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Marlies Schild fährt in eigener Slalom-Liga

Marlies Schild fährt in eigener Slalom-Liga

Marlies Schild ist auch im zweiten Weltcup-Saisonslalom nicht zu schlagen gewesen.

Die Weltmeisterin aus Salzburg gewann am Sonntag in Courchevel mit dem Gewaltvorsprung von 1,87 Sekunden auf die Finnin Tanja Poutiainen und bereits 2,19 auf Kathrin Zettel ihren 29. Weltcup-Slalom und feierte ihren insgesamt 31. Weltcupsieg.

Starke Teamleistung

Obwohl Schilds zur Halbzeit auf Platz neun liegende Schwester Bernadette ausfiel, sorgten Michaela Kirchgasser (4.) und Carmen Thalmann (9.) für ein äußerst starkes Teamergebnis der ÖSV-Damen.

Sie betrieben damit auch beste Werbung für den Heim-Flutlichtslalom am kommenden Dienstag in Flachau.

"Die Freude ist wirklich sehr groß. Ich habe im zweiten Durchgang wieder alles probiert, hab' versucht die Ski gut zu ziehen", sagte Schild, die in Frankreich ihre aktuelle Vormachtstellung im Slalom unterstrich.

"Alles läuft wie am Schnürchen"

In Flachau kann die 30-Jährige ihren 30. Slalomsieg einfahren und damit bis auf vier Erfolge an Vreni Schneider heranrücken, in deren überlegenen Stil sie nun bereits siegt.

"Es funktioniert derzeit alles wie am Schnürchen, es ist alles sehr schön", jubelte die Lebenspartnerin von Benjamin Raich, die neun der vergangenen zwölf Weltcupslaloms sowie WM-Gold gewonnen hat.

Schärfste Konkurrentinnen scheiden aus

Vielleicht hätten Maria Höfl-Riesch und Maria Pietilae-Holmner den Abstand auf die nach Lauf eins "nur" 0,38 Sekunden vor der Deutschen führende Slalom-Gigantin etwas geringer halten können, denn mit diesen drei Damen lag das Top-Trio vom Auftakt-Slalom in Aspen auch in Frankreich zunächst voran.

Im zweiten Durchgang schieden aber sowohl die Schwedin als auch Höfl-Riesch aus. Zudem musste die Weltcup-Gesamtsiegerin wegen einer in Lauf eins erlittenen Knieverletzung in der Pause behandelt werden.

Höfl-Riesch muss nun zur Kernspintomographie, Außenband oder Knorpel könnten verletzt sein.

Schwierige Bedingungen

Der zweite Saisonslalom verlief insgesamt etwas kurios. Nachdem er wegen des vielen Neuschnees auf den Riesentorlauf-Sonntag hatte verschoben werden müssen, hatten viele Läuferinnen bei wechselhafter Piste und Sicht große Probleme.

Zahlreiche Ausfälle und vor allem Riesen-Abstände - mit fast fünf Sekunden Rückstand war man im Finale noch dabei - waren das Ergebnis. Nur die Top-Fünf lagen innerhalb von acht Zehntel, Zettel als Sechste hatte schon 1,75 Rückstand.

Dann fielen neben Höfl-Riesch, Pietilä-Holmner und der disqualifizierten Slowakin Veronika Zuzulova aber alle drei unmittelbaren Schild-Verfolgerinnen aus, womit der Österreicherin trotz eines kleinen "Wacklers" auf der bereits ramponierten Piste die zweitbeste Laufzeit zum überlegenen Sieg reichte.

Kirchgasser zeigt auf

Kirchgasser verbesserte sich zudem von sieben auf vier und die Kärntnerin Thalmann ("Ich will mit der Startnummer nach vorne, Gott sei Dank ist endlich mal alles aufgegangen") fuhr mit Startnummer 37 auf Platz neun und damit erstmals in die Top-20.

Die Gunst der Stunde nutzte auch die mit Nummer 58 fahrende Deutsche Lena Dürr, die mit Laufbestzeit im Finale sogar bis auf Platz acht nach vorne stürmte.

Zettels Angriff geht auf

"Ich bin voll auf Angriff gefahren, es ist mir aufgegangen", freute sich Zettel über ihren ersten Saison-Podestplatz, und auch Kirchgasser war hocherfreut, nachdem sie ihr bereits fünf Jahre zurückliegendes, bestes Slalomergebnis (Ofterschwang 2006) egalisiert hatte.

"Das taugt mir brutal. Normalerweise habe ich bei schlechten Pisten Probleme. Das heute war total wichtig für mich und meinen Kopf, jetzt freue ich mich auf Flachau", sagte die Salzburgerin.

Konkurrenz lobt Schild

Im Salzburgerischen sollten jetzt noch mehr Fans die Hermann-Maier Rennstrecke beim kommenden Flutlicht-Slalomdouble stürmen. Vor allem Schild gilt auch dort als "Bank" auf den Sieg.

"Sie lässt sich einfach nicht aus dem Konzept bringen, fährt jeden Schwung perfekt", lobte auch Kirchgasser.

"Marlies holt sogar aus kleinen Fehlern einen Profit. Es ist schwierig für uns, dran zu bleiben. Aber wir versuchen es weiter."