dieser Saison den Riesentorlauf auf dem Semmering, in Aare wurde sie Zweite, in Maribor Dritte, in Courchevel Vierte und in Sölden Fünfte. Ausfälle stehen in Aspen und St. Moritz zu Buche - und dabei soll es nach ihrem und dem Wunsch der Skifans auch bleiben.