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Vonn jubelt über Maribor-Sieg, Maze über RTL-Weltcup

Vonn jubelt über Maribor-Sieg, Maze über RTL-Weltcup

Lindsey Vonn hat am Samstag im Riesentorlauf in Maribor einen Heim-Triumph der überlegenen Weltcup-Spitzenreiterin Tina Maze verhindert.

Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang fing die 28-jährige US-Amerikanerin die Halbzeitführende aus Slowenien noch um acht hundertstel Sekunden ab und feierte ihren bereits 59. Weltcup-Triumph, womit ihr nur noch drei Siege auf den Damen-Rekord von Österreichs Ski-Legende Annemarie Moser-Pröll fehlen.

Maze hatte trotzdem Grund zu feiern, sicherte sie sich doch mit Platz zwei in ihrer Heimat vorzeitig die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Riesentorlauf-Weltcups.

Die Salzburgerin Anna Fenninger komplettierte als Dritte das Podest und sorgte für den insgesamt 250. Weltcup-Podestplatz für Österreich in der klassischen Alpinski-Disziplin.

Die Niederösterreicherin Kathrin Zettel, nach dem ersten Lauf noch Zweite, fiel nach einem verpatzten Lauf im Finale auf Platz sechs zurück.

Vonn vermasselt Maze Heimsieg

Für Vonn war es erst der dritte Riesentorlauf-Sieg, für Maze der insgesamt 16. Podestplatz im WM-Winter.

In der Gesamtwertung hält sie nun schon bei 1.554 Punkten, ihre erste Verfolgerin, Deutschlands Ski-Star Maria Höfl-Riesch (806), hat bereits 748 Zähler Rückstand.

Titelverteidigerin Vonn (740) fehlen bereits 814 Zähler auf Maze, die drauf und dran ist, den Punkteweltrekord im Weltcup von ÖSV-Superstar Hermann Maier, der in der Saison 1999/2000 exakt 2.000 Punkte gesammelt hatte, zu brechen.

"Ich habe nur drei Tage in dieser Woche Riesentorlauf trainiert und gehofft, unter die Top 5 zu kommen. Im zweiten Lauf habe ich einfach nur Vollgas gegeben. Wahnsinn, mir fehlen die Worte", meinte Vonn nach ihrem Überraschungserfolg freudestrahlend.

"Im ersten Durchgang bin ich im unteren Teil zu vorsichtig gefahren, deswegen wollte ich im zweiten voll angreifen. Die Pause hat mir gutgetan, jetzt ist mein Körper wieder bereit. Im Slalom am Sonntag werde ich wieder voll angreifen, da ist es mir egal, ob ich 5. oder 30. werde."

Maze tröstet sich mit RTL-Weltcup

Maze wusste, wo sie ihren dritten Heimsieg nach 2005 und 2009 liegengelassen hatte:

"Ich hatte im Flachen einen Fehler, bin aber trotzdem mit dem zweiten Platz zufrieden. Der Gewinn der Kristallkugel ist eine super Sache, dafür habe ich hart gearbeitet."

Die 29-Jährige ist nach Podestplatzierungen in bisher allen sieben Weltcup-Riesentorläufen in der WM-Saison nun auch gemeinsam mit neun anderen Rennläuferinnen Weltcup-Rekordlerin.

Fenninger mit WM-Generalprobe zufrieden

Neben Vonn und Maze strahlte auch Fenninger.

"Ich freue mich, dass ich konstant gut fahren kann. Der zweite Lauf war gut, ich kann positiv in die Zukunft schauen", betonte die 23-jährige Salzburgerin, die nun entspannt in die Heim-WM in Schladming gehen will.

"Druck vor der WM verspüre ich überhaupt nicht, ich freue mich darauf. Der Hang in Schladming ist sehr schwierig, das wird ein ganz anderes Rennen als hier", gab Fenninger zu Protokoll.

Zettel verpatzt zweiten Durchgang

Zettel, die bei der bisher letzten Maribor-Weltcup-Auflage vor drei Jahren sowohl den Riesentorlauf als auch den Slalom gewonnen hatte, kostete dagegen ein verpatztes Finale den angepeilten Podestplatz.

"Leider habe ich im zweiten Lauf zu viele Fehler gemacht, da war ich zu direkt dran. Vom Sprichwort 'verpatzte Generalprobe, gelungene Premiere' halte ich wenig, aber ich habe zuletzt gut trainiert und im Riesentorlauf Fortschritte gemacht. Jetzt hoffe ich, dass ich das in Schladming umsetzen kann", erklärte die Niederösterreicherin.

Neben den WM-Fix-Starterinnen Fenninger und Zettel schafften nur noch Michaela Kirchgasser (16.) und Elisabeth Görgl (18.) aus dem ÖSV-Team die Qualifikation für den zweiten Lauf.

Stefanie Köhle sollte trotz Platz 42 in Maribor als Dritte von Sölden das dritte rot-weiß-rote Riesentorlauf-Ticket für die WM fix haben, um das vierte könnte es eine Dreier-Ausscheidung zwischen Kirchgasser, Görgl und Eva-Maria Brem geben.

"Aufstellen müssen die Trainer", wusste Kirchgasser, dass sie um ihren RTL-Platz bangen muss.