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Abfahrts-Pleite für ÖSV in Lake Louise

Abfahrts-Pleite für ÖSV in Lake Louise

Österreichs Speed-Herren haben einen Fehlstart in die Saison hingelegt.

Der Salzburger Hannes Reichelt landete am Samstag in der vom norwegischen Super-G-Olympasieger Kjetil Jansrud gewonnen Weltcup-Abfahrt in Lake Louise als bester ÖSV-Vertreter nur auf Rang neun.

"Normalerweise müssten wir weiter vorne dabei sein", gestand Reichelt nach dem ersten Speed-Rennen der Saison.

Schwieriger Schnee

"Der Schnee hier ist schwierig. Einmal zu fest hindrücken - und schon verliert man ein paar Zehntel", erklärte der 34-Jährige, der seine erste Abfahrt nach seinem Kitzbühel-Triumph am 25. Jänner bestritt.

Danach hatte Reichelt wegen eines Bandscheibenvorfalls die restliche Olympia-Saison pausieren müssen und deshalb auch die Winterspiele in Russland versäumt.


Kröll ärgert "blöder Fehler"

Zweitbester Österreicher war der Steirer Klaus Kröll als 13., Olympiasieger Matthias Mayer landete auf dem 15. Rang.

Der 34-jährige Routinier Kröll, der 0,92 Sekunden auf Jansrud verlor, ärgerte sich über einen Fahrfehler: "Da habe ich sicher eine halbe Sekunde verloren. Ohne diesen blöden Fehler wäre ich sonst dabei gewesen."

"Passable Fahrt"

Mayer sprach hingegen von einer "passablen Fahrt", nachdem sein Start in Lake Louise bis Dienstag fraglich gewesen war.

"Im Großen und Ganzen hätte ich mir natürlich gewünscht, weiter vorne platziert zu sein, aber das passt schon", meinte der 24-jährige Kärntner, der sich am 15. Oktober bei einem Trainingssturz auf dem Pitztaler Gletscher einen Innenbandeinriss im rechten Knie und eine Wirbelsäulenprellung zugezogen hatte.

Jansrud jubelt

Während die ÖSV-Mannen ihre Wunden leckten, hatte Jansrud trotz minus 20 Grad Celsius im Zielraum gut lachen.

Der Olympia-Dritte siegte in 1:50,20 Minuten knapp vor Überraschungmann Guillermo Fayed und Lokalmatador Manuel Osborne-Paradis (je +0,14 Sek.), die ex aequo auf Platz zwei landeten.

Der Franzose Fayed war bisher nie besser als Sechster im Weltcup und machte sich mit dem ersten Podestplatz einen Tag nach seinem 29. Geburtstag selbst das schönste Geschenk.

Erster Weltcupsieg außerhalb Kvitfjells

"Ich habe heute alles gegeben, es hat gut gepasst", erklärte Jansrud nach seinem vierten Weltcup-Sieg, dem ersten abseits seines Heimrennens in Kvitfjell.

"Mein großes Ziel ist heuer natürlich die WM, aber auch die Weltcup-Wertungen in Super-G und Abfahrt. Deshalb ist es wichtig, schon hier in Lake Louise ganz vorne zu landen", meinte der 29-Jährige auch mit Blick auf den Super-G am Sonntag (19.00 Uhr).