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"Hat es in meiner Ära noch nie gegeben"

Zwei Bewerbe, zweimal Gold - ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel durfte bei der alpinen Ski-WM in den USA über einen Bilderbuchstart jubeln.

"Super, ich bin wirklich sehr glücklich", meinte der Tiroler nach den Super-G-Goldenen von Anna Fenninger und Hannes Reichelt in Vail/Beaver Creek.

Für Schröcksnadel, der seit 1990 ÖSV-Präsident ist, sind es historische Tage: "Einen WM-Start mit zwei Goldenen hat es in meiner Ära überhaupt noch nie gegeben."

Da hat Schröcksnadel allerdings die WM 2003 in St. Moritz vergessen. Damals hatten Stephan Eberharter und Michaela Dorfmeister ebenfalls zum Auftakt zweimal Super-G-Gold erobert.

Unbeschwertheit als Hauptgrund

Unbeschwertheit als Hauptgrund
Anna Fenninger eröffnet den Medaillenreigen

Als Hauptgrund für den Traumauftakt sieht Schröcksnadel die Tatsache, dass die Athleten tausende Kilometer von der Heimat entfernt locker und unbeschwert an die Sache herangehen.

"Das ist ein ganz, ganz entscheidender Faktor. Die Athleten können sich in Ruhe vorbereiten. Denn wenn sie auf die Straße gehen, kennt sie hier niemand", merkte der 73-Jährige an.

"Man sieht jetzt, dass es um einiges leichter ist, wenn man auswärts antritt, wenn man nicht dauernd unter Druck steht und wenn nicht andauernd das Publikum rund um die Athleten ist", sagte Schröcksnadel.

Genau diesen Druck erleben nach Ansicht Schröcksnadels dieser Tage die US-Amerikaner bei ihrer Heim-WM.

"Es ist nicht zu übersehen, dass der Erwartungsdruck auf den Amerikanern wahnsinnig hoch ist. Lindsey Vonn hat sich schwergetan, und heute war es bei den Herren genauso.

Auch wir haben das vor zwei Jahren bei der WM in Schladming erlebt und sind dafür medial geprügelt worden", erinnerte sich Schröcksnadel.

Von Genugtuung wollte der Verbandsboss aber nicht sprechen. "Nein, das ist keine Genugtuung, das ist Freude."