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Schild triumphiert zum Jahresabschluss

Schild triumphiert zum Jahresabschluss

Marlies Schild nimmt ihren Beinamen Unschlagbar mit in das neue Jahr.

Die Salzburgerin gewann am Donnerstag mit dem Slalom in Lienz auch das vierte Rennen des Winters in dieser Disziplin und hält bei nun 31. Slalom-Erfolgen sowie 33 Weltcup-Siegen.

ÖSV-Doppelsieg zum Abschluss

Die 30-Jährige setzte sich vor der Slowenin Tina Maze (+0,79 Sekunden zurück) und US-Sensationsläuferin Mikaela Shiffrin (1,30) durch.

Nach dem Erfolg am Vortag von Anna Fenninger im Riesentorlauf lassen die ÖSV-Damen mit einem Doppelsieg in der Dolomitenstadt das Jahr ausklingen, weiter geht es mit dem Zagreb-Slalom am 3. Jänner 2012.

Eine Klasse für sich

Dort, wo sie vor zwei Jahren in ihrem erst vierten Rennen nach dem Trümmerbruch im linken Unterschenkel den Comeback-Sieg gefeiert hatte, zauberte Schild erneut eine Parade-Vorstellung in den Schnee.

Nach dem ersten Durchgang hatte sie trotz zwei kleinen "Hacklern" im unteren Teil 0,54 Sekunden Vorsprung auf Maze, im Finale vergrößerte die Pinzgauerin den Abstand mit drittbester Laufzeit nochmals.

In der Slalom-Siegstatistik liegt Schild nur noch drei erste Plätze hinter der Schweizerin Vreni Schneider, mit dem 77. Torlauf-Erfolg für den ÖSV führen Österreichs Damen nun sogar vor der Schweiz (76).

Richtiges Maß an Risiko

"Sie hat das Selbstvertrauen und sie kann gut kontrollieren, wo sie Gas gibt", lobte Rennsportleiter Herbert Mandl seine Paradeläuferin.

Diese hatte wieder ihr schönstes Strahlen im Gesicht, auch wenn sie meinte: "Es wird immer schwieriger zu gewinnen. Man denkt als Letzte am Start im zweiten Lauf nach, dass man das Rennen auch ohne voll zu attackieren gewinnen kann."

Mit den Siegen in der Tasche wisse sie aber, dass sie es richtig mache. "Aber man gewöhnt sich nie dran", gestand die Lebensgefährtin von Benjamin Raich. Deshalb will sie ihre Siege auch nicht vergleichen, doch jenen vor zwei Jahren in Lienz besonders in Erinnerung behalten.

Punkte-Maximum im Slalom

Weltmeisterin Schild liegt nun der ewigen Bestenliste der alpinen Ski-Damen mit den meisten Erfolgen gleichauf mit der Liechtensteinerin Hanni Wenzel auf Platz sieben.

Mit dem Maximum von 400 Punkten im Slalom geht sie in den Jahreswechsel, der "ganz ruhig, gemütlich und regenerativ verlaufen" wird. Maze hat als Zweitbeste 207 Punkte auf dem Konto, die Niederösterreicherin Kathrin Zettel 200.

Im Gesamtweltcup hält die US-Amerikanerin Lindsey Vonn bei 612 Zählern (Donnerstag Slalom-18.), dahinter folgen Schild (440) und Fenninger (368).

16-jährige Sensation

Die 16-jährige Shiffrin, die in Aspen mit Startnummer 37 auf Platz acht gefahren war, katapultierte sich in Lienz mit Nummer 40 von Platz 12 mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang auf das Podest.

"Ich habe kein Geheimnis. Ich habe noch viel zu lernen. Ich versuche schon länger, mir möglichst viel von den besten Läuferinnen abzuschauen. Was heute passiert ist, das ist unglaublich", meinte sie überwältigt.

Maze freute sich über ihre gute Slalomform - und sie will weiter alles versuchen, um an Schild ranzukommen. "Sie fährt wirklich super. Ich probiere jedes Mal, voll zu attackieren."

Zettel wieder in den Top 5

Zweitbeste Österreicherin wurde Zettel als Fünfte, sie fand Gefallen am anspruchsvolleren zweiten Lauf, im ersten schaffte sie es nicht, an die Grenzen zu gehen.

Ihre persönliche Erfolgsserie fortgesetzt hat Michaela Kirchgasser, die nach den Rängen 4, 6 und 9 den 10. Platz erreichte.

Ihr Vorhaben, auch einen starken ersten Lauf hinzulegen, schaffte die Salzburgerin zwar auch in Lienz nicht ("Ein bisschen zu verhalten"), eine Rangverbesserung im Finale gelang ihr aber erneut.

Hosp nur mit Teilerfolg

Andersrum lief es bei Nicole Hosp, die nach harten Wochen erleichtert über Halbzeitrang zehn war, dann aber auf 26. abrutschte und die Trendwende verpasste.

 Bernadette Schild kam auf Platz 21, Jessica Depauli wurde 28. Die zuletzt stark fahrende Carmen Thalmann verpasste bei ihrem Heimrennen die Teilnahme am zweiten Durchgang ebenso wie Alexandra Daum und Ramona Siebenhofer.

Julia Dygruber und Eva-Maria Brem schieden im ersten Lauf aus.

Die US-Amerikanerin Sarah Schleper (32) beendete mit einer Fahrt im Minikleid und mit Söhnchen Lasse auf dem Arm ihre Karriere.