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Sensationssiegerin und Kugel für Schild

Sensationssiegerin und Kugel für Schild

Mit Platz drei im Weltcup-Slalom in Ofterschwang hat sich Marlies Schild zum bereits vierten Mal die kleine Kristallkugel für den Disziplinweltcup gesichert.

Nur um 7/100 Sekunden klappte es mit dem siebenten Saisonerfolg der 30-jährigen Weltmeisterin nicht, Sensationssiegerin wurde die 21-jährige Kanadierin Erin Mielzynski vor der ebenfalls überraschend starken US-Amerikanerin Resi Stiegler.

Im Gesamtweltcup liegt Lindsey Vonn sechs Rennen vor Schluss weiterhin 494 Zähler vor Tina Maze, die US-Amerikanerin schied im ersten Lauf aus, die Slowenin nach Halbzeitführung im Finale.

Trotz Fehlern am Podest

Nach dem ersten Durchgang lag Schild nach zwei gröberen Patzern mit 0,77 Sekunden Rückstand nur an siebenter Stelle.

Der Ärger war groß, auch weil sie mehr gewollt habe, als notwendig gewesen sei, wie sie anmerkte. Auch im zweiten Durchgang blieb die Salzburgerin nicht fehlerfrei, doch reichte es für das Podest.

Das zuvor letzte Mal einen beendeten Slalom nicht gewonnen hatte Schild am 18. März 2011 in Lenzerheide, als sie hinter Maze Zweite geworden war.

Schild freut sich mit

"Beide Läufe waren sehr fehlerhaft, im zweiten habe ich im Zielhang noch einiges gutmachen können. Es war ein schwieriges Rennen", sagte Schild anschließend.

"Ich freue mich auch mit den anderen zwei und vergönne es ihnen. Für Erin ist es der erste Sieg, und ich weiß, was die Resi in den letzten Jahren mitgemacht hat."

Zum Gewinn der Kristallkugel meinte sie: "Es ist schön, dass ich das heute fix machen konnte, das kann ich nun für die nächsten Rennen aus dem Kopf streichen."

Sensationssiegerin ist "sprachlos"

Ewig in Erinnerung behalten wird auch Mielzynski den Slalom von Ofterschwang. 2006 wurde sie Junioren-Wasserski-Vizeweltmeisterin im Springen, als 17-Jährige entschied sie sich für den Alpinskisport.

Die junge Sportlerin aus Ontario hatte als bisher beste Weltcup-Ergebnisse zwei 13. Plätze stehen, erreicht in den Slaloms 2011 in Zwiesel und Courchevel.

"Ich habe gestern gesagt, ich komme in die Top-Ten. Das haben alle nicht geglaubt. Und es ist auch surreal, was da heute passiert ist", erzählte die "sprachlose" Mielzynski.

Sie hatte für den ersten nicht rot-weiß-roten Sieg in diesem Winter in dieser Disziplin gesorgt. Neben den sechs Erfolgen von Schild hatte in Kranjska Gora Michaela Kirchgasser zugeschlagen.

Stiegler freut sich über Podestplatz

Mielczynski machte auch ihren Skiverband glücklich, war es doch der erste Slalom-Weltcupsieg für Kanadas Frauen seit 40 Jahren.

Da freute sich auch Stiegler mit: "Von einer Kanadierin geschlagen zu werden, ist nicht so schlimm, so oft kommen wir im Slalom ja nicht auf das Podest."

Die 26-Jährige hatte seit Dezember 2007 (Sturz im Riesentorlauf) eine Reihe von Verletzungen erlitten und war auf dem Weg zurück immer wieder gebremst worden. Nach dem nun ersten Stockerlplatz ihrer Karriere wurde sie von den Teamkolleginnen, so auch Vonn, auf Schultern durch den Zielraum getragen.

"Ich war gestern im zweiten Durchgang des Riesentorlaufs schon gut, aber nie hätte ich geglaubt, dass das heute möglich ist."

Hosp tankt Selbstvertrauen

Große Sprünge mit starken zweiten Durchgängen nach vorne machten zwei Tirolerinnen, Nicole Hosp von 26 auf 10 und Alexandra Daum von 23 auf 11.

"Das war endlich wieder etwas ganz Vernünftiges", freute sich Hosp, die an den zwei Tagen zuvor im Riesentorlauf die Qualifikation für den zweiten Durchgang jeweils nicht geschafft hatte.

"Es ist zuletzt schon ganz gut gegangen, das Wichtigste ist, locker zu bleiben", sagte Daum, die ihr bestes Karriereresultat, erreicht 2009 ebenfalls in Ofterschwang, egalisierte.

Geschwächte Kirchgasser früh out

Kirchgasser schied im ersten Durchgang schon nach wenigen Toren aus, die Salzburgerin laboriert noch an den Folgen ihrer Erkältung, war seit Samstagmittag aber fieberfrei.

"Ich wollte es einmal probieren, ich hätte mich mehr geärgert, hätte ich es nicht getan. Ich bin an der Stelle einfach ein bisserl zu spitz reingekommen", erklärte Kirchgasser.

Ausfälle verzeichneten auch Carmen Thalmann (1. Lauf) und Kathrin Zettel (2. Lauf). Bernadette Schild verpasste als 31. die Finalteilnahme.

Die Läuferinnen reisen am Mittwoch nach Are (Schweden), wo am Freitag ein Riesentorlauf und am Samstag ein Slalom auf dem Programm stehen. Danach geht es zum Saison-Kehraus nach Schladming.