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Hirscher holt sich mit Slalom-Sieg drittes Kristall

Hirscher holt sich mit Slalom-Sieg drittes Kristall

Marcel Hirscher hat am Sonntag beim alpinen Ski-Weltcup-Finale mit dem Tagessieg auch noch die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Slalomwertung geholt.

Der 26-jährige Salzburger, der sich zuvor schon in der Gesamt- und Riesentorlaufwertung durchgesetzt hatte, gewann klar vor dem Italiener Giuliano Razzoli (+0,83 Sek.) sowie dem Russen Alexander Khoroshilov (1,09).

Für Hirscher war es der 31. Weltcup-Sieg, der achte in dieser Saison und der 16. in einem Slalom. Der Deutsche Felix Neureuther kam dagegen im abschließenden Herren-Rennen nicht über Rang zwölf hinaus.

Der WM-Dritte hatte am Ende 23 Zähler Rückstand auf Hirscher in der Spezialwertung und musste sich damit dem ÖSV-Superstar zum dritten Mal en suite im Kampf um diese kleine Kristallkugel geschlagen geben.

"Habe die Gunst der Stunde genutzt"

"Die Slalom-Kugel ist schon die letzten zwei Jahre an mich gegangen. Ich habe es im Finale wieder herumgerissen und die Gunst der Stunde genutzt", lautete der erste Kommentar von Hirscher, der erstmals drei Kugeln in einer Saison holte.

"Es tut mir leid für den Felix. Er hätte es sich auch verdient, denn er ist ein super Slalomfahrer und ein Supertyp", betonte der Annaberger.

Neureuther hatte vor dem abschließenden Slalom noch 55 Punkte Vorsprung auf Hirscher, der deshalb nicht taktieren musste. "Dadurch war es einfach für mich, weil ich zumindest Dritter werden und deshalb volle Hütte angreifen musste", erläuterte der Olympia-Zweite, der allen seinen Helfern mit einem Plakat dankte.

Auf die Frage, ob er nun in der nächsten Saison gleich auf den fünften Gesamt-Weltcup-Triumph in Serie losgehe, meinte Hirscher angesichts der dafür nötigen Konsequenz und des damit verbundenen Einsatzes: "Ich glaube nicht, dass ich das durchhalte. Ich muss mir erst klar werden, wie es weitergeht. Eine Steigerung ist aber nur schwer möglich."

"Marcel hat sich die Kugel verdient"

Neureuther, der nach einem schweren Fehler im ersten Durchgang nicht über Rang 14 hinausgekommen war, hatte schon zur Halbzeit gesagt: "Marcel hat es jetzt in der Hand und ist nun der ganz große Favorit."

Im Finale probierte der 30-jährige Bayer zwar noch einmal alles, doch mehr als Platz zwölf war für ihn nicht mehr möglich.

"Ich war seit der WM ziemlich platt, die Saison war doch sehr lang. Marcel hat noch einmal eindrucksvoll gezeigt, wie stark er ist. Deswegen hat er sich die Kugel auch verdient, wenn er es so gnadenlos runterdrückt, wenn es um die Wurst geht", zeigte sich Neureuther einmal mehr als fairer Sportsmann. "Ich werde es nächste Saison wieder probieren und nicht locker lassen."

Salto von Lizeroux

Lokalmatador Julien Lizeroux sorgte im ersten Durchgang für die Szene des Tages. Weil der Franzose zu übermotiviert gestartet war, schlug er zu Beginn einen Salto. Doch damit nicht genug, fädelte er auch noch ein und musste deshalb zurücksteigen.

Auch ÖSV-Routinier Benjamin Raich blieb als 19. ohne Punkt und wird nun darüber nachdenken, ob er seine Karriere fortsetzen wird oder nicht. "Ich werde das in Ruhe machen und schauen, ob ich Motivation, Ziele und Freude finden kann, das sind die wichtigsten Dinge für mich", erläuterte der 37-jährige Tiroler.

Gleiches gilt auch für den Salzburger Reinfried Herbst. Der 36-Jährige, der 2006 bei den Winterspielen in Turin Olympia-Zweiter hinter Raich geworden war, holte als 14. zum Abschluss noch einmal Punkte und überholte damit im Slalom-Weltcup seinen ÖSV-Teamkollegen. Herbst war damit hinter Hirscher der zweitbeste ÖSV-Torläufer in dieser Weltcup-Saison.