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Shiffrin meldet sich mit Triumph zurück

Shiffrin meldet sich mit Triumph zurück

Sie ist wieder da! Nach für ihre Verhältnisse enttäuschendem Saisonstart meldet sich Mikaela Shiffrin in Kühtai eindrucksvoll zurück.

Nach zwei Mal Laufbestzeit jubelt die US-Amerikanerin über ihren elften Sieg im Weltcup. Dabei verweist sie Sarka Strachova, die erstmals seit 2009 wieder aufs Podest fährt, und Wendy Holdener auf die Plätze.

Österreichs Slalom-Damen landen mannschaftlich geschlossen im Mittelfeld. Nicole Hosp belegt als beste Österreicherin beim Heimrennen Rang sieben.

Sieg nach neuerlicher Halbzeit-Führung

Wie am Sonntag führte Shiffrin auch im Slalom zur Halbzeit, brachte diesmal aber trotz der erneut unwirtlichen Bedingungen mit Schneefall und Nebel mit erneuter Bestzeit den Sieg ins Trockene.

Und das mit gleich acht Zehntel Vorsprung und damit souverän wie zu ihren besten Zeiten. Ex-Weltmeisterin Strachova nutzte auch der flüssige Kurs ihres - österreichischen - Trainers Klaus Mayrhofer nichts mehr.

"Geschenk für das ganze Team"

"Das ist ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für mich und das ganze Team", ließ sich Shiffrin die Erleichterung nach dem Triumph anmerken. Sie ist nun vor Tamara McKinney alleinige US-Rekordhalterin im Slalom.

Die 19-Jährige hatte nach ihrem Riesentorlauf-Premierensieg zum Saisonbeginn in Sölden in ihrer Spezialdisziplin Slalom grobe Dämpfer erlitten und deshalb zuletzt auch ihre Super-G-Ambitionen hintangestellt, um neues Material zu testen. Mit neuen Schuhen, neuen Ski und frischer Einstellung ist sie nun wieder obenauf.

"Ich will in erster Linie Spaß haben", lautet nun das Motto bei der Weltmeisterin, die in sechs Wochen ihren Titel bei der Heim-WM in Beaver Creek verteidigen will.

"Noch ist das ganze Selbstvertrauen aber nicht zurück", machte Shiffrin dennoch klar, dass sie trotz ihrer wiedergefundenen Dominanz noch Luft nach oben sieht. Vom Kühtai verabschiedete sie sich mit einem Kompliment. "Ich liebe Rennen in Österreich und auch diesen Hang."

ÖSV-Damen mannschaftlich geschlossen

Damit hatte sie speziell mit den ÖSV-Damen nicht viel gemeinsam.

Denn die technisch starken Mädchen von Stefan Bürgler taten sich beim Semmering-Ersatzslalom mit dem flachen Gelände und dem direkten Kurs, der einen geschmeidigen Fahrstil verlangte, speziell im ersten Durchgang extrem schwer.

Kathrin Zettel war als Achte mit Respektabstand auf Shiffrin da noch die beste gewesen.

Hosp macht Schritt nach vor

Während die Niederösterreicherin ("Natürlich wäre mir der Semmering lieber gewesen") bei ihrem 201. Weltcup-Einsatz in der Entscheidung keine Verbesserung mehr schaffte, fuhr Nicole Hosp mit fünftbester Laufzeit wenigstens noch vom elften auf den siebenten Platz nach vor.

Damit war die Aspen-Siegerin bei der von 6.000 Fans besuchten "Flachland-Meisterschaft" auf 2.020 Meter Seehöhe am Ende beste ÖSV-Dame.

"Ich bin im ersten Durchgang einfach zu rund gefahren", hatte Hosp das Problem schnell gefunden. "Ich wusste aber, dass ich gut drauf bin und wollte das vor Heimkulisse unbedingt zeigen", war die Tirolerin am Ende aber doch halbwegs zufrieden.

Premiere für Dygruber

Wie zuletzt in Are gab es damit auch vor den Augen der zurückgetretenen Marlies Schild erneut keinen Podestplatz für Österreichs Slalomdamen.

Von den vier auf den Plätzen 11 (Michaela Kirchgasser), 12 (Carmen Thalmann), 13 (Bernadette Schild) und 14 (Julia Dygruber) liegenden Damen sorgte aber Dygruber für eine positive Überraschung.

Die 23-jährige Salzburgerin, wie Marcel Hirscher aus dem Lammertal, sorgte bei ihrem erst dritten Weltcup-Auftritt für ihre beste Karriere-Platzierung. 2011 hatte sie in Lienz debütiert, war aber erst vor kurzem in Aare wieder ins Team zurückgekehrt.

"Ich hatte einige Verletzungen und zuletzt Pfeiffersches Drüsenfieber", erklärte die B-Kader-Läuferin des USV Russbach ihre lange Abwesenheit.

ÖSV-Defizite im Flachen

Ihr arrivierten ÖSV-Kolleginnen waren sich einige, dass ihnen das flache Slalom-Gelände in Kühtai nicht entgegen gekommen war.

"Wenig anspruchsvoll", meinte etwa Zettel. "Für mich war es hier extrem schwierig. Es ist extrem flach und nirgends so richtig steil, wo ich Zeit machen kann", klagte Schild.

Selbst die zweitplatzierte Strachova gestand ein: "Die Piste war vom Profil her ziemlich einfach. Aber man musste voll attackieren", so die Weltmeisterin von 2007, die wegen eines Gehirntumors beinahe ihre Karriere beendet hätte.

Sie bejubelte ihren ersten Weltcup-Podestplatz seit November 2009, einem Sieg in Aspen, damals noch gefeiert als Sarka Zahrobska. "Es war eine gute Entscheidung, weiterzumachen."