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Hirscher macht nach Fehler noch "Big Points"

Hirscher macht nach Fehler noch

Weltmeister Marcel Hirscher hat sich erstmals in seiner Karriere auch die kleine Kristallkugel als Auszeichnung für den konstantesten Slalomläufer der Weltcup-Saison gesichert.

Mindestens ebenso wichtig war aber, dass der Salzburger mit einem Sprung vom achten Zwischenrang auf Platz zwei im Slalom von Kranjska Gora wie schon am Vortag im Riesentorlauf 80 Punkte gemacht hat.

Damit hat der 24-Jährige einen großen Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung im Gesamtweltcup gemacht, reist er doch mit 149 Zählern Vorsprung auf den Norweger Aksel Lund Svindal zu den finalen vier Rennen in die Lenzerheide.

Kostelic mit 26. Weltcupsieg

Hirscher musste sich am Sonntag nur um 0,19 Sekunden dem Kroaten Ivica Kostelic geschlagen geben, der seinen 26. Weltcupsieg feierte, den 15. im Slalom.

Dritter wurde mit WM-Bronzemedaillengewinner Mario Matt (0,34) ein weiterer Österreicher, hinter dem Schweden Jens Byggmark (0,37) kam Reinfried Herbst auf Platz fünf (0,57).

Kugelgewinn trotz schwerem Fehler

Der Kugelgewinn war Hirschers positives Resümee vom ersten Durchgang, Hirscher war mit Nummer zwei ins Rennen gegangen und hatte nach einem Steher bereits 2,11 Sekunden Rückstand auf den Franzosen Alexis Pinturault, der als Halbzeitführender im Finale strauchelte.

Unmittelbar hinter dem Salzburger schied Felix Neureuther aus, der Deutsche war der einzige Kontrahent Hirschers um Platz eins der Spezialwertung gewesen.

Auf der aufgeweichten Piste und bei Schneeregen rissen die Läufer große Rückstande auf, weshalb sich Hirscher auf Rang acht behaupten konnte.

"Eine schöne Fettn gehabt"

"Einige verlieren sehr viel Zeit ohne Fehler, ich habe einen schweren Fehler gehabt und habe trotzdem nicht so viel verloren. Da habe ich eine ganz schöne Fett'n gehabt, mit so einem Fehler brauchst normal Glück, dass du im zweiten Durchgang dabei bist", blickte Hirscher zuversichtlich auf den Finallauf.

Er fuhr mit einer neuen Brille, die allerdings keinen Vorteil brachte, weshalb er im zweiten Durchgang wieder auf sein altbewährtes Modell zurückgriff.

"Maximum rausgeholt"

Und mit drittbester Laufzeit auf das Podest raste. "Ich habe das Maximum herausgeholt und bin total erleichtert. Ich war zwei Sekunden hinten, so kann es gehen", sagte Hirscher, der seinem Opa via ORF zu seinem 80er gratulierte. "Er soll es gescheit krachen lassen."

Ob Hirscher trotz optimistisch stimmenden Vorsprungs auf Svindal in Lenzerheide den Super-G bestreiten wird, hat er noch nicht entscheiden.

"Ich habe trotz all der kleinen Missgeschicke Gott sei Dank mehr als mein Soll hier geholt", meinte er. 100 Punkte waren sein Ziel für die zwei Technikbewerbe in Slowenien gewesen.

Mit Meniskusschaden zum Sieg

Groß war die Freude natürlich bei Tagessieger Kostelic, der mit Knieverletzung am Start stand.

"Es war ein schwieriger Tag für alle heute. Ich bin sehr glücklich, dass ich am Ende feiern kann. Ich habe vor ein paar Tagen erfahren, dass mein Meniskus gerissen ist. Ich habe eine fast sichere Operation nach Saisonende. Ich habe gedacht, jetzt ist es egal", sagte der 33-Jährige, der öfters bei solchen Bedingungen trainiert. "Es war ein Rennen am Limit."

Matt hadert mit Piste

Matt haderte mit den weichen Pistenverhältnissen im ersten Durchgang.

"Da war nach Startnummer zwei die obere Schicht gebrochen. Im zweiten war es trotz hoher Nummer besser. Ich bin glücklich über den Ausgang des Rennens", meinte der Flirscher.

Ob des andauernden Regens und Schneeregens hatten in der Früh nicht alle daran geglaubt, dass der Torlauf überhaupt stattfinden kann.

Genugtuung bei Herbst

Übers ganze Gesicht strahlte Herbst, der nicht für den WM-Slalom in Schladming nominiert worden war.

"Es ist eine Genugtuung heute. Und auch an die Herren gerichtet, die aufgestellt haben. Es ist ein Wink an die Kritiker. Und wichtig nach dieser Saison, in der ich unter meinem Wert geschlagen worden bin", sagte der Salzburger.

Und fügte an: "Und das nach sechs Wochen Pause, Hausmeister und Exekutivmeisterschaften."

Viele Ausfälle

Von 81 Läufern auf der Startliste schaffen es 56 ins Klassement des ersten Durchganges, ausgeschieden waren auch die Österreicher Benjamin Raich, Manfred Pranger, Marc Digruber, Wolfgang Hörl und Junioren-Weltmeister Manuel Feller. Christoph Nösig war wegen Magen-Darmproblemen nicht am Start.

"Die ersten Nummern hatten einen klaren Vorteil, dann hat es sehr nachgelassen. Fair ist es nicht", sagte der Pitztaler Raich zu den Bedingungen.