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Fenninger jubelt nach Traumfinish über 2. Sieg

Fenninger jubelt nach Traumfinish über 2. Sieg

Neun Tage nach ihrem WM-Triumph in Beaver Creek hat Anna Fenninger auch den Weltcup-Riesentorlauf in Marburg vor Viktoria Rebensburg gewonnen.

Die Weltmeisterin musste diesmal aber einen starken Endspurt hinlegen, um sich vier Hundertstel vor der deutschen Vizeweltmeisterin durchzusetzen.

Mit ihrem 10. Weltcupsieg verkürzte Fenninger ihren Rückstand auf die ausgeschiedene Tina Maze auf 84 Zähler.

Ausfall von Maze

Denn die slowenische Lokalmatadorin schied beim großen Heimauftritt vor 20.000 Fans schon im ersten Durchgang aus, was Fenninger eine Riesenchance eröffnete.

Die 25-jährige Salzburgerin nutzte diese, obwohl sie mit nur drei Hundertstel Vorsprung auf Rebensburg als Halbzeitführende in die Entscheidung gegangen war.

Fenninger siegt mit Traumfinish

Dort lag Fenninger bei zehn Grad plus zwischendurch schon fast eine halbe Sekunde hinter der Deutschen zurück, zündet im Finish aber nochmals den Turbo.

Damit holte sie sich letztlich noch hauchdünn ihren neunten Weltcupsieg im Riesenslalom.

"Den schnellen Schwung gefunden"

"Ich habe schon gespürt, dass der Mittelteil nicht gut war und ich wegen des Fehlers riskieren muss", gestand Fenninger, den ersten, flachen Teil der Entscheidung auf dem Pohorje nicht gut erwischt zu haben.

Dort hatte sie in Lauf eins und auf dem Kurs von Mikaela Shiffrins Coach Branden Dyksterhouse noch alle distanziert. Lauf zwei hatte dann ÖSV-Coach Stefan Bürgler gesetzt.

"Gott sei Dank habe ich dann doch noch den schnellen Schwung gefunden. Ich bin sehr froh, dass es sich noch ausgegangen ist", atmete Fenninger auf.

"Big points" im Weltcup

Ihr erst zweiter Weltcup-Saisonsieg neben dem Auftakt-Triumph in Sölden und insgesamt sechs zweiten Plätzen war für die Doppel-Weltmeisterin von Vail/Beaver Creek dann gleich doppelt wichtig.

Sie machte auf Maze 100 Punkte gut und startete damit wie im Vorjahr nach Olympia nun auch nach der WM erfolgreich in die Aufholjagd auf die Weltcup-Führende.

Zudem löste sie Landsfrau Eva-Maria Brem als Leaderin der Riesentorlauf-Wertung ab. Zwei Rennen vor Schluss hat Fenninger 46 Punkte Vorsprung auf die Tirolerin.

Gesamtweltcup noch kein Thema

Die Salzburger Weltcup-Titelverteidigerin blieb aber vor allem hinsichtlich Gesamtwertung zurückhaltend.

"Da wird sich rasch wieder einiges ändern.Tina bekommt am Sonntag die nächste Chance und ich fahre heim", verwies Fenninger darauf, dass Maze am Sonntag auch im Slalom startet.

Fenninger trainiert und bestreitet diese Disziplin nur noch für die Kombination.

Bedingungslos erfreut war die derzeit unbestritten beste Riesentorläuferin der Welt dafür über ihre Führung in der Disziplinen-Wertung: "Das ist etwas Besonderes und war immer ein Ziel von mir. Es sind noch zwei Rennen, da muss alles zusammenpassen."

Spannende Entscheidung

Nur 24 Hundertstel hatten im ersten Weltcup-Riesentorlauf seit 28. Dezember (Kühtai) nach Lauf eins die ersten Vier getrennt.

In der Entscheidung fielen aber die gleichauf drittplatzierten Mikaela Shiffrin (5.) und Federica Brignone (8.) zurück, während sich die Liechtensteinerin Tina Weirather auch wegen des immer heftiger werdenden Rückenwindes im oberen Teil mit Bestzeit noch von Platz sieben auf Rang drei katapultierte.

Fenninger hatte als 30. und letzte Läuferin im Finale schon 0,47 Sekunden Rückstand auf Rebensburg. Sie machte in den letzten Toren aber gleich eine halbe Sekunde auf die Deutsche, die sie in Colorado noch um 1,4 Sekunden deklassiert hatte, gut.

Brem mit Schadensbegrenzung

Brem kam zwar erstmals nach sieben Weltcup-Rennen nicht in die Top-Vier, war aber nach einem verpatzen ersten Durchgang (16.) froh über Platz zehn, auch wenn sie dadurch das rote Trikot verloren hat.

"Für mich war es schwierig, auf diesem flachen Hang auf Tempo zu kommen", klagte die starke Technikerin. "Im zweiten habe ich eine bessere Linie gefunden. Ich habe mich gezwungen, gerader auf die Tore hinzufahren, als ich es eigentlich vom Gefühl her machen würde."

Auch Kathrin Zettel war als zweitbeste Österreicherin über Platz sechs erfreut. "Das ist definitiv in Ordnung für mich. Es geht in die richtige Richtung", sagte die Niederösterreicherin.

Maze schmerzt Ausfall

Neben Maze war in Durchgang eins auch Lindsey Vonn ausgeschieden. Die US-Amerikanerin war in ihrem ersten Weltcup-Riesenslalom seit ihrem Sieg 2013 dort mit Zwischenbestzeit unterwegs, ehe sie ausrutschte.

Während Vonn das gelassen nahm, war sich Maze bewusst, dass sie eine Riesenchance ausgelassen hatte. "Ich wollte noch mehr Gas geben und habe mich schon im Ziel gesehen", erklärte sie, warum sie im Finish eine Welle übersehen hatte.

Der Slowenin, die wie Fenninger in Colorado zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen hatte, ist klar, dass sie auch im Slalom im Blickpunkt stehen wird. "Die Menschen erwarten viel von mir. Ich hoffe, sie sind zufrieden und stehen weiter hinter mir", sagte die 31-Jährige. Für Sonntag ist in Maribor allerdings wegen eines Adria-Tiefs Regen angekündigt.